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hinreiche. Solchen Leuten mag ihre §naive Meinung unbe-
nommen bleiben; in politischen Dingen mitzureden aber haben
sie kein Recht. Der namhafteste Wortführer des weiland Re-
formvereins, welcher bekanntlich aus jener Fiktion der Mög-
lichkeit einer friedlichen politischen Entwickelung Deutschlands
hervorgegangcn war, Herr v. Lerchenfeld selbst, hat in der
baierischcn Kammer das Geständniß abgelegt, daß er an die
Ausführbarkeit seines eigenen Programms im Grunde genommen
nicht glaube. „Die deutsche Einheit, sagte er, ist nur möglich
in Folge eines großen Nationalunglücks." Die Verschieden-
heit der Ausdrücksweise wird Niemand verhindern, die voll-
kommene Uebcreinstimmung des Lerchenfeld'schen Gedankens
mit der Bismarck'schcn zu erkennen. Gleichwohl wurde der
Ausspruch des baierischcn Staatsmannes wie ein weises Pro-
phetenwort ausgenommen, wahrend man den des Herrn v.
Bismarck als die Kundgebung einer schwarzen Gesinnung der
allgemeinen Verwünschung prnsgab.
Das deutsche Volk hatte die Wahl, sich innerhalb des
ausgefahrenen Geleises seiner Geschichte einem schimpflichen
Untergange entgegenzuschleppen, oder sich gewaltsam eine neue
Bahn zu'brechen'— darüber gibt es unter verständigen und
ehrlichen Gegnern keinen Streit. Aber freilich, die Ehrlichkeit
im politischen Parteikampfc ist nicht Jedermanns Sache, und,
genau besehen, kommen die leidenschaftlichsten Angriffe auf die
sogenannte Blut- und Eisentheorie gerade von der Seite, wo
man vor der Anwendung der alleräußersten Mittel im Dienste
der eignen Partcipolitik am wenigsten zurückschrecken würde.
So oft das Bismarck'sche Wort mit einem ungewöhnlichen
Aufwande von sittlicher Entrüstung besprochen wird, so ost
die Schrecken und Leiden des „Brndcrkrieges" zu Bildern voll
moralischen Grausens ausgcmalt werden, so oft man den Ur-
heber dieses Krieges im Tone des Todtenrichters zu der unter-
sten Hölle verdammt — fast immer geschieht es von einem Munde
oder durch eine Feder, die mit dem Gedanken einer allgemeinen
deutschen Revolution auf Du und Du stehen, und die sich
über die bekannten Umstände, welche ein solches Ercigniß zu
begleiten pflegen, ohne alle Sentimentalität, wie über noth-
wendige Uebcl, Hinwegsetzen. Allerdings sind diese Leute selbst
durchweg bei Weitem nicht so schlimm wie ihre Redensarten,
wenn sie aber: Kreuzige, kreuzige! über Den schreien, welcher
so handelt, wie sie sprechen, so muß man wenigstens ihre Uc-
bung von Treue und Redlichkeit eine sehr mangelhafte nennen.
Da es sich hier um einen allgemeinen Satz und nicht
um dessen Anwendung im einzelnen Falle handelt, so brau-
chen wir uns heute nicht mit der Frage zu befassen, ob Herr
v. Bismarck die an sich ganz unanfechtbare Blut- und Eisen-
theorie im Kriege gegen Oesterreich wohl oder übel gehand-
habt habe. Genug, daß wir selbst von vornherein, nach Lage
der Dinge, zu den entschiedensten Gegnern der Berliner Kriegs-
politik gehört haben, daß wir auch heute noch dafür hallen,
dieselbe würde, bei besserer politischer Vorbereitung, befriedi-
gendere Ergebnisse gehabt haben, daß wir aber nicht eigen-
sinnig und thöricht genug sind, uns die großen Vortheile hin,
wegleugnen zu wollen, welche die deutsche Nationalsache durch
die über alle Erwartung hinausgehendcn preußischen Siege
wirklich gewonnen hat. Wenn wir den deutschen Krieg, dessen
frühere oder spätere Nothwendigkeit für uns fcststand, unter
den Umständen des vorigen Sommors für ein Nationalunglück
hielten, so haben wir uns durch den Erfolg eines Andern
belehren lassen.
Doch das beiläufig. Der Punkt, wie gesagt, um welchen
es sich heute handelt, ist lediglich die handgreifliche Wahrheit,
daß ein ernstlicher Anfang zur politischen Einigung Deutsch-
lands, ohne Anwendung von Waffengewalt unter keiner Vor-
aussetzung möglich war. Zur Vollendung derselben bedarf
es freilich noch ganz anderer Hülfsmittel.
Denn die deutsche Einheit wird nicht fertig sein, bis sic
in der Ueberzeugung und dem freien Entschlüsse der gesumm-
ten Nation ihre Bestätigung gefunden hat. Ob Herrn von
Bismarck die Mittel auch zu diesem Zwecke zu Gebot stehen,
mag dahin gestellt bleiben. Bis jetzt hat er kaum andeutungs-
weise zu erkennen gegeben, daß ihm nicht jedes Verständniß j
der moralischen Bedingungen deS schließlichen Gelingens deS
großen Werkes mangelt, an welches er die erste starke Hand
gelegt.
Indessen, was immer der Berliner Cabtnetspolitik etwa
an Erkcnntniß und auch an gutem Willen fehlen mag, daS
wird die unausbleibliche Noth des Lebens mit der Zeit er-
gänzen. Undj dann wird der durch das Eisen aufgeackerke
und mit Blut gedrängte Boden seine vollen Früchte tragen.
Die Mecklenburgischen Parteien vor den Parla-
mentswahlen.
m Die am 1. Dezember in Rostock stattgehabte Versammlung
der liberal-nationalen Partei, hat auch die entgegengesetzten
politischen Parteien in Bewegung gesetzt. Wenige Tage nach
jener Versammlung trat der Vorstand des mecklenburgi-
schen Handwerkerbundes, welcher in Rostock seinen
Sitz har, zusammen, um sich über die Wahlen zum Reichstage
zu besprechen und eine Candidatenliste aufzustellen. Dieser
Bund von Zünftlern ward vor einigen Jahren errichtet, um
der Gewerbefreiheitsidee entgcgenzuwirken. An der Spitze
desselben steht ein verkommener Nadler, welcher den Maschi-
nen die Schuld des Ruins seines Geschäftes beimißt und deß-
halb ein wüthcudcr Feind der Gewerbefreiheit ist. Die In-
telligenz ist in dem Bunde nicht vertreten und er führt daher
eine sehr kümmerliche Existenz. Der intelligentere und bessere
Handwerker, welcher im Laufe der Jahre sich mehr und mehr
mit der Gewerbefreiheit befreundete, hat sich von dieser geistes-
armen Verbindung loögesagt. Ihre Hauptanhänger hat sie
in den kleineren, wenig unterrichteten Handwerkern, denen man
eingeredet hat, daß die Gewerbefreiheit sie ruiniren werde,
in denjenigen Handwerkern, welche von der Zunft als Boten-
gänger, Böhnhasenjäger oder in sonstiger Eigenschaft besoldet
werden, und in den kleineren Städten, wo die politische und
wirthschaftliche Einsicht im Allgemeinen sehr zurückgeblieben
ist. Aber auch in Rostock ist dieser Bund nicht ohne An-
hänger, weil dort die Zünfte nicht unbedeutende politische Vor-
rechte besitzen. Sie werden als solche in dem zweiten Quar-
tier vertreten, welches mit dem, aus den Vertretern der Kauf-
mannschaft bestehenden ersten Quartier die Bürger-Vertretung
bildet. Die Rostocker Democratie hat niemals, wie dies teil-
weise in den Hansestädten geschehen ist, mit den Zünftlern
gelicbäugelt, sondern sich stets offen zur Fahne der Gewerbe-
freiheit bekannt. Die Junker dagegen haben dies in ihrem
Interesse ausgebeutct, indem sie sich als Freunde der Zunft
hinstelltcn, um dadurch einen Bundesgenossen zur Aufrechter-
haltung ihrer Privilegien zu gewinnen. Die Zünftler waren
ihren Schmeicheleien nur allzusehr zugänglich und merkten
nicht die Absicht. Sie sind zu kurzsichtig, um einzusehen,
daß der Junker in seinem Vollblutsgcfühl sie im Innersten
des Herzens tief verachtet und daß er durch feine Privilegien,
durch die Geschlossenheit des Grundbesitzes, durch die Ver-
nichtung des Bauernstandes die Bildung eines kräftigen
Mittelstandes auf dem platten Lande verhindert, die Ent-
völkerung des Landes herbeigeführt und so in unheilvoller
Weise auf den Wohlstand des städtischen Handwerkerstandes
eingewirkt hat. Dazu kommt, daß die Handwerker, na-
mentlich in den kleinen Städten, von den Junkern in mate-
rieller Beziehung abhängig sind. Der politisch „schlechtge-
sinntc" Handwerker wird durch Arbeitsentziehung bestraft.
So ist cs gekommen, daß die Zünftler der junkerlichen Reak-
tion in die Arme getrieben sind. Auf dem Fürstencongrcß
in Frankfurt stellte der Großherzog von Schwerin einen
Antrag auf Schutz des Handwerkerrechtö, d. h. der Zunft.
Dadurch gewann er die Herzen der Zünftler in hohem Grade:
sie betrachten ihn jetzt als den eigentlichen Hort der Zunft.
Der Handwerkerbund hat in fast allen Städten Filialvereine und
seine Mitglieder zählen nach vielen Hunderten. Trotzdem ist die
Zunftpartei nicht so stark, wie ihre Wortführer ausposaunen.
Der Mitgliederbeitrag beträgt nur 1 Schilling oder Sgr.
für das Jahr, und die ganze vorjährige Einnahme des Bundes
hinreiche. Solchen Leuten mag ihre §naive Meinung unbe-
nommen bleiben; in politischen Dingen mitzureden aber haben
sie kein Recht. Der namhafteste Wortführer des weiland Re-
formvereins, welcher bekanntlich aus jener Fiktion der Mög-
lichkeit einer friedlichen politischen Entwickelung Deutschlands
hervorgegangcn war, Herr v. Lerchenfeld selbst, hat in der
baierischcn Kammer das Geständniß abgelegt, daß er an die
Ausführbarkeit seines eigenen Programms im Grunde genommen
nicht glaube. „Die deutsche Einheit, sagte er, ist nur möglich
in Folge eines großen Nationalunglücks." Die Verschieden-
heit der Ausdrücksweise wird Niemand verhindern, die voll-
kommene Uebcreinstimmung des Lerchenfeld'schen Gedankens
mit der Bismarck'schcn zu erkennen. Gleichwohl wurde der
Ausspruch des baierischcn Staatsmannes wie ein weises Pro-
phetenwort ausgenommen, wahrend man den des Herrn v.
Bismarck als die Kundgebung einer schwarzen Gesinnung der
allgemeinen Verwünschung prnsgab.
Das deutsche Volk hatte die Wahl, sich innerhalb des
ausgefahrenen Geleises seiner Geschichte einem schimpflichen
Untergange entgegenzuschleppen, oder sich gewaltsam eine neue
Bahn zu'brechen'— darüber gibt es unter verständigen und
ehrlichen Gegnern keinen Streit. Aber freilich, die Ehrlichkeit
im politischen Parteikampfc ist nicht Jedermanns Sache, und,
genau besehen, kommen die leidenschaftlichsten Angriffe auf die
sogenannte Blut- und Eisentheorie gerade von der Seite, wo
man vor der Anwendung der alleräußersten Mittel im Dienste
der eignen Partcipolitik am wenigsten zurückschrecken würde.
So oft das Bismarck'sche Wort mit einem ungewöhnlichen
Aufwande von sittlicher Entrüstung besprochen wird, so ost
die Schrecken und Leiden des „Brndcrkrieges" zu Bildern voll
moralischen Grausens ausgcmalt werden, so oft man den Ur-
heber dieses Krieges im Tone des Todtenrichters zu der unter-
sten Hölle verdammt — fast immer geschieht es von einem Munde
oder durch eine Feder, die mit dem Gedanken einer allgemeinen
deutschen Revolution auf Du und Du stehen, und die sich
über die bekannten Umstände, welche ein solches Ercigniß zu
begleiten pflegen, ohne alle Sentimentalität, wie über noth-
wendige Uebcl, Hinwegsetzen. Allerdings sind diese Leute selbst
durchweg bei Weitem nicht so schlimm wie ihre Redensarten,
wenn sie aber: Kreuzige, kreuzige! über Den schreien, welcher
so handelt, wie sie sprechen, so muß man wenigstens ihre Uc-
bung von Treue und Redlichkeit eine sehr mangelhafte nennen.
Da es sich hier um einen allgemeinen Satz und nicht
um dessen Anwendung im einzelnen Falle handelt, so brau-
chen wir uns heute nicht mit der Frage zu befassen, ob Herr
v. Bismarck die an sich ganz unanfechtbare Blut- und Eisen-
theorie im Kriege gegen Oesterreich wohl oder übel gehand-
habt habe. Genug, daß wir selbst von vornherein, nach Lage
der Dinge, zu den entschiedensten Gegnern der Berliner Kriegs-
politik gehört haben, daß wir auch heute noch dafür hallen,
dieselbe würde, bei besserer politischer Vorbereitung, befriedi-
gendere Ergebnisse gehabt haben, daß wir aber nicht eigen-
sinnig und thöricht genug sind, uns die großen Vortheile hin,
wegleugnen zu wollen, welche die deutsche Nationalsache durch
die über alle Erwartung hinausgehendcn preußischen Siege
wirklich gewonnen hat. Wenn wir den deutschen Krieg, dessen
frühere oder spätere Nothwendigkeit für uns fcststand, unter
den Umständen des vorigen Sommors für ein Nationalunglück
hielten, so haben wir uns durch den Erfolg eines Andern
belehren lassen.
Doch das beiläufig. Der Punkt, wie gesagt, um welchen
es sich heute handelt, ist lediglich die handgreifliche Wahrheit,
daß ein ernstlicher Anfang zur politischen Einigung Deutsch-
lands, ohne Anwendung von Waffengewalt unter keiner Vor-
aussetzung möglich war. Zur Vollendung derselben bedarf
es freilich noch ganz anderer Hülfsmittel.
Denn die deutsche Einheit wird nicht fertig sein, bis sic
in der Ueberzeugung und dem freien Entschlüsse der gesumm-
ten Nation ihre Bestätigung gefunden hat. Ob Herrn von
Bismarck die Mittel auch zu diesem Zwecke zu Gebot stehen,
mag dahin gestellt bleiben. Bis jetzt hat er kaum andeutungs-
weise zu erkennen gegeben, daß ihm nicht jedes Verständniß j
der moralischen Bedingungen deS schließlichen Gelingens deS
großen Werkes mangelt, an welches er die erste starke Hand
gelegt.
Indessen, was immer der Berliner Cabtnetspolitik etwa
an Erkcnntniß und auch an gutem Willen fehlen mag, daS
wird die unausbleibliche Noth des Lebens mit der Zeit er-
gänzen. Undj dann wird der durch das Eisen aufgeackerke
und mit Blut gedrängte Boden seine vollen Früchte tragen.
Die Mecklenburgischen Parteien vor den Parla-
mentswahlen.
m Die am 1. Dezember in Rostock stattgehabte Versammlung
der liberal-nationalen Partei, hat auch die entgegengesetzten
politischen Parteien in Bewegung gesetzt. Wenige Tage nach
jener Versammlung trat der Vorstand des mecklenburgi-
schen Handwerkerbundes, welcher in Rostock seinen
Sitz har, zusammen, um sich über die Wahlen zum Reichstage
zu besprechen und eine Candidatenliste aufzustellen. Dieser
Bund von Zünftlern ward vor einigen Jahren errichtet, um
der Gewerbefreiheitsidee entgcgenzuwirken. An der Spitze
desselben steht ein verkommener Nadler, welcher den Maschi-
nen die Schuld des Ruins seines Geschäftes beimißt und deß-
halb ein wüthcudcr Feind der Gewerbefreiheit ist. Die In-
telligenz ist in dem Bunde nicht vertreten und er führt daher
eine sehr kümmerliche Existenz. Der intelligentere und bessere
Handwerker, welcher im Laufe der Jahre sich mehr und mehr
mit der Gewerbefreiheit befreundete, hat sich von dieser geistes-
armen Verbindung loögesagt. Ihre Hauptanhänger hat sie
in den kleineren, wenig unterrichteten Handwerkern, denen man
eingeredet hat, daß die Gewerbefreiheit sie ruiniren werde,
in denjenigen Handwerkern, welche von der Zunft als Boten-
gänger, Böhnhasenjäger oder in sonstiger Eigenschaft besoldet
werden, und in den kleineren Städten, wo die politische und
wirthschaftliche Einsicht im Allgemeinen sehr zurückgeblieben
ist. Aber auch in Rostock ist dieser Bund nicht ohne An-
hänger, weil dort die Zünfte nicht unbedeutende politische Vor-
rechte besitzen. Sie werden als solche in dem zweiten Quar-
tier vertreten, welches mit dem, aus den Vertretern der Kauf-
mannschaft bestehenden ersten Quartier die Bürger-Vertretung
bildet. Die Rostocker Democratie hat niemals, wie dies teil-
weise in den Hansestädten geschehen ist, mit den Zünftlern
gelicbäugelt, sondern sich stets offen zur Fahne der Gewerbe-
freiheit bekannt. Die Junker dagegen haben dies in ihrem
Interesse ausgebeutct, indem sie sich als Freunde der Zunft
hinstelltcn, um dadurch einen Bundesgenossen zur Aufrechter-
haltung ihrer Privilegien zu gewinnen. Die Zünftler waren
ihren Schmeicheleien nur allzusehr zugänglich und merkten
nicht die Absicht. Sie sind zu kurzsichtig, um einzusehen,
daß der Junker in seinem Vollblutsgcfühl sie im Innersten
des Herzens tief verachtet und daß er durch feine Privilegien,
durch die Geschlossenheit des Grundbesitzes, durch die Ver-
nichtung des Bauernstandes die Bildung eines kräftigen
Mittelstandes auf dem platten Lande verhindert, die Ent-
völkerung des Landes herbeigeführt und so in unheilvoller
Weise auf den Wohlstand des städtischen Handwerkerstandes
eingewirkt hat. Dazu kommt, daß die Handwerker, na-
mentlich in den kleinen Städten, von den Junkern in mate-
rieller Beziehung abhängig sind. Der politisch „schlechtge-
sinntc" Handwerker wird durch Arbeitsentziehung bestraft.
So ist cs gekommen, daß die Zünftler der junkerlichen Reak-
tion in die Arme getrieben sind. Auf dem Fürstencongrcß
in Frankfurt stellte der Großherzog von Schwerin einen
Antrag auf Schutz des Handwerkerrechtö, d. h. der Zunft.
Dadurch gewann er die Herzen der Zünftler in hohem Grade:
sie betrachten ihn jetzt als den eigentlichen Hort der Zunft.
Der Handwerkerbund hat in fast allen Städten Filialvereine und
seine Mitglieder zählen nach vielen Hunderten. Trotzdem ist die
Zunftpartei nicht so stark, wie ihre Wortführer ausposaunen.
Der Mitgliederbeitrag beträgt nur 1 Schilling oder Sgr.
für das Jahr, und die ganze vorjährige Einnahme des Bundes