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Steinbeck, Christoph G. [Oth.]
Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde — 1797 [VD18 90672828]

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Zweiter Band. Eilftes Stück
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https://doi.org/10.11588/diglit.43230#0491

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173. '

dem Thiere das Athemholen noch beſchwer-
licher ; der Arhem wird jiinkend ; das Thier
ächzt und ſtöhnt; wird ruhig und ſtirbt.

îElnige andere Thie.e ſpringen oft auf,

und legen ſich plötzlich wieder meder, ſp: in-

gen alsdann wieder auf, bezeigen ſich wild
und raſend, ſtoßen tim ſich, manchmal mit
den Hörnern in den Boden, eiheren ſich
auf die Vorderfüfe, und ſterben endlich us

ter fürchterlichem Brüllen, Schnauben,
Stainpfen, Zähneknirſchen und Zuckungen.

NB. Alle die vorhergehender Zufälle fin-

den fich nichr immer bey allen und jeder
kranken Thieren ein.

Bet) einigen Thieren datiert die ſichtbare
Krankheit nur 24 Stunden.

_ Diemehrſten Thiere ſterben am dritten,
vierten odcr fünften Tage der Krankheit ;
wenige erleben den ſiebenden Tag.
ul. Inmertche meren s der Rinds

'. wtebpe :
Wenn män die Thiere, die att der Peſtk
krank'waren,, öffnet, und die Magen un-

. (den man Pſalter,
oder Wſer nennt ) faſt immer ſehr angefül-
let und hart.

Und. t.; man dieſen dritten Magen
auf ; ſo ſindet man das in demſelben uad
zwiſchen ſeinen vielen Blättern befindliche
Furter, (welches im natürlichen Zuſtande
Brey . oder Musartig iſt, ) meiſientheils

ſo verhärtet und auagetrocknec , daß man

es in. Pulver zerreiben kaan.
Und mimt man das yertroch-ete Fu.

w

rr.

ter aus dem Magen heraus; ſo lsſet ſich

geiwöhrlich; die ini e:s Vagenhaut mit ab;

und man ſ.ndecr im Magen oft rothe und
blaue , manchmal ſchwarze und brandige
EH. Wenn die Peſt in der Nähe von
z0 oder weniger Stunden Weges herrſcht Ä

ſo muß jedes Stück Rindvieh, das an ei-

ner Krankheit ſtnbt, geöffnet, und der

Pſaiter muß innerlich unterſucht werden.

NBP. Bey der ÖOffrung rodter Thiere
müſſen die 4 Magen nebſt den Därmen je-
desmal aus dem tceibe herausgenommen were
den, weil man ſie ſonſt nicht recht unterſue

chen kann.
. NB. Findet man zur Zeit der Peſt bey
' einem geöffneten Thiere verhärtetes, treck-
nes Futter im Pſfalter : so muß man ans
nehmen, daß das Thier an der Pe legt ;

und anſteckend geweſen sey.

_ UV. Todrlichkeir der Rindvi ébpefk.

Seit t71 1 hat die Peſt mehr als 25

Millionen (25.020,000 ) Stücke Rind-
terſucht ; ſo findet man den dritten Magen,
Buch, Mannigfale

vieh in Deutſchland getödtet. Welch ein

ungeheurer Verluſt!

GBerechnuhgen übex viele täuſéin kranke ;
Thiere lehren : daſi ~ mak brauche Arz-

neyen oder nicht von 4 krauken Stü-
cen 3 Stücke ſterben..

Viele hunderc cquſend, Sticks Rindv! eh |

ſind im Jahre 1796 im ſüdlichen Deutſch-

lande von der alles verwüſtenden. Peſt. ges
tödtet worden.. Und ~~ der Viehſtand

"des nördlichen Deutſchlands iſtin Gefahrl;;

.slgy OeFortchunggote.). | maus

ez Es ift. den 4ten Auguſt Abends ein Dome s... mie. Ültetts Aufſatz yd. hs. in. ' c50

S.qugaſſe alhisr verlocen worden, da man nun in Erfahrung. gebracht, daß eine; bekannte. Weibss ;
peiſon ſolchen gefunden, ſo wird solche hierdurch ermahnet,. gegen; eine der Sache. angemeßene. Bee. ,
lehnung, dieses in hieſige Zeitungs expedirion abzugeben, auſſerdem man lolches wieder zu ethat- j

ten wiſſen wird, Gera den zten Ugo 1797,
 
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