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Ross, Ludwig; Ross, Ludwig [Hrsg.]
Archäologische Aufsätze (Band 2, Text): Zur alten Geschichte. Zur Geschichte der alten Cultur, Religion und Kunst. Griechische Baudenkmäler. Zur Chorographie und Topographie von Griechenland. Zur grichischen Epigraphik — Leipzig, 1861

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https://doi.org/10.11588/diglit.9054#0173

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germanischen Heerftlhren] zu halten vermag. Audi gegen
einigen dürftigen Baumanfiug am Fusse und an den Abhängen
des Hymettus, gegen einige Pinien, Erdbeerbkume, Cytisus
und andere duftige Sträueher, gegen eine silva non alta, nach
Ovid's Ausdrucke, lässt sich nichts einwenden.

Diejenigen Leser aber, welche an dem Grunde der Streit-
frage, an dem Alter und der Bedeutung jener Fragmente einer
sogenannten Mdnehechrdnik, ans welchen die erste Abhandlung
des Hrn. Fallmerayer mit allen ihren ungeheuerlichen Behaup-
tungen und Folgerungen wie aus einem historischen Treibhause
erwachsen ist, noch ein gelehrtes Interesse nehmen, möchte
ich darauf aufmerksam machen, dass wenigstens der Haupt-
thetl der Papiere, die uns der kritische Akademiker bisher
schuldig geblieben war, inzwischen durch ihren Finder uud Be-
sitzer, Herrn Pittakis, in der athenäischen ,,Archäologischen
Zeitung" (Εψημ. '-4ρχ.), Heft 34, S. 9*0 — 946, veröffentlicht
worden ist. Dabei ergeben sich merkwürdigerweise zwischen
den Angaben des Hrn. Fallmerayer und denen des Hrn. Pitta-
kis, so\vol was die Herkunft und Findung der Papiere als was
ihren Inhalt betrifft, einige sehr erhebliche Widersprüche, deren
Ausgleichung jenen beiden gelehrten Forschern billig über-
lasse.i werden muss. Ich bitte hier nur um einige Blätter
Kaum, um auf die Verschiedenheit dieser Angaben hinzuweisen.

Das Bittschreiben der Athenäer (imffro^i/ των Λ&ψ'αίων)
an einen Patriarchen, ohne Namen und Datum, welches nach
Hrn. Fallmerayer in der Abhandlung, zufolge einer Angabe
des Hrn. Pittakis, aus der Bibliothek des herzoglichen Hauses
Acciajuoli, das 1456 in der Person des Herzegs Francesco
durch die Türken depossedirt wurde (G Phrantzes 3, 14), her-
stammen sollte, schreibt Hr. Pittakis selbst, eben wie Suriiielis,
dem gelehrten Athenäer Benaldts zu, welcher zu Ende des
17. Jahrhunderts lebte. Er findet die erste Veranlassung dazu
in der Absetzung des damaligen Metropoliten von Athen durch
den Patriarchen, welcher aber auf Bitten der Athenäer nach
einem Befehle des Kislar-Aga (Aea Haupts der schwarzen Ver-
schnittenen, unter dessen besonderem Schutze Athen bekannt-
lich stand) durch denselben Patriarchen wieder eingesetzt wer-
den musste. Um sich für die Schmach dieses Zwangs zu rächen,
habe die Kirche ihre Bannstrahlen gegen Athen geschleudert
 
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