DOI Heft:
Heft 9
DOI Artikel:Kesser, Hermann: Ernst Würtenberger
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.26461#0089
Ernst Würtenbcrger: Grünewald (Holzschnitt).
Ernst Würtmberger.
der Schweizer Abteilung der heurigcn Ausstellung im Münchener Glaspalast und auf der
Ausstellung der Schweizer Künstler, dic im letzten Jahre in Frankfurt ftattfand, hat auch ein
deutscher Maler vornedran geftanden, der Badenser Ernst Würtenberger, aus dem Konftanzer Land
am Bodensec gebürtig, ein Künstler, der seit einigen Iahrcn in Zürich wohnt, und seit dieser Zeit
meift in der Gesolgschaft dcr sührenden jungeidgenössischen Maler erscheint. Was den Schwabcn
Würtenberger mit den engverwandtcn und stammeSgleichen alemannischen Nachbarn auf eidgenössischem
Boden verbindct, was scine künftlerische WesenSzugehörigkeit zur Schweiz crklärt, das ist seine
Formensprache. Wir finden bei ihm etwaö von der Malweise jener Schweizer Maler, die fich seit
einigen Iahren so stark und aufreckt im Rahmen der deutschen Kunst behanpten. Daß Würten-
berger trotz sciner Freundschaft mit den Schwcizern so feft im schwäbischen Bodcn steckt, wie nur
irgcnd einer auS den besten Reihcn der württembergischen und badischen Künstler, daö zeigen uns
Stil und Sinn seiner kräftigen Kunft, das zeigt uns der Stoff, dem er sich zugewendet hat.
Als ein Heimattreuer, der nur auS dem Lande, das ihn geborcn hat, schöpsen will, ist Würten-
berger faft auf allcn seinen Bildwerken — und gerade auf denen, die als gestcherteS Ergcbniö ciner
langen künftlerischen Stilsucherarbeit reif und reich vor unS ftehen — zur Darstellung der heimischen
Welt zurückgekehrt. Der knochige, derbe schwäbische Menschenschlag, der auf den grünen und
fruchtbaren Hügeln rings um den Bodensee wächft, unsenrimentalisch, aber scharf und ehrlich bei
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Ernst Würtmberger.
der Schweizer Abteilung der heurigcn Ausstellung im Münchener Glaspalast und auf der
Ausstellung der Schweizer Künstler, dic im letzten Jahre in Frankfurt ftattfand, hat auch ein
deutscher Maler vornedran geftanden, der Badenser Ernst Würtenberger, aus dem Konftanzer Land
am Bodensec gebürtig, ein Künstler, der seit einigen Iahrcn in Zürich wohnt, und seit dieser Zeit
meift in der Gesolgschaft dcr sührenden jungeidgenössischen Maler erscheint. Was den Schwabcn
Würtenberger mit den engverwandtcn und stammeSgleichen alemannischen Nachbarn auf eidgenössischem
Boden verbindct, was scine künftlerische WesenSzugehörigkeit zur Schweiz crklärt, das ist seine
Formensprache. Wir finden bei ihm etwaö von der Malweise jener Schweizer Maler, die fich seit
einigen Iahren so stark und aufreckt im Rahmen der deutschen Kunst behanpten. Daß Würten-
berger trotz sciner Freundschaft mit den Schwcizern so feft im schwäbischen Bodcn steckt, wie nur
irgcnd einer auS den besten Reihcn der württembergischen und badischen Künstler, daö zeigen uns
Stil und Sinn seiner kräftigen Kunft, das zeigt uns der Stoff, dem er sich zugewendet hat.
Als ein Heimattreuer, der nur auS dem Lande, das ihn geborcn hat, schöpsen will, ist Würten-
berger faft auf allcn seinen Bildwerken — und gerade auf denen, die als gestcherteS Ergcbniö ciner
langen künftlerischen Stilsucherarbeit reif und reich vor unS ftehen — zur Darstellung der heimischen
Welt zurückgekehrt. Der knochige, derbe schwäbische Menschenschlag, der auf den grünen und
fruchtbaren Hügeln rings um den Bodensee wächft, unsenrimentalisch, aber scharf und ehrlich bei
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