Lararrtt-Leilung
Merkur darstellenden Götterbild gebracht wurde
und früher auf der Westseite des alten Wirtschasts-
gartens aufgestellt war; heute befindet sich der
„steinerne Mann", wie der Götterstein im Volks-
mund genannt wurde, mit dem Votivstein an der
Südostseite des Turmes. — Der Merkur bildet
seit seiner Erschließung durch eine Reihe prächtiger,
Fahr- und Fußwege eines der beliebtesten Ausflugs-
ziele der Bäderstadt. Von seinem Gipfel genießt
man einen wunderbaren umfassenden Rundblick,
in seinen Wäldern können wir uns in stunden-
langen Wanderungen, umkost von reiner, kräftiger
und befreiender Höhenluft ergehen; harzduftiges
Tannendunkel wechselt mit stohbegrüntem Laubwald,
der idyllische Reiz friedlich stiller Waldwiesen lockt
uns an, lauschige Ruheplätzchen, freundliche Aus-
blicke überraschen uns bald hier, bald dort. Und,
um alle diese herrlichen Natureindrücke zu genießen,
bedarf es hcute keiner für manchen anstrengenden
Fußwanderung oder keiner umständlichen Wagen-
fahrt mehr; in wenigen Minuten bringt uns die
Aussichts-.und Bergbahnan das Ziel unserer
Wünsche.
Bahnhof Merkurwald.
Am Leopoldsplatz besteigen wir die als Züfahrts-
linie zur Bergbahn über die Friedrichshöhe führende
Aussichtsbahn, die uns bei jeder neuen Wendung
einen anderen überraschenden Blick auf die Stadt,
den sie umgebenden reichgegliederten Bergkranz und
nach dem Rheintal zu enthüllt. Jn wenigen
Minuten sind wir am Bahnhof Merkurwald
angelangt. Ein schmucker, vornehm ausgestatteter
Bergbahnwagen wartet unser; in ruhiger sicherer
Fahrt klettert er den steilen Hang hinan und über-
windet auf der 1200 m langen Strecke bei einer
mittleren Steigung von 39°/o und einer Marimal-
steigung vvn 54°/» einenHöhenunterschied von 370 m.
Hinter der Haltestelle „Aussichtsplatte" (457 m ü.
d. M.), wo wir bereits oom Wagen aus einen
herrlichen Ausblick auf die Friedrichshöhe-und das
zu Füßen des Fremersbergs sich ausbreitende
Villenviertel genießen, durchbricht die Bahn in
einem kleinen Tunnel das Felsgestein, um uns
nach kurzer Fahrt auf der steilsten Strecke an den
Bahnhof Merkurgipfel zu bringen. In kaum einer
halben Stunde vom Herzen der Stadt aus und
10 Minuten nach Verlassen des Bahnhofs Merkur-
wald haben wir den Merkurgipfel erreicht.
Von dem oberen Stationsgebäude führt eine
für die Abendbeleuchtung mit elektrischem Licht
versehene kurze Allee zu dem an den Aussichtsturm
angelehnten Wirtschastsgebäude, das in seiner
äußeren architektonischen Formensprache unter
Verzicht auf eine reichere ornamentale Ausschmück-
ung inruhigenLinien einfach und gefällig gehalten ist.
Wir nehmen entweder in dem ausgedehnten Wirt-
schaftsgarten oder auf der Terrasse unsern Nach-
mittagskaffee ein und weiden uns dabei an dem
herrlichen Ausblick auf Baden-Baden, ein Ausschnitt
aus dem weiten farbenprächtigen Rundgemälde,
das sich uns besonders von der Höhe des Turmes
aus in seiner ganzen Vielgestaltigkeit enthüllt.
Von keinem anderen Berge des Schwarzwaldes
zeigt sich ein so imposantes, landschaftliches
Charakterbild von solch malerischer Eigenart. Gegen
Westen und Norden schweift der Blick über die
ruinengeschmückten Vorberge des Schwarzwaldes
und über rebenbehangenes Hügelland hinweg in
die weiten Gefilde der vom Silberband des Rhein-
stroms durchzogenen Ebene; drüben im Südwesten,
zwischen der auf stolzer Warte thronenden Aburg
und dem behäbigen Rücken des Fremersbergs, ragt
an klaren Tagen aus der von zahllosen Dörfern
belebten Rheinebene der schlanke Bau des Straßburger
Münsters empor. Jm Hintergrund zeichnen sich
die traumhaft verblassenden Konturen der maje-
stätischen Vogesenkette in ihrer ganzen Ausdehnung
ab. Zwischen dem felsengepanzerten Battert und
der trdtzigen weit ins Land schauenden Ruine
Alt-Eberstein erkennen wir dieVogesenkette, woselbst
in diesen Monden des Völkerringens die tapferen
Söhne Deutschlands treue Grenzwacht halten. Breit
legt sich im Norden das massige Häusermeer dcr
badischen Residenz über die Ebene und an hellsich-
tigen Tagen erscheinen auch die Berge der wein-
gesegneten Pfalz und des Odenwaldes beiHeidelberg.
«Schlutz folgt.)
Berufsberatungsstelle fttr Rriegs-
brschädigte.
Vorsihender des Ausschusses:
Stadtrat Hermann Koelblin, Stephanienstr. 3.
Mitglieder:
Direktor Eugen Bargatzky, Stephanienstraße 16.
Reklor vr. Karl Breinlinger, Langestraße 57.
Professor Or. von Düring, Ludwig-Wilhelm-
Platz 4.
Rentner Heinrich Eder, Zeppelinstraße 1.
Buchhändler Hugo Faber jung, Lichtentaler-
straße 2.
Wilhelm Michaelis, Leopoldstraße 2.
Hoslieserant Georg Müller, Lichtentalerstraße 40.
Verteilung der Herren aus die einzelnen Lazarette:
Professor l)r. von Düring: Badischer Hof, Stadt
Straßburg.
Rentner Eder: Sanatorium Ebers, Josephinen-
heim, Landesbad, Vincentiushaus.
Buchhändler Faber jung: Baracken l—10,
Parkhotel.
Stadtrat Koelblin: Allee-Kurhaus und Villa
Mahler.
W. Michaelis: Turnhalle.
Hoflieserant Müller: Baracken 11—20.
Vergünstigungrn.
welche die in den Lazaretten in der Stadt
Baden-Baden untergebrachten kranken und
verwundeten Soldaten genießen:
ls. Aurhaus. Freier Eintritt in den Kurgarten
zu jeder Zeit; steier Zutritt zu den gewöhn-
lichen Konzerten daselbst. — Zu Sonder-
konzerten ist gewöhnlich Erlaubnis nötig.
2. Städtische Lichtspielbühne. Preisermäßigung
in den vordestten Sitzreihen auf 25 Pfg.
pro Person.
3. Ständige Uunstausstellung Lichtentaler
Ällee 8^. Freier Zutritt für Soldaten in
Uniform. Täglich 10—6 Uhr, Sonntags
11-6 Uhr.
4. Fahrt aus den Merkurius. Einmalige Frei-
fahrt auf den Merkurius für jeden kranken
und verwundeten Soldaten während seines
, Aufenthalts in einem Lazarett der Stadt
Baden-Baden.
9. Straßenbahn. Benützung der Straßenbahn
für eine beliebig lange Strecke zum Preise
von 10 Pfg.
6. Sammelstelle des Roten Rreuzes. Aus-
stattung in dringenden Fällen mit den nötigsten
Gebrauchsgegenständen.
?. Soldatenheim des Roten Rreuzes. Täglich
geöffnet von 2—6 Uhr nachmittags; Ver-
abreichung von Kaffee, Tee, Schokolade, Kakao
und alkoholfreien Getränken zu ganz mäßigem
Preis. Spiel- und Lesegelegenheit, Klavier-
benützung; besondere Abteilungen: 1. Hand-
fertigkeitsunterricht (auch für Einarmige);
2. Werkstätte für Schreinerei- und kunst-
gewerbliche Arbeiten.
8. Zu Rechtsauskünsten stehen jeden Samstag
Nachmittag zwischen 2 und 3 Uhr die Herren
Rechtsanwälte vr. Ernst Herrmann,
Or. Julius Höwig und August Schäfer
Offizieren und Soldaten im „Soldatenheim"
abwechselnd zur Verfügung.
9. Rriegsinvaliden-Fürsorge. Beratung der
Kriegsinvaliden (auch der aus dem Lazarett
noch nicht entlassenen, kranken und verwundeten
Soldaten) in allen sie betreffenden Angelegen-
heiten, insbesondere Berufsberatung. Haupt-
geschäftsstelle im Rathaus (Grundbuchamt).
(Siehe „Berufsberatungsstelle".)
Zeilrätsel.
Von MarthaGrosse.
So eng war Tod und Leben nie verschlungen,
Nie Zeit von Ewigkeit so überbrückt,
Nie so viel Liebe wild von Haß umklungen,
Nie so viel Licht von Dunkelheit erdrückt.
Aus fern/n Riesenschlachten flattern Worte
Von heißem Leben brennend durch die Welt;
Derweil schon fern an wüstverlass'nem Orte
Der, der sie schrieb, die letzte Ruhe hält.
Und Kinder, die zum Lichte kaum erblühten,
Sie gleiten spielend mit der Kosehand
Hin über Waffen, die im Kampfe glühten —
Und die dem Feind den Tod ins Herz gerannt.
Und zarte Frau'n, den Dornenkranz in Haaren,
Stehn stark und stolz — ein königlich Geschlecht —
Jn Sturm und Arbeit. Jhre Herzen wahren
Das heil'ge Feuer und das heil'ge echt.
Und Greise glühn in neuen Jugenoflammen
Und trinken Krieg, wie jungen Feuerwein,
Und manchem jungen Herzen bricht zusammen.
Der Sinn der Welt in dieses Krieges Schein.
Und einer ist, der auf der schmalen Brücke
Von Zeit zu Ewigkeit, von Nacht zu Licht,
Die Löfung trägt vom Rätsel der Geschicke
Jn seiner Hand die Weltcn baut und bricht.
Gejangchor der Feldgrauen.
Die Proben finden zunächst dreimal die Woche,
Montag, Mittwoch und Samstag, abends 7 Uhr,
im Tagesraum des Barackenlazaretts statt.
Spaziergange.
Bis zu ^ Stunde:
Ruinen vom Alten Schlosse — Felsen mit
Felsenbrücke — Engelskanzel — Teufelskanzel —
Wolfsschlucht — Verbrannter Felsen — Ruine
Ebersteinburg — Merkur mit Aussichtsturm —
Ueber das Herrengut zum Kellersbild — Drei-
Burgen-Aussicht — Falkenhglde — Cäcilienberg
— Seelach — Tal von Oberbeuern — Fischkultur-
Anstalt — Geroldsauer Mühle — Geroldsauer
Wasserfall — Batschari-Hütte — Korbmattfelsen
— Städt. Wasserwerk, Hburgweg — Fremersberg
mit Aussichtsturm — Murg (Burgruine).
8. Bis zu 2 Stunden:
Steinbach (Erwin-Denkmal) — Neuweier mit
Schloßgut — Scherrhof — Waldhaus Rote Lache
— Schloß Eberstein — Murgtal — Gernsbach —
Gaggenau — Lustschloß Favorite — Rennbahn
bei Jffezheim.
Die Abbildungen, nach Zeichnungen V. Staudacher's,
verdapken wir der Liebenswürdigkeit des Städtischen
Verkehrsamtes.
Für die Schriftleitung der Beilage verantwortljch:
Stadtrat H. Koelblin, Stefanienstr. 3, Baden-Baden.
Merkur darstellenden Götterbild gebracht wurde
und früher auf der Westseite des alten Wirtschasts-
gartens aufgestellt war; heute befindet sich der
„steinerne Mann", wie der Götterstein im Volks-
mund genannt wurde, mit dem Votivstein an der
Südostseite des Turmes. — Der Merkur bildet
seit seiner Erschließung durch eine Reihe prächtiger,
Fahr- und Fußwege eines der beliebtesten Ausflugs-
ziele der Bäderstadt. Von seinem Gipfel genießt
man einen wunderbaren umfassenden Rundblick,
in seinen Wäldern können wir uns in stunden-
langen Wanderungen, umkost von reiner, kräftiger
und befreiender Höhenluft ergehen; harzduftiges
Tannendunkel wechselt mit stohbegrüntem Laubwald,
der idyllische Reiz friedlich stiller Waldwiesen lockt
uns an, lauschige Ruheplätzchen, freundliche Aus-
blicke überraschen uns bald hier, bald dort. Und,
um alle diese herrlichen Natureindrücke zu genießen,
bedarf es hcute keiner für manchen anstrengenden
Fußwanderung oder keiner umständlichen Wagen-
fahrt mehr; in wenigen Minuten bringt uns die
Aussichts-.und Bergbahnan das Ziel unserer
Wünsche.
Bahnhof Merkurwald.
Am Leopoldsplatz besteigen wir die als Züfahrts-
linie zur Bergbahn über die Friedrichshöhe führende
Aussichtsbahn, die uns bei jeder neuen Wendung
einen anderen überraschenden Blick auf die Stadt,
den sie umgebenden reichgegliederten Bergkranz und
nach dem Rheintal zu enthüllt. Jn wenigen
Minuten sind wir am Bahnhof Merkurwald
angelangt. Ein schmucker, vornehm ausgestatteter
Bergbahnwagen wartet unser; in ruhiger sicherer
Fahrt klettert er den steilen Hang hinan und über-
windet auf der 1200 m langen Strecke bei einer
mittleren Steigung von 39°/o und einer Marimal-
steigung vvn 54°/» einenHöhenunterschied von 370 m.
Hinter der Haltestelle „Aussichtsplatte" (457 m ü.
d. M.), wo wir bereits oom Wagen aus einen
herrlichen Ausblick auf die Friedrichshöhe-und das
zu Füßen des Fremersbergs sich ausbreitende
Villenviertel genießen, durchbricht die Bahn in
einem kleinen Tunnel das Felsgestein, um uns
nach kurzer Fahrt auf der steilsten Strecke an den
Bahnhof Merkurgipfel zu bringen. In kaum einer
halben Stunde vom Herzen der Stadt aus und
10 Minuten nach Verlassen des Bahnhofs Merkur-
wald haben wir den Merkurgipfel erreicht.
Von dem oberen Stationsgebäude führt eine
für die Abendbeleuchtung mit elektrischem Licht
versehene kurze Allee zu dem an den Aussichtsturm
angelehnten Wirtschastsgebäude, das in seiner
äußeren architektonischen Formensprache unter
Verzicht auf eine reichere ornamentale Ausschmück-
ung inruhigenLinien einfach und gefällig gehalten ist.
Wir nehmen entweder in dem ausgedehnten Wirt-
schaftsgarten oder auf der Terrasse unsern Nach-
mittagskaffee ein und weiden uns dabei an dem
herrlichen Ausblick auf Baden-Baden, ein Ausschnitt
aus dem weiten farbenprächtigen Rundgemälde,
das sich uns besonders von der Höhe des Turmes
aus in seiner ganzen Vielgestaltigkeit enthüllt.
Von keinem anderen Berge des Schwarzwaldes
zeigt sich ein so imposantes, landschaftliches
Charakterbild von solch malerischer Eigenart. Gegen
Westen und Norden schweift der Blick über die
ruinengeschmückten Vorberge des Schwarzwaldes
und über rebenbehangenes Hügelland hinweg in
die weiten Gefilde der vom Silberband des Rhein-
stroms durchzogenen Ebene; drüben im Südwesten,
zwischen der auf stolzer Warte thronenden Aburg
und dem behäbigen Rücken des Fremersbergs, ragt
an klaren Tagen aus der von zahllosen Dörfern
belebten Rheinebene der schlanke Bau des Straßburger
Münsters empor. Jm Hintergrund zeichnen sich
die traumhaft verblassenden Konturen der maje-
stätischen Vogesenkette in ihrer ganzen Ausdehnung
ab. Zwischen dem felsengepanzerten Battert und
der trdtzigen weit ins Land schauenden Ruine
Alt-Eberstein erkennen wir dieVogesenkette, woselbst
in diesen Monden des Völkerringens die tapferen
Söhne Deutschlands treue Grenzwacht halten. Breit
legt sich im Norden das massige Häusermeer dcr
badischen Residenz über die Ebene und an hellsich-
tigen Tagen erscheinen auch die Berge der wein-
gesegneten Pfalz und des Odenwaldes beiHeidelberg.
«Schlutz folgt.)
Berufsberatungsstelle fttr Rriegs-
brschädigte.
Vorsihender des Ausschusses:
Stadtrat Hermann Koelblin, Stephanienstr. 3.
Mitglieder:
Direktor Eugen Bargatzky, Stephanienstraße 16.
Reklor vr. Karl Breinlinger, Langestraße 57.
Professor Or. von Düring, Ludwig-Wilhelm-
Platz 4.
Rentner Heinrich Eder, Zeppelinstraße 1.
Buchhändler Hugo Faber jung, Lichtentaler-
straße 2.
Wilhelm Michaelis, Leopoldstraße 2.
Hoslieserant Georg Müller, Lichtentalerstraße 40.
Verteilung der Herren aus die einzelnen Lazarette:
Professor l)r. von Düring: Badischer Hof, Stadt
Straßburg.
Rentner Eder: Sanatorium Ebers, Josephinen-
heim, Landesbad, Vincentiushaus.
Buchhändler Faber jung: Baracken l—10,
Parkhotel.
Stadtrat Koelblin: Allee-Kurhaus und Villa
Mahler.
W. Michaelis: Turnhalle.
Hoflieserant Müller: Baracken 11—20.
Vergünstigungrn.
welche die in den Lazaretten in der Stadt
Baden-Baden untergebrachten kranken und
verwundeten Soldaten genießen:
ls. Aurhaus. Freier Eintritt in den Kurgarten
zu jeder Zeit; steier Zutritt zu den gewöhn-
lichen Konzerten daselbst. — Zu Sonder-
konzerten ist gewöhnlich Erlaubnis nötig.
2. Städtische Lichtspielbühne. Preisermäßigung
in den vordestten Sitzreihen auf 25 Pfg.
pro Person.
3. Ständige Uunstausstellung Lichtentaler
Ällee 8^. Freier Zutritt für Soldaten in
Uniform. Täglich 10—6 Uhr, Sonntags
11-6 Uhr.
4. Fahrt aus den Merkurius. Einmalige Frei-
fahrt auf den Merkurius für jeden kranken
und verwundeten Soldaten während seines
, Aufenthalts in einem Lazarett der Stadt
Baden-Baden.
9. Straßenbahn. Benützung der Straßenbahn
für eine beliebig lange Strecke zum Preise
von 10 Pfg.
6. Sammelstelle des Roten Rreuzes. Aus-
stattung in dringenden Fällen mit den nötigsten
Gebrauchsgegenständen.
?. Soldatenheim des Roten Rreuzes. Täglich
geöffnet von 2—6 Uhr nachmittags; Ver-
abreichung von Kaffee, Tee, Schokolade, Kakao
und alkoholfreien Getränken zu ganz mäßigem
Preis. Spiel- und Lesegelegenheit, Klavier-
benützung; besondere Abteilungen: 1. Hand-
fertigkeitsunterricht (auch für Einarmige);
2. Werkstätte für Schreinerei- und kunst-
gewerbliche Arbeiten.
8. Zu Rechtsauskünsten stehen jeden Samstag
Nachmittag zwischen 2 und 3 Uhr die Herren
Rechtsanwälte vr. Ernst Herrmann,
Or. Julius Höwig und August Schäfer
Offizieren und Soldaten im „Soldatenheim"
abwechselnd zur Verfügung.
9. Rriegsinvaliden-Fürsorge. Beratung der
Kriegsinvaliden (auch der aus dem Lazarett
noch nicht entlassenen, kranken und verwundeten
Soldaten) in allen sie betreffenden Angelegen-
heiten, insbesondere Berufsberatung. Haupt-
geschäftsstelle im Rathaus (Grundbuchamt).
(Siehe „Berufsberatungsstelle".)
Zeilrätsel.
Von MarthaGrosse.
So eng war Tod und Leben nie verschlungen,
Nie Zeit von Ewigkeit so überbrückt,
Nie so viel Liebe wild von Haß umklungen,
Nie so viel Licht von Dunkelheit erdrückt.
Aus fern/n Riesenschlachten flattern Worte
Von heißem Leben brennend durch die Welt;
Derweil schon fern an wüstverlass'nem Orte
Der, der sie schrieb, die letzte Ruhe hält.
Und Kinder, die zum Lichte kaum erblühten,
Sie gleiten spielend mit der Kosehand
Hin über Waffen, die im Kampfe glühten —
Und die dem Feind den Tod ins Herz gerannt.
Und zarte Frau'n, den Dornenkranz in Haaren,
Stehn stark und stolz — ein königlich Geschlecht —
Jn Sturm und Arbeit. Jhre Herzen wahren
Das heil'ge Feuer und das heil'ge echt.
Und Greise glühn in neuen Jugenoflammen
Und trinken Krieg, wie jungen Feuerwein,
Und manchem jungen Herzen bricht zusammen.
Der Sinn der Welt in dieses Krieges Schein.
Und einer ist, der auf der schmalen Brücke
Von Zeit zu Ewigkeit, von Nacht zu Licht,
Die Löfung trägt vom Rätsel der Geschicke
Jn seiner Hand die Weltcn baut und bricht.
Gejangchor der Feldgrauen.
Die Proben finden zunächst dreimal die Woche,
Montag, Mittwoch und Samstag, abends 7 Uhr,
im Tagesraum des Barackenlazaretts statt.
Spaziergange.
Bis zu ^ Stunde:
Ruinen vom Alten Schlosse — Felsen mit
Felsenbrücke — Engelskanzel — Teufelskanzel —
Wolfsschlucht — Verbrannter Felsen — Ruine
Ebersteinburg — Merkur mit Aussichtsturm —
Ueber das Herrengut zum Kellersbild — Drei-
Burgen-Aussicht — Falkenhglde — Cäcilienberg
— Seelach — Tal von Oberbeuern — Fischkultur-
Anstalt — Geroldsauer Mühle — Geroldsauer
Wasserfall — Batschari-Hütte — Korbmattfelsen
— Städt. Wasserwerk, Hburgweg — Fremersberg
mit Aussichtsturm — Murg (Burgruine).
8. Bis zu 2 Stunden:
Steinbach (Erwin-Denkmal) — Neuweier mit
Schloßgut — Scherrhof — Waldhaus Rote Lache
— Schloß Eberstein — Murgtal — Gernsbach —
Gaggenau — Lustschloß Favorite — Rennbahn
bei Jffezheim.
Die Abbildungen, nach Zeichnungen V. Staudacher's,
verdapken wir der Liebenswürdigkeit des Städtischen
Verkehrsamtes.
Für die Schriftleitung der Beilage verantwortljch:
Stadtrat H. Koelblin, Stefanienstr. 3, Baden-Baden.