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Wolf, Gunther
Satura mediaevalis: Gesammelte Schriften ; Hrsg. zum 65. Geburtstag (Band 2): Ottonenzeit — Heidelberg, 1995

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https://doi.org/10.11588/diglit.15264#0262

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27 RI1483«.

28 RI 1483«/uu/w.

29 RI 1483xx; vgl. Vita Burchardi c. 9 (MGh SS IV, 836).

30 Vgl. G. Wolf (wie Anm. 26), S. 108ff., 116ff.

31 RI 1496a; G. Wolf (wie Anm. 26), S. 116f.

32 C. 10 (MGh XIV, 130); vgl. auch zu c. 6 (1. c, S. 128: ,Siquidem imperatrix in disponendis Galliae
Germaniaeque negociis viri prudentissimi domini Ezzonis Semper intenta consilio ...').

33 Annales regni Francorum ad 751 (MGh SS rer. Germ. recc. G. H. Pertz u. F. Kurze, 1895, S. 8).

34 Widukindi monachi Corb rer. gest Saxon. 1, 25 (MGh SS rer. Germ. ed. H. E. Lohmann u. P.
Hirsch, 1935, S. 38).

35 Vgl. K. Brunner, Oppositionelle Gruppen im Karolingerreich, 1979, S. 27 - 35 (,secundus a
rege'); vgl. Nithard 1,4. (MGh SS rer. Germ. ed. E. moller, 1907, S. 6).

36 Vgl. Gerd Althoff, Verwandte, Freunde u. Getreue (wie Anm. 12), S. 159f. u. Anm. 50.

37 Vgl. Nithardi hist 1, 33 u 4;1, 46, Agobard von Lyon ep. 10, Wiponis gesta Chuonradi c. 2
(MGh SS rer. Germ. ed. H. Bresslau, 1915, S. 9).

38 Vgl. G. Wolf, De pactis Ottonis I, in: AfD 37,1991, S. 40ff.

39 Vgl. Widukind (wie Anm. 34) II, 36, S. 95; III, 10, S. 110; III, 16, S. 112; III, 32, S. 195.

40 Vgl. Bruns Bezeichnung als .archidux' (Ruotgeri Vita Brunonis c. 36 [S. 37], 37 [S. 38f.], 41 [S.
44]) (MGh SS rer. Germ. ed. I. Orr, 1951 Ndr. 1958).

41 She. Anm. 32; vgl. auch Usinger, (wie Anm. 12), Bd. 2, S. 164 Anm. 1; S. 310/11; Bd. 3, S. 162;
S. 451 u. 454; vgl. auch G. Wolf (Anm. 24), S. 176ff.

42 Vgl. Ann. reg. Colon, ad 1011 (Ree. Codd. Bl u. C2) (MGh SS rer. Germ. ed. Gg. Waitz, 1880,
S. 34); Usinger, 1. c, S. 452ff. (Wolfher, Vita Godehardi nc. 29; Herim. Aug. ad 1036; Lantber-
ti Ann. ad 1054; u. ö.).

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Byzantinische Spolien auf dem Buchdeckel
des Bamberger Perikopenbuches
König Heinrichs II.

19551 hatte der große Mediävist Percy Ernst Schramm, unter Bezug auf die Veröffent-
lichungen Olle Källströms,2 eine recht beachtliche und beachtete kleine Miszelle ge-
schrieben, in der er zustimmend Källströms These aufnahm, daß die zwölf torförmigen
Emails des vorderen Buchdeckels des Bamberger Perikopenbuches König3 (nicht Kai-
ser', wie bei Schramm, 1. c, in der Überschrift) Heinrichs II. (1002 - 1024) Spolien eines
byzantinischen Stemmas (Krone) aus dem Besitz Heinrichs seien, den dieser von Otto III.
bzw. von Kaiserin Theophanu geerbt habe. Nach Källströms Übersetzung1 der Verse in
der metallenen Deckleiste zwischen Elfenbeinmittelrelief und dem Rahmen:

,EN QVI VERACES SOPHIAE FVLSERE SEQVACES, ORNAT PER-
FECTAM REX HEINRIH STEMMATE SECTAM/
,Siehe, diejenigen, die als der Weisheit wahre Begleiter gestrahlt ha-
ben,

(ihren) vollkommenen Kreis (von Perikopen) schmückt König Hein-
rich mit dem Stemma.'

(bzw. ,perfectam sectam [tabulam])': ,die König H. mit dem Stemma
schmückt')

extrapoliert Schramm5: wir dürfen also übersetzen: ,aus einer Krone
zerschnitten.'

Das war kühn und verleitete zu voreiligen Schlüssen. Zunächst einmal ist zu bemerken,
daß es tunlich ist, den gesamten Wortlaut des Textes der Deckleiste zu beachten. Er lautet:
,GRAMMATA QVI SOPHIAE QVERIT COGNOSCERE VERE HOC
MATHESIS PLENE QVADRATVM PLAVDET HABERE EN QVI
VERACES SOPHIAE FVLSERE SEQVACES ORNAT PERFECTAM
REX HEINRIH STEMMATE SECTAM'

anders gestellt:

,Qui grammata Sophie vere cognoscere querit, plaudet hoc quadra-
tum mathesis (matheseos) plene habere. Enqui veraces sequaces So-
phie fulsere, rex Heinrih stemmate ornat perfectam sectam.'
Zunächst ist unstreitig Heinrich II. als ,rex' bezeichnet, der Text also vor der Kaiser-
krönung am 14. Februar 1014* anzusetzen und nach der Königskrönung am 7. Juni 1002.7
Im Text wird zweimal auf die ,Sophia' Bezug genommen. Damit ist zweifellos zu-
nächst die ,"Ayia XocpCa', die ,Göttliche Weisheit'" gemeint, doch könnte sich dahinter
auch eine Anspielung auf die Äbtissin von Gandersheim, die Tochter Kaiser Ottos II. und
der Theophanu, Sophia (978 - 1039),' verbergen, die 1002 aufs Nachdrücklichste - mit ih-
rer Schwester Adelheid - die Wahl Heinrichs II. unterstützt hatte. Doch ist dies kaum zu

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