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Steinbeck, Christoph G. [Bearb.]
Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde — 1798 [VD18 90672828]

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Zweiter Band. Neuntes Stück
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https://doi.org/10.11588/diglit.43231#0475

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cu:

ser Macht und des lebens beraubt, aber
Meorad Ali, Kerims Vetter, rächte ihn
durch Zadeh's und feiner 26 ſchon krie
geriſchen Söhre, Ermordung, Prächtig
und hart herrfchte Morad, aber nur 2

Jayre, und hinterlleß die Gewalt im I.
1784 seinem Bruder, Saffer. Dieser,
mit Wein, Weibern und Spiel zufrieden,

wurde von zwei Südperſiſchen Großen im
Jahre 1786 in ſeinem Pallaſte ermordet.

Er war der Bruder des unerſchreckenen

Jürglings if Ali , der an den Mördern
Rache nahm, und ſo heldenmüchig als
gerecht herrſchte, bis auch ihn ein widri-
ges Schickſal traf. Es erhob ſich nemlich
im Lande Maſanderan, der Sohn alter
Erbverwalter deſſelben, Mehmed Han,

Her in ſeiner erſten Jugend an Ke-
rims Hofe als Geiſſel lebte und verſchnit-

ken worden war, aber uach deſſelden Tode
in das tand ſeiner Väter entwich, vaſelbſt

mit turkmanniſchen Horden einen Bund

mactte , und dannin Perjien einfiel. Er
machte hier große Fortſchritee, vertrieb den
jungen s w ſten Luef Ali von Shtras.. er-
sberte Kirman, nahm den Füiſten Urf Ali
gefangen, und ließ iha im J. 1794 der
Augen und des tebens beranben. Das
Haus Kerims , und die Machr der Loriſta-
ner, war nun gefallen. Mehmed grün-
dete die Macht der Hadſchjaren, ſeines
_ Stammes. brach dann gegen die w-ſt'ichen
Land- auf weiche ihm den Tribut verwei
Herten, unterwarf ſich die Gebirgiänder
von Armenien. zrwoang Erlwan zur Er-
; kennung seiner Hercſchaft. uud fiel in
HOeorgien ein weil der Sohn des Fürſten
Heraklius dem Han von Eriwan beigeſtan-
: den hatte. . Da floh der Vater mit allen

HÖroſſen von Teflis guf die Gränze Tſcher-

Vor Jammer dahin ſtarben.
Mehmed Han den Türtkiſchen Baſſa's

.

kaßiens; doch Teflis vertheldigre ſich durch
1890030 WLesgen und durch [die Anſtrengung

der Einwohner (Georgiſcher und Arment:

ſcher Chriſten, und Sunnitiſcher Türken)
lange Zeit, bis endlich nach hartem und

langem Kampfe und groſſem Verluſte die
Stadr mie Sturm erobert, alles geplüns

dert, verbrannt, und mehr als 40,000
Menſchen nach entfernten Ländern in die
Sklaverei geführt wurden,, weiſtens aber
Schon bot

Troz, erließz eln allgemeines Aufgebot
durch ganz Perſien und alle Gränzen er-
warteten mit Unruhe die Entwicklung ſeie
nes Planes : Da ward er im Jahr 1797

auf Veranſtaltung Sadeh Hans ermor-

det. Seine teiche ward in einem ſilbernen

und vergoldeten Sarge, von einem glänuen.

zenden Gefolge begleitet,, unter Bedeckung
von 1rs00 Mann Reurerei nach Imam
Ali gebracht, welchen und andere den

Shctten heilige Orte er, nach Nadirs Beis

ſpie, mit kupfernen und vergolteten Zie-
geln und anderer Prache verſehen hatte.
Sofort eilte sein Neſſfe, Baba Han, von
Shiras nach Tahr!an, ſeiner Haupr:ſtadt,
Er wurde anerkannt, und iſt nun der Köntg-
von Perſien, in einem Alter von 36 Jaß-
ren, ſchön, tapfer wachsam, thärig, edel.
mürhig und bei dem Valk- heliebe Er
hat bereits die Auflagen um ein Dr'etheil
vermindert, und alle Par:heien zur Rute
gebracht. ZU ; Es;
„„Im Lande Chorasan herrſcht bis auf
dieſen Tag, der im J. 1752 der Augen
beraubte oben genannte Stharok Shah,
Nadirs Enfel. Er reſid xi 1 Modshed,
von kriegeriſchen Söhnen umgebenen.
 
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