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Wolf, Gunther
Satura mediaevalis: Gesammelte Schriften ; Hrsg. zum 65. Geburtstag (Band 2): Ottonenzeit — Heidelberg, 1995

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https://doi.org/10.11588/diglit.15264#0093

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38 Widukind III, 13 u. Cont. Reg. a. 953.

39 a. 953.

39a Dafür, daß nur Heinrich gemeint war: Hrotsvit, l. c, v. 735ff. u. oft. i. d. Abi. d. Ann. Hers-
feld (vgl. RI 227a).

40 Vgl. Ernst, L c. S. 181; Dümmler, 1. c. S. 215f.; RI 227b.

41 Widukind III, 13.

42 Widukind III, 15.

43 Vgl. Anm. 36. Selbst Flodoard spricht ja nur von ferebatur - also einem Gerücht. Es ist aber
sonst kein Anhaltspunkt dafür vorhanden und auch nicht anzunehmen, daß Otto einerseits
seinen Sohn Liudolf als Intervenienten immer wieder als dilectus filius bezeichnet, ihn ande-
rerseits schlechthin zu enterben gewillt war. Vgl. auch Ruotg. vita Brunon. c. 18 (1. c, S. 17;
Die vita Brunonis altera c. 8 (MG SS IV, 276) ist doch wohl schon wegen des equivocum filium
mit Vorsicht zu benutzen.

44 Vita Brunon., 1. c, c. 18 S. 17.

45 Die Eheschließung fand wohl nach Heinrichs Unterwerfung Weihnachten 941, sicher vor
947, Nov. 23, dem Tod des Herzogs Berthold von Bayern, statt.

46 Dazu jetzt am übersichtlichsten: K. Reindel, Die bayerischen Luitpoldinger 893 - 989, in:
Quellen u. Erörterungen z. bayr. Gesch., N. F., Bd. XI, 1953 u. E. Hlawitschka, t. c. (siehe
Anm. 8), bes. S. 237ff.

47 Reindel, L c, S. 166 f. auch für den ganzen Abschnitt.

48 Zur Datierung des Vertrages zwischen Hugo von der Provence und Rudolf IL, damit aber
mittelbar auch zu Arnulfs Italienzug jetzt: H. E. Mayer, in: DA XVII/1961, S. 507ff., bes. S.
513, der den Vertrag auf 931/32 ansetzt.

49 Liutprand II, 60.

50 MG SS XVII, 570.

51 E. Kimpen, 1. c; ders., in: Jb. f. fränk. Landesforschung 13/1953; Fr. Tyroller, Die Ahnen der
Wittelsbacher, in: Beil. z. Jahresbericht d. Wittelsb. Gymn., München 1950/51, S. 312.

52 a. 934; Reindel, 1. c, S. 163.

53 Auch hierzu: Reindel, 1. c, S. 204 - 214; RI 235a - 239b. Ebenso wird das plötzliche Um-
schwenken der bayrischen Großen vor Mainz (RI 235a) und die Teilnahme der Witwe des
allzeit königstreu gewesenen Herzogs Berthold (vgl. D O. IL, Nr. 141) dadurch motiviert
werden können.

54 Vgl. Anm. 26.

55 Danach erscheint Liudolf ja auch nicht mehr als Intervenient Ottos I.

56 955, Nov. 1 (Reindel, 1. c, S. 220 f.).

57 Cont. Reg. a. 956; Widukind III, 957, Sept. 6; vgl. Ernst, 1. c, S. 182 u. Dümmler, 1. c, S. 288ff.
Daß Liudolf von einer einheimischen Partei, was unsere Auffassung bestätigen würde, Un-
terstützung fand, berichten Liutprand, 1. c, V, 29 und spätere Quellen (vgl. RI 254c).

58 So andeutungsweise auch K. Weller, 1. c, S. 169: ,Der Hauptgrund der Empörung dürfte ge-
wesen sein, daß den selbstbewußten, tapferen jungen Männern (Liudolf u. Konrad d. Rote)
die erwartete Machtstellung in Italien entgangen war.' - Wieso diese Machtstellung erwar-
tet' war, läßt Weller allerdings unbeantwortet. Auch G. Fasoli, 1. c, merkt nur ganz allge-
mein an (S. 177) ,i duchi di Svevia s'erano interessati'.

59 Neben Einsichten allgemeiner Art lassen die weithin anerkannten Ansprüche Liudolfs, auf
Grund seiner Ehe mit Ida, aber auch die Ottos auf Grund seiner Ehe mit Adelheid, wie die
Abkunft der früheren Prätendenten, m. E. auch recht weitgehende Rückschlüsse auf die erb-
rechtlichen Anschauungen jener Zeit zu.

60 Vgl. neuerdings auch: G. Wolf, Otto I., in: Die Großen der Weltgeschichte, Kindler, Zürich
1973, Bd. III, S. 102 - 117, bes. S. 109ff. (Nachtrag 1975), she. Bd. II, S. 81ff.

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Liudolfs ,Gelage' in Saalfeld,
Weihnachten 951

Josef Fleckenstein schreibt in der neuesten Ausgabe von Gebhardts Handbuch der
deutschen Geschichte, Bd. 3, Kapitel 101 ,Der Aufstand Liudolfs und seine Überwin-
dung' wörtlich:, Als er (Liudolf) das Weihnachtsfest im thüringischen Saalfeld feierte, er-
fuhr man von einem Gelage Liudolfs mit Gleichgesinnten, auf dem verdächtige Reden
(Cont. Reg. zu 952) gefallen sein sollen.'

Nach diesem Wortlaut scheint es auf den ersten Blick so, als ob sich der jugendliche,
etwa 20-jährige, Königssohn Liudolf mit,Gleichgesinnten' - was immer das meinen mag
- an Speise und Trank gütlich getan, an letzterem vielleicht sogar zu gütlich (wie das
Wort .Gelage' heute weithin verstanden wird) und dabei in Weinseligkeit ,verdächtige
Reden' gefallen sein sollen: also ein Verhalten, das auf die Person Liudolfs und seiner
»Gleichgesinnten' sicher kein günstiges Licht wirft. Während in der älteren Ausgabe von
Gebhardts Handbuch2 Fritz Ernst das Saalfelder Ereignis überhaupt nicht erwähnt,
schreibt Heinrich Günter (1943)3: ,An Weihnachten 951 versammelte Liudolf in königli-
chem Prunk seinen Anhang in Saalfeld in Thüringen, was vielen verdächtig vorkam;
mehr vom Niederreißen als vom Nutzenschaffen soll dort gesprochen worden sein.
(Cont. Reginonis)'.

Robert Holtzmann führt in seiner ,Geschichte der sächsischen Kaiserzeit' (zuerst
1941)4 aus:,Friedrich (EB. von Mainz) schloß sich jetzt an Liudolf an; die beiden verließen
im Dezember 951 den Hof und feierten mit anderen Mißvergnügten zusammen das
Weihnachtsfest in Saalfeld, wo einst Heinrich, der Bruder Ottos, die Verschwörung des Jahres
939 angezettelt hatte.'

Sowohl Günter wie Holtzmann sind präziser als Fleckenstein und bringen interes-
sante Details, allerdings ohne daß sich aus ihren Ausführungen ergibt, daß sie sich über
deren Tragweite im Klaren gewesen seien: ,mit königlichem Prunk' schreibt Günter,
Holtzmann verweist auf 939. Sollte das ,Gelage' von Saalfeld Weihnachten 951 doch viel-
leicht mehr gewesen sein als eben nur ein ,Gelage'? Es gibt zu dem Ereignis drei Quellen-
zeugnisse, die im Wortlaut aufgeführt seien:

1. Der Continuator Reginonis zu 952:

,Liudolfus dux de Italia revertens regio ambitu natale Domini Salafeld celebravit, ubi Fri-
dericum archiepiscopum omnesque, qui in promptu erant, regni maiores secum detinuit.
Quod convivium iam multis suspitosum coepit haben, et plus ibi destructionis quam utili-
tatisferebatur tractari.'

2. Widukind von Corvey (Sachsengeschichte):

,Quod cum vidisset filius eins (Ottos I.) Liudolfus, tristis a rege discessit profectusque in
Saxoniam aliquamdiu moratus est in loco consiliisfunesto Salaveldun.'6

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