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Zweiter Band. Vierzehendes Stück
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.43230#0510
NI l:
reich die Rede "ey. Auf der andern Seite
will man behaupten, daß Sr. Maieſtät
der Kaiſer zufolge der Handhabung der
Ganzheit des Reichs, auf der Herquegabe
von Modena, Reggio und Maſſa-Carrara
beharren , weil dies das beträchtlichſte
Reichslehen in Italiew ſeh, falls dieſer
Punkt nicht ſchon bewilliget worden. Der
. dMargquis von Gallo. wird künftigen Mon-
tag oder Dienſtag von hier nach Udine ab-
gehen, um der Abſchließung des Traktats
beizuwohnen. Geſtern ſollte unſere Avant-
garde den Marsch von Görz ab anrreten,
und von dem General Laudon, der in Ty-
rol klommandirt, unterſtützt werden, um
zur Beſitznehmung von Mantua zu. ſchrei-
ten ; General Terzy aber ſoll mit dem Corps
D’Armee nach Görz nachfolgen! !
_ Deucſches Reiche.
In der. Reich sfriedensſache ſind wieder-
um mehrere Stimmen abgegeben worden,
namentlich von Churſachſen, Churmainz,
Meklenburg - Schwerin, Meklenburg. Gü-
ſtrow, von den Schwäbiſchen Grafen und
Im Fürſtlichen Collegio
von Worms.
find noch mehrere Vota zurück ; indeſſen
vereiniget ſich in dieſem ſowohl als im
Reichsſtädtiſchen Collegio die Stimmen-
mehrheit bis jetzt für den Wunſch, daß Sr.
_ Kalſerl. Maieſk. die Reichsvollmacht zur
Schließung des Deftniriv Friedens zu über-
nehmen geruhen möchten. sist
: gg Frankreich il
Die Ruhe in dem Innern von Frank-
reich ſczeint noch nicht völlig hergeſtellt zu
ſeyn, und laut elner Nachricht von Paris
vom 2ten dieſes, haben ſich auch die Be-
„orgniſſe während des Truppenmarſches auf
paris immer mehr erneuert, ohngeachtet
# x neulich mitgecheilte Bericht des ehema-
g.13:
ligen Generals Pichegrü nicht nur vom:
Rathe der 500, sondern auch vm Rache
der Alten genehmiger wurde.. 26 bie 27079
Mann ſollen auf dem Weg nach Paris
begriffen ſeyn, und der größte Thel derſel-
ben von der Sambre.- uud Maus - Arn;ee
herkommen Erwägt man nun noch, was
neulith Buonaparte gegen ſeine Truppen
äußerte, und vergleicht man damit, was
in ähnlicher Rücksicht die andern: Jralieni-
ſchen Generale thaten , ſo ſind die Ausſich-
t für Frankreich in Wahrheit ſehr beun-
ruhigend.
Nach den gehaltenen verſchie-
denen Reden der kommandirenden Gene-
rale in Italien hielten auch wirklich ver-
ſchiedene Korps Deliberationen über die
Umſtände in Frankreich, und ſetzten nach-
î drückliche Addreſſen an das Direktorium
gegen die Ruheitörer auf, zu deren Beſtra-
fung ſie nöthigen Falls ſelbſt herbeyeilen
würden. Eine ſolche Addreſſe der Division
des Generals Maſſena , welche von 9747
Soldaten unterzeichnet war, iſt folgende :
„„Da der Friede unſern Arbeiten ein Ziel
geſett hat, ſo mußten wir unſre Augen
aufs Vaterland richten. Aber welch Herz-
zerreißendes Gemälde bietet uns dieſes dar !
Die Konſtitution verletzt, die Regierung
herabgewürdigt , die Emigrirten zurückge-
kehre, die rebelliſchen Prieſter beſchütze und
geehrt, die rechtſchaffenen und tugendhaf-
ten Bürger geächtet und erwürgt, der
Dolch der Royaliſten mit dein Blute der
Verrheidiger des Vaterlandes gefärbe!
Wie? denken fie etwa , dieſe Ungeheuer,
daß 8 Jahre von Aufopferungen, Gefech-
ten und Strapazen unſern Muth erſchöpfe
haben ? Glauben ſie etwa, daß wir keinen
mehr haben, die von uns beſchworne Kon-
ſticution zu vertheidigen ? Zitcern ſollen ſie,
reich die Rede "ey. Auf der andern Seite
will man behaupten, daß Sr. Maieſtät
der Kaiſer zufolge der Handhabung der
Ganzheit des Reichs, auf der Herquegabe
von Modena, Reggio und Maſſa-Carrara
beharren , weil dies das beträchtlichſte
Reichslehen in Italiew ſeh, falls dieſer
Punkt nicht ſchon bewilliget worden. Der
. dMargquis von Gallo. wird künftigen Mon-
tag oder Dienſtag von hier nach Udine ab-
gehen, um der Abſchließung des Traktats
beizuwohnen. Geſtern ſollte unſere Avant-
garde den Marsch von Görz ab anrreten,
und von dem General Laudon, der in Ty-
rol klommandirt, unterſtützt werden, um
zur Beſitznehmung von Mantua zu. ſchrei-
ten ; General Terzy aber ſoll mit dem Corps
D’Armee nach Görz nachfolgen! !
_ Deucſches Reiche.
In der. Reich sfriedensſache ſind wieder-
um mehrere Stimmen abgegeben worden,
namentlich von Churſachſen, Churmainz,
Meklenburg - Schwerin, Meklenburg. Gü-
ſtrow, von den Schwäbiſchen Grafen und
Im Fürſtlichen Collegio
von Worms.
find noch mehrere Vota zurück ; indeſſen
vereiniget ſich in dieſem ſowohl als im
Reichsſtädtiſchen Collegio die Stimmen-
mehrheit bis jetzt für den Wunſch, daß Sr.
_ Kalſerl. Maieſk. die Reichsvollmacht zur
Schließung des Deftniriv Friedens zu über-
nehmen geruhen möchten. sist
: gg Frankreich il
Die Ruhe in dem Innern von Frank-
reich ſczeint noch nicht völlig hergeſtellt zu
ſeyn, und laut elner Nachricht von Paris
vom 2ten dieſes, haben ſich auch die Be-
„orgniſſe während des Truppenmarſches auf
paris immer mehr erneuert, ohngeachtet
# x neulich mitgecheilte Bericht des ehema-
g.13:
ligen Generals Pichegrü nicht nur vom:
Rathe der 500, sondern auch vm Rache
der Alten genehmiger wurde.. 26 bie 27079
Mann ſollen auf dem Weg nach Paris
begriffen ſeyn, und der größte Thel derſel-
ben von der Sambre.- uud Maus - Arn;ee
herkommen Erwägt man nun noch, was
neulith Buonaparte gegen ſeine Truppen
äußerte, und vergleicht man damit, was
in ähnlicher Rücksicht die andern: Jralieni-
ſchen Generale thaten , ſo ſind die Ausſich-
t für Frankreich in Wahrheit ſehr beun-
ruhigend.
Nach den gehaltenen verſchie-
denen Reden der kommandirenden Gene-
rale in Italien hielten auch wirklich ver-
ſchiedene Korps Deliberationen über die
Umſtände in Frankreich, und ſetzten nach-
î drückliche Addreſſen an das Direktorium
gegen die Ruheitörer auf, zu deren Beſtra-
fung ſie nöthigen Falls ſelbſt herbeyeilen
würden. Eine ſolche Addreſſe der Division
des Generals Maſſena , welche von 9747
Soldaten unterzeichnet war, iſt folgende :
„„Da der Friede unſern Arbeiten ein Ziel
geſett hat, ſo mußten wir unſre Augen
aufs Vaterland richten. Aber welch Herz-
zerreißendes Gemälde bietet uns dieſes dar !
Die Konſtitution verletzt, die Regierung
herabgewürdigt , die Emigrirten zurückge-
kehre, die rebelliſchen Prieſter beſchütze und
geehrt, die rechtſchaffenen und tugendhaf-
ten Bürger geächtet und erwürgt, der
Dolch der Royaliſten mit dein Blute der
Verrheidiger des Vaterlandes gefärbe!
Wie? denken fie etwa , dieſe Ungeheuer,
daß 8 Jahre von Aufopferungen, Gefech-
ten und Strapazen unſern Muth erſchöpfe
haben ? Glauben ſie etwa, daß wir keinen
mehr haben, die von uns beſchworne Kon-
ſticution zu vertheidigen ? Zitcern ſollen ſie,