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Steinbeck, Christoph G. [Bearb.]
Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde — 1797 [VD18 90672828]

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Zweiter Band. Fünftes Stück
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https://doi.org/10.11588/diglit.43230#0437

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Aufrictig-

Volks-

Mit tandesherrlicher



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Zweiter Band, Fünftes Stück, Ger a, den 18. Julius 1797.



England

N.chdem die Admiralität das Todesur-
theil des Lecüchtigten Parkers unterſchrie-
ben und d.r König beſtätiget hatte, so

wurde er den zoſten v. M. Vormittagum

g11 Uhr bei Sheerneß am Bord des Kriegs-
ſchiſfes Sandwich, auf welchem er präſi-
dirte, hingerichtet. Als Parker von dem
tinienſchiffe Neptun auf einem Kanonen-
bote, welches mit einer ſtarkem Wache von
Séeſoldaten beſezt war, an Bord des
Sandwichs gebracht wu: de, nahm er vor-
her von allen ſeinen ehemaligen tebelliſchen
Kameraden mit Anſkand Abſchied, ausge-
nommen von denen auf den tinienſchiffe
Inflexible, welchen er vorbeiſegelte , ohne
vot: demſelbenNotiz zu nehmen. Er bezeugte
ſich auch in ſeinen letzten Stunden ruhig,
f beklagte ſich aber über einen gewiſſen Offi-
zier, anden er, wieer ſagte, vormals einen
Vrief geſchrieben, welcher verhindere haben

würde, daß der Aufstand auf den Schiffen

bei der Nore zu einer ſolchem Höhe geſtle-
gen wäre, wenn iener Off'zier den J!halt
deſſelbrn befolgt hätte. Bor der Hinrich-
tung unterhielt er ſich noch längere Zeit
mit einemGeiſtlichen und auſer dieſem durf-
te ihn kein Menſch beſuchen. In ſeinen
letzten Stunden wurden ihm Feder und
Dinte, alle Lebensmittel und was er ſonſt
wünſchte, beivilligée. Er ſetzte noch vor

ſeiner Hinrichtung verſchiedene Umſtäane.

aus ſeinem teben auf , und ſchrieb einige
Briefe an seine Verwandte, unter andern
einen ſehr rührenden Brief an ſeine Frau.
Nach der Hinrichtung wurde ſein Leichnnean
in Ketten auf einer benachbartem Juſel bei
Sherneß an dem Geſtade an einem Gal-
gen zur Schau aufgehenkét. Den 29ſten
übergab noch ſeine von Edinburg in London
angekommene Frau dem Grafen von Mor-
ton eine Bittſchrift wegen ihres Mannes,
tyither Bitte, ſelbige der Königin zu über-
 
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