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Steinbeck, Christoph G. [Bearb.]
Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde — 1798 [VD18 90672828]

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Erster Band. Neuntes Stück
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https://doi.org/10.11588/diglit.43231#0075

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I 41

es wird in wenig Tagen auf Brettern
oder andern ſchicklichen Oertern vollkom-
men ſchmacchaft , und nicht ſo leicht meh-
licht, als s dasjentge, ſo zu lang am Stam-
me geblieben; jedoch leiden Kirſchen und
Pflaumen eine Ausnahme.
Nachbarſchaft großer Städte wohnt, wird
aus dem Verkauf des grünen Obſtes an-
ſehnliche Vortheile ziehen; wer ſich in
entgegengeſeßten Umſtänden befindet, muß
ſeinen Zweck durch andere Mittel errei-

chen , das Herbſt - oder Dauerobſk sorg-

fäitig aufbehalten und érſt im Winter
verkaufen...

Um seinen Zweck in lange Erhaltung
des Herbſtobſtes an Aepfelu und Birnen
zu erreichen, bedarf es eines vorſichtigen
Abbrechens bey trockenem Wetter; einer
wohlgelegenen Obſstkammer , die weder
feucht noch kalt, und mit Schränken,
deren Thüren wohl zu verſchließen , ver-
ſehen iſt; denn der Zugang der Luft be-
ſchteunigt das Verderben des Obſtes ; ei-
nes guten Vorraths feinen , wohlgetrock-
neten, geriebenen und keinen Geruch ha-
benden Baummooſes. Iſt man mit die-
ſen Hülfsmitteln versehen, ſo wird das
Dauerobſt auf die Schränke dergeſtalt ge- -
ſeßt, daß jedes Stück unten und an den
Seiten mit Moos eingefüttert, mithin ei-

Wer in der

„ 148

nes von dem andern nicht. berührt wird.
Nunmehr werden die Thüren. an den:
Schränken sorgfältig verſchloſſen, und der
Vorrath alle 8 oder 14 Tage befſichtiget,
um das etwa faulende Obſt bey Zeiten

auszumerzen. Unter dieſer Vorſicht laeen.

ſich das Obſt, ohne unſchmackhast und

runzlicht zu werden, bis gegen den Frihnn.
ling aufbehalten , da denn ein “Aepfel
theurer iſt, als zur Erndtezeit zwanzig
dergleichen gegolten haben würden. Kir-

ſchen, Zwetschgen , Pfirſige 1c. werden
auf eine andere Art behandelt. Man be-

rühre die Frucht beym Abbrechen nichy.

faſſe ſie nur an dem Stengel, und, wenn.
man ſie lange aufvewahren will, tauche
ſie einen Augenblick in zerlaſfenes, aber
nicht heißes Wachs. Dieser Ueberzug

von Wachs verwehrt der Luft den E inn.

gang, die Frucht erhält ſich einige Mo-
nate, das Wachs läßt ſich mit geringer
Behutſamkeit, doch ohne Mühe abnehmen,
und man wird die Frucht so ſchmackhaft,
ſo feſt und so ſchon finden, als wenn ſie
an eben dem Tag vom Baum gekommen
ware. Die Bewähzng: iſt von keiner
Erheblichkeit, und das Vergnügen, gegen
den Frühling dergleichen Früchte vorzei-
ge! . können, j . mit Vortheit ver-
nüpft |



gu Gera, bey H. G. Rothe,. iſt zuhaben : 1) Bilderbuch für Kinder, 37 und 38r
Heft mit ausgemahlten Kupfern gr. 4to der Heft. 16 gr. ~ . 2) Ueber das Brauuſchweig-
Lüneburgiſche Privilegium electionis fori und das Reichscammergerichtliche. Benehmen in

der Berlepſchiſchen Sache gr. 8. Göttingen 97. 14 gr. ~ 3) Juſtus Arneman's prakti-
ſche Arzneymittellehre, 3te Auflage gr. 8. Göttingen 98. x thl. 18 gr. ~ 4) C. C. E. Schmids
Predigten gr. 8. Jena 97. 1 thl. – 5) Versuch zu sehen, wo niemand sehen will. 1x. Tl.
gr. 8. Hamburg 1 thl. 12 gr. –~ 6) Dr. JF. W. Schmidts, chriſtliche- Rscqlateiſen:
ſhofttich hegröeitet U she gr. 8. "Jess. x thl, 231 1 gr,:
 
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