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Steinbeck, Christoph G. [Bearb.]
Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde — 1798 [VD18 90672828]

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Erster Band. Zehendes Stück
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https://doi.org/10.11588/diglit.43231#0078

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durch die That

t47

ſeßgebung und alle in demſelben enthalte.
ſind mit der größten Klar- -

nen Purkte,
heit, Richtigkeit und Beſtimmtheit ab-
'gefaßksn. . i lt
Dieſer Friede, weit entfernt, jemals
Krieg zu erregen, wendete denſelben viel-
mehr öfterer ab; vermöge des Glei:-hge-

woichcs, welches er unter den teutſchen

Staaten einführte, erhielt er die Beſitzun-
gen und Rechte der interceſsirten Parteien

.

aufrecht, und wirkte so viel, daß Jeder-

mann bei den Seinigen gefchütt, und sor
viél! möglich die allgenieine Ruhe feſtge-

ſtellt wurde. - U ſ «t
Dieſer Friedensſchluß iſt alſo ſeiner Ver-

leßung nahe, und wodurch? durch das

Recht des Stärkern.

Wir erinnern uns aber irgend einmal
in einem Buche folgende Gedanken gele-
N u.
" Sobald der Saß angenommen und
bewährt wäre, daß das
Recht auf der Macht des Stärkern be-
ruhe; daß das Belieben ſo viel gelte als
Billigkeit; daß Raub und Uſsurpation er-
laubt sey, sobald man ſie mit dem Degen
zu uuteeſtützen wiſſe; daß Einbruch beim
Stärkern Naturrecht ſey ; ſobald die Häup-
ter der Nazion einen solchen Grundſaß,
ohne Erröthen und ohne Skrupel, ange-

kündigt und feſtgesett haben sollten ~ wür-

de er ſich nicht. wie- ein Lauffeuer in Eu-
ropa ausbreiten ? Würde er nicht von:
den Großen auf die Kleinern herablau--
fen und die

genten den Unterthanen nicht zum Rechts-

grunde dienen? Würde nicht Dictſtehl-.
igen--

Raub, Angriff , Verletzung des
thums allgemein werden?"...

bürgerliche Geſellſchaſt zer.
rütten?. Würde das. Beiſpiel. des Re-

1 48

; § riedenskongre ß zu Ra ſta d t.

B worinn. ſich die
Reichsdepatation befand, ob ſie nämlich
den Franzojen Borſchläge machen oder

dergleichen von ihnen erwarten ſollte, hat

nicht. lange gedauert. Die erſtern ſind mit
denſelben auf eine Art herausgetreten, die
ihrebisyerigen Anſtalten vermuthenließen.
Am 18 Jenner verfügte ſich der Kaiſerl,

VBevoellmachcigte Graf von Metternich

zu den franzojiſchen Gesandten. Bei dien.
ſer Zuſammenkunft, wobei ſich auch die

Kurmainziſche Geſandrtſchaft. einfand, er-

klärten die lesteren förmlich und von Amts-
wegen : 1) daß Frankreich von dem teut-
ſchen Reiche den. Rhein als Gränze ver-
langez 2) eine Entschädigung wegen der
Kriegskoſten erwarte, wobei man doch
nierken ließ, daß hierinn nachgegeben wer-

den dürſte ; 3) Entſchädigung der Reichse
fürſten,. welche durch die Eroberungen der

Franzoſen am linken. Rheinufer verlieh-
ren, in den dijſeicigen teutſchen Landen
und dießfalſige Vorſchläge.

. Am ugten that hierauf der Graf von

Metternich der Reichsdeputation von
dieſen Vorſchlägen Eröffnung, und zwar
in. einer ausführlichen Rede, worinn er
noch vieles von der Integrität des Reichs,
man weiß nicht ob in Scherz oder Ernſt,

einfließen ließ. Unter der. Hand will man

als gewiß verſichern, daß die ſich beſchwe-
renden Reichsſtände von der kaiſ. Gesand-

ſchaſt an die königl. Preußl. und kurfürſtl. :

Brandenburg. verwiesen werden wären.
Wenn die Antwort gegründet iſt, wel-
che den Deputirten des Reichs. auf. das
Verlangen,. ihnen die in dem Traktate
von Campoformido enthaltenen geheimen
Artikel mitzutheilen, von dem Kaiſer ere
theilt worden seyn soll, daß ſie ſich name
 
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