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Schott, Theodor: Katharina von Medici: ein Charakterbild
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.52692#0540
Katharina von Medici. *
Ein Charakterbild.
Von
Theodor Ichokt.
Katharina von Medici! In der ganzen modernen Geſchichte
wird es kaum einen Namen geben, auf den ſo viel Schuld gehäuft,
dem von Mit⸗ und Nachwelt ſo viel Haß nachgetragen worden als
dieſer Frau; alles Unheil, das Frankreich in der zweiten Hälfte
des 16. Jahrhunderts getroffen, wird ihr zur Laſt gelegt; kaum
gibt es eine Schmach, ein Verbrechen, deſſen man ſie nicht bezich—
tigt, und wäre es auch möglich, alle anderen häßlichen Flecken von
dem Bilde dieſer merkwürdigen Frau wegzuwiſchen, der düſtere
Schatten der Bartholomäusnacht lagert wie ein dunkler Schleier
für immer auf ihrem Andenken; wie von Lady Macbeth heißt es
auch bei ihr: „Noch immer riecht es hier nach Blut; alle Wohl—
gerüche Arabiens würden dieſe kleine Hand nicht wohlriechend
machen!“ — Dennoch, wenn auch hier wenig bewundert und viel
1Quellen: Lettres de Catherine de Médicis, publ. p. Hector de la
Ferrière. T. 1, 1533 —1563 W 2 1563 1566. Paris 1880 1835 (ent⸗
halten in der Collection de documents inedits sur l’histoire de France).
Alph. de Ruble, Antoine de Bourbon et Jeanne d'Albret. T. 1—4.
Paris 1881—1886. A. Baschet, Les princes de l’Europe au XVI. siècle.
Paris 1862. Alberi, Vita de Caterina dei Medici. 1835. A. von Reumont,
Die Jugend Catarinas de' Medici. Berlin 1854. H. Baumgarten, Vor der
Bartholomäusnacht. Straßburg 1882. Robinson, Queen Vlisabeth and
the Valois Princess in: English Historical Review, Nr. 5, 1887, p. 40 ff
Desjardins, Les sentiments moraux au XVI. siècle. Paris 1887. C. Che-
valier, Debetes et créanciers de la Royne mere Catherine de Medicis.
Paris 1862. Ranke, Franzöſiſche Geſchichte, Bd. I; W. Soldan, Geſchichte des
Proteſtantismus in Frankreich bis zum Tode Karls IX. 1. 2. Leipzig 1858.
Polenz, Geſchichte des franzöſiſchen Calvinismus. 1 —3. Gotha 1857 ff.
Ein Charakterbild.
Von
Theodor Ichokt.
Katharina von Medici! In der ganzen modernen Geſchichte
wird es kaum einen Namen geben, auf den ſo viel Schuld gehäuft,
dem von Mit⸗ und Nachwelt ſo viel Haß nachgetragen worden als
dieſer Frau; alles Unheil, das Frankreich in der zweiten Hälfte
des 16. Jahrhunderts getroffen, wird ihr zur Laſt gelegt; kaum
gibt es eine Schmach, ein Verbrechen, deſſen man ſie nicht bezich—
tigt, und wäre es auch möglich, alle anderen häßlichen Flecken von
dem Bilde dieſer merkwürdigen Frau wegzuwiſchen, der düſtere
Schatten der Bartholomäusnacht lagert wie ein dunkler Schleier
für immer auf ihrem Andenken; wie von Lady Macbeth heißt es
auch bei ihr: „Noch immer riecht es hier nach Blut; alle Wohl—
gerüche Arabiens würden dieſe kleine Hand nicht wohlriechend
machen!“ — Dennoch, wenn auch hier wenig bewundert und viel
1Quellen: Lettres de Catherine de Médicis, publ. p. Hector de la
Ferrière. T. 1, 1533 —1563 W 2 1563 1566. Paris 1880 1835 (ent⸗
halten in der Collection de documents inedits sur l’histoire de France).
Alph. de Ruble, Antoine de Bourbon et Jeanne d'Albret. T. 1—4.
Paris 1881—1886. A. Baschet, Les princes de l’Europe au XVI. siècle.
Paris 1862. Alberi, Vita de Caterina dei Medici. 1835. A. von Reumont,
Die Jugend Catarinas de' Medici. Berlin 1854. H. Baumgarten, Vor der
Bartholomäusnacht. Straßburg 1882. Robinson, Queen Vlisabeth and
the Valois Princess in: English Historical Review, Nr. 5, 1887, p. 40 ff
Desjardins, Les sentiments moraux au XVI. siècle. Paris 1887. C. Che-
valier, Debetes et créanciers de la Royne mere Catherine de Medicis.
Paris 1862. Ranke, Franzöſiſche Geſchichte, Bd. I; W. Soldan, Geſchichte des
Proteſtantismus in Frankreich bis zum Tode Karls IX. 1. 2. Leipzig 1858.
Polenz, Geſchichte des franzöſiſchen Calvinismus. 1 —3. Gotha 1857 ff.