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Wolf, Gunther
Satura mediaevalis: Gesammelte Schriften ; Hrsg. zum 65. Geburtstag (Band 2): Ottonenzeit — Heidelberg, 1995

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https://doi.org/10.11588/diglit.15264#0145

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36 Vgl. Wolf (wie Anm. 2), S. 276; Schlumberger, L c, passim; Ostrogorsky, 1. c, S. 236f.; Ch.
Diehl, Theophano, in: Figures Byzantines I, lOe eU 1925, S. 217£f.

36a Vgl. Gaillard, L c, I, S. 249 - 368, bes. 262ff. u. 334ff.

37 Vgl. Vogt, 1. c, S. 109 (s. (Kapit.) auch Chron. 722,19; Theoph. 376,16; Leo Novell. 84.

38 Es ist unklar, ob dort nicht nur Knaben aufgenommen wurden, öocpavoi = Orphanoi, urspr.
,Waisen'.

39 Vgl. Vogt, 1. c, S. 143f.; Gaillard, 1. c, II, S. 16.

40 Vgl. Vogt, 1. c, S. 31; Gaillard, 1. c, I, S. 103,112,311; Der ,Phylax' (Wächter) beherbergte m.
E. die Schatzkammer und war wohl eine Art .Verließ' wie aus Liutprand v. C., Antapod. I,
11 (S. 10/11) hervorgeht. Dennoch scheint dort ein Yuvaixcüov (Gynaikaion) angeschlossen
oder angebaut gewesen zu sein.

41 Vgl. Vogt, 1. c, S. 180.

42 Ebda. S. 180; Gaillard, 1. c, I, S. 153. Die ,Loge der Kaiserin' mit zugehörenden Gemächern
im Obergeschoß der Seitenhalle der Hagia Sophia.

42a Zu den einzelnen, z. T. voneinander abweichenden, Locierungsvorschlägen, insbesondere
von Ebersolt und Gaillard, s. jeweilige Skizzen bzw. Pläne

43 Vgl. H. Hunger, Reich der neuen Mitte, 1965, S. 350ff.

44 Theophano ist wahrscheinlich 959 geboren (vgl. Wolf, wie Anm. 2, S. 273f.), kam aber schon
im Frühjahr 972 nach Italien.

45 Bibl. d. griech. Lit. (hrsg. v. P. Wirth u. W. Gessel): W. Blum, Byzant. Fürstenspiegel, 1981, S.
31 ff.

46 Ebda. S. 32 - 39.

47 Ebda. S. 39-41.

48 Ann. Magdeb. ad 972 (MGh SS XVI, 152); Annalista Saxo ad 972 (MGh SS VI, 524).

49 Vita Sancti Bemwardi ep. Hildesheim, auctore Thangmari c. 2 (MGh SS IV, 759, 26).

50 Vgl. Ostrogorsky, 1. c, S. 243; O. Mazal, in: Handb. d. Europ. Gesch. 1,1976, S. 840ff.
50a Vgl. RI 1035b.

51 Vgl. RI 1034; D O. III. Nr. 72.

52 973 Dez. 14 (RI 646), 975 Febr. 16 (RI 677) - 975 März 11 (RI 679), 976 Nov. 22 (RI 729), 977
März 23 - April 2 (RI 734 - 36), 980 Juli 25/27 (RI 816 - 18), 985 Aug. 20/25 (RI 974 - 975a),
987 Febr. (RI990).

53 Annales regni Francorum (ARF) ad 776 (MGh SS rer. Germ. recc. G. H. Pertz/F. Kurze 1895,
S. 48; ,in villa, quae dicitur Niumaga') und Annales qui dicuntur Einhardi ad 777 (ibid. S.
49); B-M (31966) Nr. 209a (zu 804: B-M 406b; zu 806 Febr. - April: B-M 416b 419a; zu 808
Frühj./Ostern: 431b - d) ARF, 1. c, S. 121,125,126.

54 Vgl. ARF ad 817 (1. c, S. 146; B-M 645a), ARF ad 821 (Reichsversammlung) (S. 154,156; B-M
735c - 738); ARF ad 825 (S. 167/68; B-M 799a), ARF ad 827 (Reichsversammlung) (S. 173; B-
M 891a).

54a Vgl. 830 Nov. 11 (B-M 877); 837 (Reichstag) B-M 968a); 838 (Reichsversammlung) (B-M
978a); 846 (B-M 1123a); 892 (B-M 1867); 898 (Reginonis Chron. ad 898) (MGh SS rer. Germ,
ed. F. Kurze, 1890, S. 146).

55 Vgl. B-M 1570a/b.

56 Vgl. RI 238c; H. Bresslau, Jbb. Konrads II., 1884 Ndr. 1967, Bd. II, S. 169f.

57 Vgl. Ottonis et Rahewini Gesta Friderici I. imperatoris IV, 86 (MGh SS rer. Germ. rec. Gg.
Waitz, 1912, S. 344/45).

58 RI 1035b; Thietmari ep. Merseburg. Chron. IV, 15 (MGh SS rer. Germ. ed. R. Holtzmann
1935, S. 148); F. W. Oediger, Regesten der Erzbischöfe von Köln 1,1954/61, Nr. 551, S. 168; K.
Uhlirz, Theophanu, in: ADB 37,1894, S. 721.

58a Evtl. 22. oder 29. Juni ?

59 Vgl. M. Uhurz, Jbb. Ottos III., 1954, S. 138 u. Anm. 36; dies., RI 1005a; 1008b/c/d.

60 Annales Sangallenses maiores ad 991 (MGh SS I, 81).

61 Henry Benrath (A. Rausch), Kaiserin Theophano, 1940 Ndr. 1991, S. 368.

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Theophanu* und Adelheid

Als im Frühjahr 972 - nach jahrelangen Verhandlungen Ottos I. und seiner Beauftrag-
ten mit dem byzantinischen Hof, den Kaisern Nikephoros Phokas (963 - 969) und Johan-
nes Tsimiskes (969 - 976) - eine byzantinische Fürstentochter in sehr jugendlichem Alter'
in Italien eintraf, da war es nicht die erhoffte Porphyrogenneta Anna (geb. wohl 963), die
spätere Gemahlin (989) des russischen Großfürsten Vladimir2, sondern die etwas ältere
(geb. um 960) Theophano, Tochter des Konstantinos Skieros (dessen Schwester Maria die
erste Frau des Kaisers Johannes Tsimiskes gewesen war) und der Sophia Phokaina, der
Nichte des Kaisers Nikephoros Phokas.3 Sie stammte zwar aus hochadeligem Haus, hatte
beste Erziehung genossen und war mit den beiden Kaisern Nikephoros Phokas und Jo-
hannes Tsimiskes verwandt, nicht aber mit dem ,legitimen' Kaiserhaus der Makedonen
und war erst recht keine Porphyrogenneta.

Dieser Umstand mag auch erklären, daß sie Thietmar von Merseburg4 ,non virginein
desideratam' nennt, Widukind von Corvey von ,secus sponsionem legatorum' spricht5, daß
auch gewisse Kreise, die wir nicht genauer kennen, Otto I. zu überreden versuchten,
Theophano als unerwünscht wieder zurückzuschicken.6

Wir wissen nicht, wer hinter dem letztgenannten Bestreben, dem Otto I. nicht ent-
sprach, wirklich steckte. Sicher nicht Erzbischof Gero von Köln (969 - 976), der ja als Ge-
sandter die junge Prinzessin geleitet hatte. Eher schon der ehrgeizige Bischof Liutprand
von Cremona, der vielleicht ebenfalls dieser Gesandtschaft angehörte und vor allem bei
der Kaiserin Adelheid großen Einfluß besaß7. Welche Haltung Adelheid, die zweite Ge-
mahlin Ottos I., selbst einnahm, bleibt 972 unklar, ebenso wie die Rolle des dem Kaiser-
haus verwandten Bischofs Theoderich (Dietrich) von Metz, einem späteren ,Intimfeind'
Theophanus.8

Kaum widerraten haben dürfte auch der alte Bischof von Augsburg, Oudalrich (t
973)', kaum der Mainzer Erzbischof Rodbert10 oder der Kanzler und spätere Erzbischof
von Mainz, Willigis,11 oder Hermann, Herzog in Sachsen (t März 973) oder ein anderer
der weltlichen Großen. Schwieriger ist es zu beurteilen, ob Papst Johannes XIII. (1.10.965
- 6.9.972) unter denen war, die Otto I. im Frühjahr (vor April, denn am 14. April fand die
Hochzeit statt, wobei er Theophanu krönte) den Rat gaben, die byzantinische Fürsten-
tochter zurückzuschicken. Unzweifelhaft freilich ist das päpstliche Interesse, für Otto II.
und das westliche Imperium, eine Porphyrogenneta als Unterpfand der Anerkennung
zu gewinnen.12

Wie auch immer - der Ratschlag wurde von Otto I. nicht befolgt, sondern, wohl nicht
zuletzt unter seinem Einfluß, erließ der 16-jährige Otto II. am 14. April 972 das berühmte
Diplom zugunsten Theophanus13, dessen Prachtausgabe die Zierde der Wolfenbütteler
Bibliothek bildet.14

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