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t u n g
Mit Landesherrlicher hoher Erlaubnis, und Kalſerl. Königl, attgrsdigtten Privilegien:
.
Zweiten Bandes Erſtes Stück, den 4. Julius.
:
Seeber um Frieden.
Hue du ausgetobet, auégewäüthet,
Ungeheuer, das uns überfiel? ~
Oder haſt du neues Ungisck ausgebrütet ?
Biſt du nicht am blutumfloßnen Ziel?.
I die Fackel deiner Hand entſunken ?
Biſt du ſace von Naub, und Mord,
Brand ?
und
Oder taumelſt du, von Menſchenblute trunken,
Tiefer noch in unser Vaterland ?
O! halt ein, ſteck wieder in die Scheide
Deinen Stahl. und hemme. ſeinen Lauf!
Häng' des Krieges blutige Geſchmeide
In des Friedens ſtilen Tempel auf !
Denn schon haſt du Bluts genug vergoſsen,
Haſt genug verwüſtet und verbranne :
Thränen, Thränen, ash! ſind ſchon genug
gefloſſen !
Horch ! noch ſeufzt des Nheins, der Donau
Strand.
Horch ! die lauten, iammervollen Klagen
. Um des Vaters, Gatten, Sohns Verluſt ! ~
. Du, o Mörder! du haſt ſie geraubt , erſchla-
gen,
Du durchbohrteſt! wüthend ihre Brut!
Sieh! dort wankt der vaterloſe Waiſe ~
. Bittet weinend um ein Stückchen Brod [-
Aus dem halbgebrochnen Auge rolle dem Greiſe
_ Cine Thräâne um des Enkels Tod.
Sieh ! der Mutter abgehärmee Wangen.
Sle empfing der Aeltern ſüßen Lohn.
O! er pflegte, er ernährte ſte ſchon lange,
Er, der gute - nun erſchoßne Sohn! —
Und hier liegt die Braut auf schwarzer Bahre;
Weil ein Blei ihr den Verlobten nahm:
Sie verwelkte in der Blüäthe ihrer Jahre
Schmachtete dahin - uud fkarb vor Gram,
Und dort ſleh! den Jammer der Encflohnen,
Die dein Schwerd aus ihren Hütten trieb z
Sie durchirren troſtlos klagend fremde Zonen,
Da nichts Ihnen als ihr Elend blieb,
Sieh ! Verwüſter, das ſind deine Thaten,
Alles dieß ift Werk von deiner Hand !
Du irrttzteſt Menſchen, Städte, Frucht und
Saaten,
Du verheerteſt das beglückte Land.
Ach ! und iammern dich nicht diele Leiden?
Röhrt dies akles niche dein rohes Herz?
Nein – du lachft, o Scheuſal, teufliſch noch
_ vor Freuden, i
und frohlockeſt über unſern Sqmerz!
V o 1 k s-
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t u n g
Mit Landesherrlicher hoher Erlaubnis, und Kalſerl. Königl, attgrsdigtten Privilegien:
.
Zweiten Bandes Erſtes Stück, den 4. Julius.
:
Seeber um Frieden.
Hue du ausgetobet, auégewäüthet,
Ungeheuer, das uns überfiel? ~
Oder haſt du neues Ungisck ausgebrütet ?
Biſt du nicht am blutumfloßnen Ziel?.
I die Fackel deiner Hand entſunken ?
Biſt du ſace von Naub, und Mord,
Brand ?
und
Oder taumelſt du, von Menſchenblute trunken,
Tiefer noch in unser Vaterland ?
O! halt ein, ſteck wieder in die Scheide
Deinen Stahl. und hemme. ſeinen Lauf!
Häng' des Krieges blutige Geſchmeide
In des Friedens ſtilen Tempel auf !
Denn schon haſt du Bluts genug vergoſsen,
Haſt genug verwüſtet und verbranne :
Thränen, Thränen, ash! ſind ſchon genug
gefloſſen !
Horch ! noch ſeufzt des Nheins, der Donau
Strand.
Horch ! die lauten, iammervollen Klagen
. Um des Vaters, Gatten, Sohns Verluſt ! ~
. Du, o Mörder! du haſt ſie geraubt , erſchla-
gen,
Du durchbohrteſt! wüthend ihre Brut!
Sieh! dort wankt der vaterloſe Waiſe ~
. Bittet weinend um ein Stückchen Brod [-
Aus dem halbgebrochnen Auge rolle dem Greiſe
_ Cine Thräâne um des Enkels Tod.
Sieh ! der Mutter abgehärmee Wangen.
Sle empfing der Aeltern ſüßen Lohn.
O! er pflegte, er ernährte ſte ſchon lange,
Er, der gute - nun erſchoßne Sohn! —
Und hier liegt die Braut auf schwarzer Bahre;
Weil ein Blei ihr den Verlobten nahm:
Sie verwelkte in der Blüäthe ihrer Jahre
Schmachtete dahin - uud fkarb vor Gram,
Und dort ſleh! den Jammer der Encflohnen,
Die dein Schwerd aus ihren Hütten trieb z
Sie durchirren troſtlos klagend fremde Zonen,
Da nichts Ihnen als ihr Elend blieb,
Sieh ! Verwüſter, das ſind deine Thaten,
Alles dieß ift Werk von deiner Hand !
Du irrttzteſt Menſchen, Städte, Frucht und
Saaten,
Du verheerteſt das beglückte Land.
Ach ! und iammern dich nicht diele Leiden?
Röhrt dies akles niche dein rohes Herz?
Nein – du lachft, o Scheuſal, teufliſch noch
_ vor Freuden, i
und frohlockeſt über unſern Sqmerz!