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Steinbeck, Christoph G. [Bearb.]
Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde — 1797 [VD18 90672828]

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Erster Band. Dreißigstes Stück
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https://doi.org/10.11588/diglit.43230#0238

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467

Kanonen, Munitions - und Bagagewä-
gen. Einige tauſend Mann brechen aber-
mals am Rheine auf und marſchieren nun
in der größtem Geſchwindigkeit nach Ty-

rol, wo man ſie ſo gar nöthig hat ; andc-

re kommen aus Böhmen durchs Baieriſche
und gehen am Rhein, um iene Uucke eint
germaſſen auszufüllen. So ziehen diese
Truppen zuweilen. einen entgegengesrütea
Weg , aus dem Bateriſchen am hein,
oder vom Rhein ins Böieriſche nach Salz-
burg, und ſtoſſen dann auf ei..ander,
welches die eine oder die andere nicht we-
nig hindern kann. Gestern ſileßez: ein
paar Abtheilungen ſolcher Truppen auf dem
Markte auf einander, wodurch große Ver-
wirrung. entſiund, die mit vieler Muhe
gehoben werden konnte. Ueber 100 Mu-
nitions - und Bagagewägen ſind heute und
geſtern die Stadt paſſirt, welche auf der
Memminger Straße weiter kommen.
Auch ſehr uiele Kanonen werden nachge-
führte. Täglich kann man man mehrere
hundert , oft 1 bis 2000 Mann durch dle

tadt ziehen ſehen , weiche ietzt die ſtäck-
ſken Mo!ſche von 8 bis 10 Stunden und
faſt ohne Raſttag machen. Die meisten,
worunter auch das Giulayſche Freikorps,
Fommen in die Gegend von Inſpruk. Ei-
nige z. E. das Regiment leichter Reuter
von Karakzay muß über Augspurg durchs
Salzburgiſ-ve nach Lienz in Tyrol. wo es
ain 10den Aprill ſchon eintreffen ſoll, und
erſt heute durch unſere Gegend gekommen
iſt. Manchmal muüſſen die Fuygänger
E
welches für den Landmann, der beſtaudig
mit Vorſpann geplagt wird, keine gerin-
ge laſt iſt.. Der Armee am Rhem wer-
Hen. auch. viele Kanonen auj Wägen zuge-

nichr guntiig..

Koneingent geſtellt ſeyn.

» 468

führt und es iſt nichts ſeltener an einem

Tage cin pa r !leinen Abtheilungen auf der
Straße zu begegnen. Oeſierceich ſcheink
alle ſeine Kr.fie anzuſtrengen , um dem
Feinde Wide: tand zu leiſten. und doch
lauten aîle Rachrichten von der Armee
Selbſt die Truppen; die.
des beſtandigen Friezes überdrüßig ſind,

verſprechen ſich nicht viel Gutee. Mit

Widerwillen marſchirer ſie ins Tyrol und

nach) Jralien, weil ſie dorten die Franken
uud das Klima fürchten.
Schwaben iſt man wirklich neuerdings
ſehr in Sorgen und Angſk. HYBuonaparte
ſol bereits ein Korps bis nach Inſpruck
gebrachr haben, und wie weit iſt von da
nach Füſſen und ins ſudliche Schwaben ?
Ob, wenn la das Kriegstheater noch ein-
mal in Schwaben eröff.et werden ſollte,
der Landmann ſich jreiwillig mit den Defk-
reichern vereinigen würde, ſteht nicht zu
erwarten, da er ſo gar wenig Intereſſe

von dieſem Krieg hat.

In wenig Wochen ſoll das fünffache
Die meiſten
Stände ſind, trotz ihrer Bereitwiligkeit

den Kaiſer zu unterſtützen , nicht vermiss

gend, dieſen Befehl nachzukommen , und
ſehen ſi-h daher genöthigt, noch ei mal Ge-
gervoriteu ung zu wagen..

6 Jah en die Srâude an Manxrſchaft,
Seit, Naturalien und dergleichen machen
mußten , und dir u gl.uublich ſtnd und die
Kr. fte man en Standes wirklich überſtei-
gen ; und so!l'e man nicht noch fragen,
ob die Truppen, wenn sie auch alle aufge-
ſtelli werden, noch vielen Elfer zeigen und
Muth uud Seandhgaftigkeit beweiſen wer-
den, wenn ſie auch. gleich können, den

In unſerm

Man denke
doch an dir Aufspferungen , die ſelt € bie.
 
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