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Wolf, Gunther
Satura mediaevalis: Gesammelte Schriften ; Hrsg. zum 65. Geburtstag (Band 2): Ottonenzeit — Heidelberg, 1995

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https://doi.org/10.11588/diglit.15264#0250

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36 Cf. Thietmar, L c, IV, 8 (S. 140/41).

37 RI1072; D O. DL, Nr. 107.

38 S. 518, 33. ,pro remedio animarum beate memorie avi nostri Ottonis et eius aequivoci genitoris nostri
imperatorum augustorum et pro redemptione ipsius iam dicte genetricis nostre nostraque propria Sa-
lute regnique nostri statu

39 RI 1067a/b; Ann.Hildesheim. ad 992 (MGh SS 1,25); vgl. M. Lintzel, Die Beschlüsse d. Hof-
tage 911 -1056, in: Hist. Stud. 161/1924; M. Uhurz, 1. c, S. 159, 488ff.

40 RI 1337a.

41 Dagegen häufiger mit anderen (z. B. Nr. 77, 80, 81 u. ö.).

42 D O. III., Nr. 344; RI 1341; (in Staffelsee f. EB Magdeburg). Durch diese Urkunde läßt sich
wohl das Todesdatum Kaiserin Adelheids auf den 17. (nicht 16. - cf. RI 1377a) Dezember 999
fixieren.

43 D O. III., Nr. 375; RI 1383 (in Pavia f. St. Salvator).

44 DO. III., Nr. 190;RI 1184;besser: Nr. 08a. (H. II.).

45 Cf. Odilo von Cluny, Epitaph. Adalheid., c. 8 (MGh ,SS IV, 640: ,Ab ips enim aetate primae-
va iam dicta imperatrix multa ab extraneis sive a domesticis fuerat perpessa ...'; cf. Thiet-
mar, 1. c, IV, 15; vgl. M. Uhurz, 1. c, S. 216; cf. aber ebda. S. 179 (auch wenn diese öfter ,cara,
oder gar ,dilectissima, genannt wird).

46 D O. III., Nr.107 (Bothfeld) (Original UB Heidelberg); RI 1072.

47 991 Juni 15; RI 1035b.

48 D O. III., Nr. 146 (Mainz) (Original im LHA Wolfenbüttel); RI 1115; vgl. M. Uhlirz, 1. c, S.
174; H. Goetting, Das Bistum Hildesheim. 1. Das reichsunmittelbare Kanonissenstift
Gandersheim, in: Germania Sacra, N. F. 7/1973, S. 265; Eschwege, 997 von Sophia als Kano-
nissenstift gegr., 1039 an Gandersheim, 1075 an Speyer, 1273 a. d. Reich.

49 Geb. 978; vgl. G. Wolf (wie Anm. 3).

50 D O. II., Nr. 76 (Mühlhausen 974 April 29); RI 656 (Original LHA Wolfenbüttel).

51 She. Anm. 50; MGh DD O. IL, 5. 52:,... Eskiniuuach ... in perpetuam proprietatem concessi-
mus firmiterque donavimus.

52 Diese wäre dann nicht erst zum September 994 (Solingen: RI 1117a) gegeben gewesen; vgl.
M. Uhurz, 1. c, S. 174.

53 D. h. damit stünde Ottos III. Geburtstag zum 6. Juli 980 fest; cf. RI 815a (Juni Ende oder Juli
Anfang,); vgl. K. UHURZ, Jbb. Ottos IL, 1902 Ndr. 1967, S. 135 u. Anm. 15.

53a RI 815a; Thietmar, Chron. III, 26,1. c, S. 130/31; Ann. Magdeb. ad 980 (MGh SS XVI, 155, 1;
Annalisto Saxo (MGh SS VI, 627); vgl. M. Uhurz, Jbb. O. III, 1954, S. 3 u. 425.

54 ,in die hominem exeuntis' = am Todestag.

55 Cf. D O. III., Nr. 138 (993 Oct. 27); RI 1108.

56 Dieses Diplom folgt unmittelbar auf die Schenkung Eschweges an Sophia, gleichsam auch
als Einlösung einer alten Dankesschuld (vgl. M. Uhlirz, 1. c, S. 60f., 119 Anm. 4,136 - 138,
174f. u. ö. zur Schenkung: S. 175 u. Anm. 21); in der Nähe eines alten Merowingerhofes hatte
spätestens 774 (cf. Ann. regni Franc, ad 774) Karl der Große eine Pfalz gebaut (cf. Einhard,
Vita Karoli Magni c. 17: Jnchoavit et palatia operis egregii, unum haud longe a Mogontiaco civita-
te, iuxta villam (!) ad vocabulum est lngüenheim, alterum Noviomagi super Vahalem fluvium ...');
vgl. S. abel-B. Simson, Jbb. Karls d. Gr., Bd. 2,1883 Ndr.1969, S. 562.

57 RI 956s/2; 969/1.

58 RI1038b.

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Die Heilige Lanze:
Longinus-, Kreuznagel- oder Mauritius-Lanze

Victori H. Elbern,

quindecimo in lustro nunc ambulanti,
viro egregio, doctissimo et sapienti
gratanter gratulans. *

Es dürfte kaum einem Zweifel unterliegen, daß Speere (evtl. Lanzen?) auch schon in
vorchristlicher Zeit eine große Rolle als Stoßwaffe wie als Schleuderwaffe spielten', d. h.
mit langem Schaft oder mit kurzem, z. B. als Wurfspeer (pilum). Schon die Steinzeit
kannte solche Waffen mit Spitzen aus Obsidian o. ä. Berühmt und berüchtigt war der
griechische Hoplitenspieß, der, seit dem 7. vorchristlichen Jahrhundert, die Phalanx zu
einem gefürchteten Instrument der Kriegführung machte2.

Neben dem Wurfspeer des Fußvolks, dem pilum3, kannten die Römer die (ursprüng-
lich hispanische) lancea", eigentlich ein in der Mitte des Schaftes mit einem Riemen verse-
hener Speer, sowie die hasta5, ein Spieß, auch er ursprünglich zum Werfen, aber auch als
Stoßwaffe gebraucht*, ja auch schon als Zeichen eines besonderen Ortes, etwa bei Ver-
steigerungen, der obrigkeitlicher Gewalt unterworfen war, gebraucht, sowie anstelle ei-
nes königlichen Szepters7. Im Germanischen findet sich der für Wurf und Stoß geeignete
ger (oder gere), an der Spitze mit breitem Blatt, bzw. die framea (ahd. brame = Dorn, Sta-
chel)8 auch gleich ,romphaea' (seit, griech.' Lehnwort), bisweilen Stab und Speer als Herr-
schaftszeichen - uralte Symbole. Der Stab des Mose wie der der Hirten, wie der Speer
Wodans/Odins, der seine Weisheit, der Sage nach, u. a. durch Selbstopfer ,mit dem
Speer geritzt, den er selbst sich gegeben', neun Nächte am ,windigen Baum' (= Galgen)
hängt das alles bezeugt uralte Tradition: es handelt sich nicht nur um eine Wurf- oder
Stoßwaffe, sondern eben um ein Symbol.9*

Paulus Diaconus berichtet10 schon zu König Agelmunds Zeiten, d. h. zum letzten Drit-
tel des 4. Jahrhunderts, von einer ,hasta regia'. Als der Knabe Laiamicho diese Jtasta regia'
ergreift,bedeutet' das etwas: König Agilmund nimmt ihn zu sich, läßt ihn erziehen ,et
post Agilmundi funus regni gubernacula rexerit (Laiamicho)'11. Ein zweites Beispiel, für
die symbolhafte Bedeutung der ,hasta', findet sich bei Paulus Diaconus: als König Autha-
ri bei Reggio di Calabria mit seiner Königslanze die Grenze des Langobardenreichs par-
kiert'12. Auch eine geradezu konstitutive Bedeutung hat das ,contum', mit dessen Tradie-
rung Hildeprand 735 zum Mitkönig erhoben wird13. Ein weiteres Beispiel ist zur Schlacht
bei Cornate an der Adda, 688, überliefert14, wo auch schon vom Geldzeichen St. Michae-
lis' (,imago ... sancti arclmngeli Michaelis')'5 die Rede ist. Zur Erklärung muß auch die Be-
legstelle bei Paulus Diaconus V, 1016 herangezogen werden, wo der ,contus regius' er-
wähnt wird, der in der Bamberger Hs. des 11. Jahrhunderts17 ,quam vulgo vandum regis di-
cimus' erläutert wird, was freilich in einer Zeit der Fahnenlehen nicht verwundert.

Bei Gregor von Tours18 ist ,hasta' achtmal bezeugt, ,lancea' neunzehnmal, framea' drei-
mal. Von all' diesen Belegstellen ist allein die Situation von 585 für uns von Belang, als

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