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Steinbeck, Christoph G. [Bearb.]
Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde — 1798 [VD18 90672828]

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Zweiter Band. Sechs und Zwonzigstes Stück
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https://doi.org/10.11588/diglit.43231#0606

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vermindern müßte, und daß ſie zwiſchen

den beiden Staaten Keime zu ſchwürigen

Zwiſtigkeiten fortdauern, und auf das

franzöſiſch gewordene Gebiete die perſón-

lichen Kriegslaſten des Reichs fallen laſſen
würde. Dle Schulden der abgetretenen
tänder ſollen, wie die Unterzeichneten im-
mer geſagt haben, auf die zur Entſchädi-
gung gegebenen länder am rechten Ufer
Übertragen werten. Aver man wird dar-

ein willigen, daß die Schuiden der Pro-
vinzen und Gemeinden, ~ doch mit Aus.

nahme derer, welche ſle aus Gelegenheit

und zu den Koſten des Kriegs gemacht hat»

ten f den abgetretenen tändern noch fer-

ner zur Laſt bleiben : und den Glaubigern

find ihre Rechte vorbehalten.“
z) „Die Unterzeichneten erklären, daß
die Geſeze wegen Auswanderung

nicht auf die abgetretenen und einverleib-

_ ten Länder, ſelbſt nicht auf Mainz auwend-

fich unter den 18 Artikein befinder, welche
der Note der Deputarlon vom z Merz bei-
gefügt waren; und da dieſe Aitifel mit
den Vorſchlägen, welche in der Note vom

der Artikel, auf welchen dieſelbe antwortet,

1.1 Merz angegeben worden, zusammen-
hängen, ſo iſt hier der Ort, wo man ſich

tiber diesen Gegenſtand namentlich äuſ-

daß ſie auf gedachte Artikel und Voraus.
fezungen, in Allem wos zur Erörterung
geeignet iſt, nuuzmehro geantwortet ha-

V,

ſert. ~~ Die Unterzeichneten erklären alſo,

ben.’

Daß die Aussicht zum Frieden fich im-.
mer mehr erweitect, davon hat ian , wie

Nachrichten aus Raſtadet vom 15 dieſes
verſichern , vieles der Verwendung ber

402

königl. Preußil. Geſandc schaft zu verdan-

ken. Mit Theilnahme erjſieht man übri-

gens aus oblger Erklärung, daß die fran-

zöſiſchen Geſselze wegen der Uusgewander-
ten auf die Bewohner der, an Frankreich
abzutretenden Provinzen jenſeits des
Rheins, nicht angeroandt werden ſoîlen.

Daß auch die Verhälcniſſe zwiſchen
Oſkerreich und Frankreich von Tag zu
Tage ein friedlicheres Anſehen gewinnen,
will man untier andern auch daraus ſchlieſ-
ſen, daß zwei öſterreichiſche Bataillone
Ivfanterie nedſt dim Regimente Waldeck
Dragoder, die bisher im Breisgau ſtan-

den, ſeit dem Ende des laufenden Moo

nats, weiter zurück nach Schwaben ver-

legt worden ſind.

“ Alen dieſen frohen Ausſichten ſügen
wir noch eine Verſicherung aus Paris vm
1 1 dieſes bei, daß die Heſfiung zu einem

ids nahen Frieden mit dem teutſchen Reiche
bar ſeya ſolen. Mit Vergnügen gebenſie
dieſe beruhigende, Verſicherung. Aber da

aufs neue auflebe ; daß man ſchon wegen
der Hauptpunkte in Richtigkeit ſey; und
daſz man auch die Beibehaltung des Frie-
dens mit Oesterreich und der zu Campo-
formio verabredeten Grundlagen eines all-
gemeinen Friedens hoffen könne.
wur Schweiss.
Ale bisher gelieferten Nachrichten aus

diesem unglücklichen Lande beflätigen ſich

voükommen. Es ward mit unbeſchreib-
licher Wuth auf beiden Seiten gefochten.
Greiße, Weiber und Kinder wurden nie-
dergemachtk. An ſchr vielen Orten (das
Gerücht giebt deren 100 an) sah man
zugleich Feuer. Selbſt Weiber fochten
in den Reihen der Männer mit. Franzö-
ſiſche Officlere ſollen verſſchert haben, ſie
hätten in dem ganzen Laufe des bisherigen

Kriegs keine ſolchen Gräuel geſehen. |
 
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