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Steinbeck, Christoph G. [Bearb.]
Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde — 1797 [VD18 90672828]

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Erster Band. Neun und Vierzigstes Stück
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Register aller im ersten Bande enthaltenen Sachen
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https://doi.org/10.11588/diglit.43230#0391

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773

den Herrn Northeek , Kapitain des Linlen-
ſchiffes Monmouth, welches zu der an der
Nore liegenden jzlotte gehört, eine ver-
ſiegelte Birtſchrift an den König. In ei-
nem offenen Pappier, welches dieſer Bitt-
ſchrife beygefüger war , beklagen ſich die
Delegaten über verſchiedene verkehrte Vor-
ſteilungen ihres Betragens, und erklären
ihre Ergebenheit für ihr liebes Vaterland.
Ferner wird in dieſem Pappier geſagt, daß
die Beſchwerden der Schisfsleute dem Kö-
nige auf eine ehrerbietige Art vorgeſtellt
. warden , und daß ſie darauf in 5 0 Stun-
den Antwort erwarteten , sonſt würden sie
Dinge unternehmen, die ihr Vaterland in
Schrecken und Erſtaunen ſetzen würden-
Gleich hierauf war eine Rathsverſamm-
lung gehalten, nach welcher der Graf
Spencer dem Könige die Aufwartung
machte. Den Ausgang dieſer Sache kann
man noch nicht melden, doch hat man
Urſache zu hoffen, daß dieſe irregeführten
Menſchen wohl bald zu ihrer Pflicht zu-
rückkehren werden. Gewiß iſt es, daß die
außerordentliche Hofzeitung, welche die
strengen ſchon beſchloſſenen Maasregeln
ankündigte, unter dem Vorwande, daß
ſich Fehler in ſelbige eingeſchlichen, kaſſirt
und von neuem gedruckt worden , ehe ſel-
bige zugleich mit dem Beſchluſſe des Staats-

craths auf Herrn Nordheeks Botlſſchaft nach

Scheerneß abgeſandt war. Mach ſichern

Nachrichten iſt endlich auch die.ganze Flotte

des Admixal Duncanan der Nore angekom-
men, und wehet nun auf jedem Sch ffe
L die Flagge des Misvergnügens. - Eine
etwas tröſtlichere und erfreuliche Nachricht
für England iſt die, daß wirkiich der Frie-
de mit Frankreich unterhandelt wird, und
letzteres ſehr geneigt iſt Frieden zu ſchlieſ-

nen Anhang finden. :
beritten und haben an den OGränzen vm
Oſigallizien ſchon einige begüterte Edeee.

rr

sen. Woellée doch der Himmel, daß auch
in dieſem Lande bald der Friede alles be-
glücke, und der ehrwürdige Barthelemy
ſeinen großen Plan, algen&einen Frieden
zu ſtiften, ruhig und ungehindert ausübe
und vollenden könne: ;
Woldau und Wallachey.
Nach Amtsberichten aus Gallizien,

hat ſich in dieſen Landen ein Korps von
pohlniſchen Emigranten geſammlet, welche
nichts geringeres zur Abſicht haben, als
in ihrem Vaterlande eine franzöſirte Re-

publik zu ſtiften, und daher in jedem Theile
Pohlens, inſonderheit aber den Adel, durch
Emiſſaire und Aufruhrſtifter zur Betrei-
bung und Unrerſtützung einladen, aber kei-
Viele davon ſind

leute in Koutribution geſetzt. Die meiſten
davon tragen blaue Röcke, rothe Hoſen

und Weſten, und Freyheitsroſen an den

Hüthen. Man hat ihnen ſchon den ge-

ſchloſſenen Friede. zwifchen OÖſireich ua

Frankreich vorgehseiten; allein ſie wollen
davon nichts hören, sondern hofſen auf die
Ankunft und Unterſtuützung |1hres ‘fac

maunes, des franzöſchen. Generals Dom-

browskh. In Gallzien ſind zwey von
ihren ausgeſchickten Emiſſarien gefänglich

eingebracht worden. |
Des Predigers Geisler in Wittgendokt.

HGegenerklärung aut die im z3sſten
St. befindliche Erklärung des Pre-
Digers Zeidler zu <Zzeuckewalde.

E. iſ der Herr Paſtor Zeidler zu Heucke-
walde nicht zu blöd gewescn, in ver auf-
richtigen deucſchen Volkszeitung 1 Y.

38 St. Gera den 16 Mai 1797. Seite
 
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