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Steinbeck, Christoph G. [Bearb.]
Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde — 1797 [VD18 90672828]

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Erster Band. Dreißigstes Stück
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https://doi.org/10.11588/diglit.43230#0237

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Aufrichtis.
Mit Landesherrlicher

und Kaiſ. Königl.

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dentſ he

Jeitung.

2. ; höchſter Erlaubnig

.



allerznäd. Privileg.



Erſter Band, Dreißigſtes Stück,

Gera, den 14.. April 1797.



Öeſterreich

auf welches die Aufmerkſamkeit aller ge-
richtet iſt, befindet ſich allerdings gegen-

wärtig in einer ſehr beunruhigenden Lage.
Buonapartes Abſicht iſt, in das Innere
deſſelben, ia wohl gar bis an die Thore vor
Wien vorzudringen, um wie er ſagte, den
angebotenen aber ausgeſchlagenen Frieden
zu erzwingen; aber welcher brave Deutſche
wird nicht herzlich wünſchen, daß ſeine Ab-
ſicht vereitelt, und entweder Held Karl
einen Hauptiſlreich ausführen, oder ~ um
den Wunſch aller Redlichen zu erfüllen,
Friede machen werde. Friede! Friede!

iſt das allgemeire toſungswort, und viel

leicht wird ſchon itzt ~ wenn es wahr iſt,
daß der Staatsminiſter Thugut nach Grätz
abgegangen derſcibe unterhandelt, ~ und
~~ .gâbe es doch die Vorſehung ~~ bald
beſtätige..

HNaätere und zuverläßige Nachrichten
über die weitern Vorfälle in Krain, Kärn-

then und Tyrol haben wir nicht erhalten,

alles ſchweigt und es läßt ſich erwarten,

daß etwas Wichriges im Werke ſey und
bald ausgeführet werde. Inzwiſchen ſind
Die Truppen der Kaiſerlichen noch in voller

Bewegungund marſchierentheils am Rhen.

theils nach Tyrol. Welche Verwirrung
abcr oft dieſe Truppenmärſche verurſachen,

meldet uns unſer ſchwäbiſcher Correſpon-

dent ~~ der indeſſen kein Wort von dem
verbreiteten Gerücht erwähnt, daß die
Franzoſen über den Rhein gegangen und
[z in Ulm den Kanoneudonner gehöret
habe. ;.
ess . Ulm den iſten April.
_ Wir beſinden uns gegenwärtig in einer
bedenklichen Lage , und es ſcheltt die Sce-
nen des vorigen Sommers, welche uns
noch so ganz in friſc,ein Andenken ſchwe-
ben, dürſter heuer wieder erneuert werden.
Seit 8 Togen wiaimeln alle Heerſtraßen
rt kaiſerlich königeichen Truppen, von
 
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