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Myller, Angelicus Maria; Monath, Peter Konrad [Oth.]
Peregrinus in Jerusalem: Fremdling zu Jerusalem, Oder Ausführliche Reiß-Beschreibungen, Worinnen P. Angelicus Maria Myller, Ordens der Diener Unser Lieben Frauen ... Seine fünff Haupt-Reisen, Die er in Europa, Asia und Africa Vor einigen Jahren gethan Und unter Gottes Schutz glücklich vollendet hat, richtig erzehlet. Nebst umständiger Beschreibung aller ... Länder ... und Städte, samt deren ... Regenten ... und Gebräuchen ... mit vielen und nöthigen Kupffern und etlichen Land-Charten erläutert ... — Wien und Nürnberg: bey Peter Conrad Monath, 1735 [VD18 14518953-ddd]

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https://doi.org/10.11588/diglit.53376#1060

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912 . Buch 10. Cep. Von meiner Abſeeglung





tefen ſo gleich als Freunde, woruͤber das kleine Schifflein zu uns gekom⸗
men, und etliche von denen Schiffen ſammt dem Cavalier auf unſer Schifs
fe geftiegen, fich allda bey uns zu informiren von Neuigkeiten unſerer Schif⸗


Rauber geſehen haͤtten⸗ woraͤuf ihnen von allem, was wiſſentlich ware, ges

naue Naͤchricht ertheilet worden; nach einer kleinen Verweilung nahmen

ſie von uns Urlaub und ſchifften mit erhaltenen Auviſo wiederum zu ihren

zweyen Galeeren zuruͤcke; deren eine die Capitana ware, worauf ſich wuͤrck—

5 commandirende General von Galeeren (Tit.) Herr Graf von Harrach
efunden.

Den 3, 4. und 7. Septemb. hatten wir durchgehends ſtarcke und va-
riable Contrari-Winde / die uns nur immer in dem Canal von Malta ,
das iſt / zwiſchen der Inſul dieſes Namens, und dem Koͤnigreich Sſcilien,
von einein Ort zum andern ſehr gefaͤhrlich herumgejagt haben.

Den 6. Sebtember ſeynd wir mit Untergang der Sonnen wider al⸗
les Vermuthen abermal unter die Galeeren von Malta gerathen, die ſich
dann wiederholter maſſen unſeres Schiffs erkundiget, und nach erhaltener
Kundſchafft / unſerem Schiff » Capitain (der an dieſen Ort niemal ſeine
Hollaͤndiſche Baͤndiera ausgehenckt) einen trifftigen Verweiß zugeſchickt
haben, mit Bedeuten, daß eg der Gebrauch waͤrẽ unter Ehriſten , in dem
Canal von Malta allzeit mit ausgeſteckten Flaggen zu ſchiffen damit die
Schiffe folcher Geſtalten von weiten koͤnnten erkannt werden. Woraus ab⸗
gunehmen, daß die Herren von Malta in ihrem Canal, und zwar nicht ohne
Urſach / ſehr delicat und empfindlich ſeynd.

Heunt die gantze Nacht, und den darauf folgenden und 8. Tag
Septͤmber, feynd wir von ſo gewaltigen Contyari⸗Winden qus Weſten
angefallen worden, daß wir uns mit unſerem Schiffe den 2. September
wiederum zwiſchen Malta und Gozo befunden , und den gantzen Tas uͤber
HoN einem Ort zum andern, ja gar biß an das aͤuſſerſte Sicilianiſche Vor—
gebuͤrge, Capo baſſato, ohne allen Fortgang unſerer Linie gecreutzet has
ben ; das hieſſe wohl recht, nach dem allgemeinen Heimat⸗ Spruch, mit
der Kirchen ums Ereutz herum gehen., wann man innerhalb 8. Taͤgen ſo
weit vor ſich gehet / daß man den zten Tag ſich wiederum an dem Ort bes
findet, wovon man iſt ausgezogen; wie es mit uns ergangen, da wir nach
3, tägiger Schiffahrt von Malla aus nacher Livorno den neunten Tage mit
unferem Schiffe wiederum vor Malta geſtanden.

Endlich, nach einer ſo lang anhaltenden verdruͤßlichen Schiffahrt ſchick⸗
te uns der guͤtige Himmel auf unſer inſtaͤndiges Bitten und Seuffzen er⸗
wuͤnſchte Winde von Oſten, die unſer Schiffe gluͤcklich und förderfamft ange⸗
rucket / dergeſtalten/ daß wir Den












































 
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