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Bernhart, Max: Moderne Kriegsmedaillen
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.13093#0110
führt werden gegen öfteren schon hinge-
deutsche Prägeanstal- wiesen worden. Da
ten, die nach Art der aber diese unselige Re-
Franzosen Medaillen- Jr '*<!l^i»iI!^^'*HKä duktion der Modelle
modelle reduzieren F fw**«l»^*i auch in Deutschland
und auf diese Weise 0 i Iß ■ \^ ^ur Kunstmedaille
nach einer weniger /■* i 1\ t _ immer noch in reichli-
kostspieligen Herstel- jj||B^5// chem Maße in Ansehen
lung der für größere r^rfiwj^x -£jBfc 9&- iL ste^lt' 'st es won' am
Auflagen bestimmten ^ ^■M^'^gWH \yr J mw^TW'U P'atze) auf die vielfa-
Medaillenstreben.Daß ^ ^ "jÄ^/\JK5yl<!/jr*ff ff'^FS-^J chen Nachteile dieser
ihre Tätigkeit einen Z&e~£r "Ä.' "—•rf'ii mYSk^H^wm Art der Medaillenher-
wesentlichen Faktor 7\\ nffi^FL^fjr mÜ^f^fi MftJJ Stellung wiederum ein-
für die Entwicklung Iii I jr \M<mJkm zugehen. Um ein vol-
dermodernenMedaille ■'44fis»3(|Wfc^&^^k - les \'erständnis für die
bildet, zeigen die am Einwirkung der Ma-
Schlusse dieser Zei- schine auf eine Me-
len erwähnten Erzeug- daille zu ermöglichen,
nisse unserer deut- sollen einigeWorteden
sehen Prägeinstitute. gewöhnlichen Werde-
- ... . ,. LUDWIG GIES GUSSMEDAILLE , . .
Es ist hier weniger die gang der reduzierten
technische Einrich- Medaille schildern,
tung maßgebend als die geistige Leitung der Ein Modell wird — beispielsweise in Lebens-
Anstalten, die Prinzipien, nach denen der ge- große — in Wachs oder Ton geformt; von
schäftliche Betrieb geleitet wird. diesem wird ein Gipsabguß genommen, der
Nicht allein dem deutschen Künstler zuliebe, vom Künstler nochmals überarbeitet wird,
insbesondere der gesunden deutschen Kunst Von nun an hat der Künstler keinen Anteil
wegen, verdienen die Gußmedaillen den Vor- mehr an der Fertigstellung der Medaille, sie
rang vor ausländischer Fabrikware. Wenn die wird von der Maschine besorgt. Nach der
moderne Medaillenkunst den Franzosen über- Gipsform wird ein Eisenguß hergestellt, der
haupt etwas zu danken hat, so ist es die Tat- dann als Modell zur Verkleinerung durch die
sache, daß sie es waren, die nach einem hun- Maschine, die nach dem Storchschnabelsystem
dertjährigen Tiefstand der Medaille das Inter- arbeitet, zu dienen hat. Von den Franzosen
esse an diesem Zweige der Kleinkunst wieder wurde diese Reduktionsmaschine zu einer be-
weckten. Und nur unter diesem Gesichtspunkt wunderungswürdigen Vervollkommnung ausge-
können wir jenes epochemachende Werk des arbeitet, so daß die kleinsten Details des Mo-
erst jüngst verstorbenen Hamburger Gelehrten dells peinlich genau in der Verkleinerung
Alfred Lichtwark verstehen. Er hat lediglich wiedergegeben werden. Es steht nun die Frage
auf die Wiederbelebung der Medaille hinge- zu beantworten, ob die Kunst, die aus dem
wiesen und sein Hinweis auf die nachahmens- Modell, das — nehmen wir an — in Lebens-
werten Vorzüge der französischen Medaillen- große ausgeführt ist, spricht, durch diese me-
künstler kann nur ent- chanische Reduktion abge-
sprungen sein aus der irri- sehen von der verloren ge-
gen Annahme, daß jene ■ fv^.. gangenen Originalität der
ihm vorbildlich scheinende J/ verkleinerten Medaille kei-
Kunst nicht übertroffen £&&'r Jn i'1 J nen Schaden nimmt. Es
werden könne. In der Tat ist einleuchtend, daß sich
aber ist es anders gekom- ._ jHBPy. W# > durch die Verkleinerung
men. Heute empfinden wir , \ '&Jr einmal die Proportionen
jene damals als Vorzüge ~{ ]'* 'jjr'^jt wesentlich verschieben und
gerühmten Eigenschaften •'-^l^'yA-"**"" —^ / daßandererseits,wenndem
als Nachteile einer über- j Künstler nicht die notwen-
wundenen Kunstperiode. >^ "*üXiiV^ fß? dige Begabung und Uebung
Auf diesen wunden Punkt "^P' v'^V' >f Jm '' zuteil, bei der Ausführung
in der Herstellung der fran- seines Modells die nach-
zösischen Medaille, auf das folgende Verkleinerung
Verkleinerungsverfahren stets im Auge zu behalten,
durch die Maschine ist des ludwig gies gussmedaille das Modell zu kleinlich
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deutsche Prägeanstal- wiesen worden. Da
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tung maßgebend als die geistige Leitung der Ein Modell wird — beispielsweise in Lebens-
Anstalten, die Prinzipien, nach denen der ge- große — in Wachs oder Ton geformt; von
schäftliche Betrieb geleitet wird. diesem wird ein Gipsabguß genommen, der
Nicht allein dem deutschen Künstler zuliebe, vom Künstler nochmals überarbeitet wird,
insbesondere der gesunden deutschen Kunst Von nun an hat der Künstler keinen Anteil
wegen, verdienen die Gußmedaillen den Vor- mehr an der Fertigstellung der Medaille, sie
rang vor ausländischer Fabrikware. Wenn die wird von der Maschine besorgt. Nach der
moderne Medaillenkunst den Franzosen über- Gipsform wird ein Eisenguß hergestellt, der
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esse an diesem Zweige der Kleinkunst wieder wurde diese Reduktionsmaschine zu einer be-
weckten. Und nur unter diesem Gesichtspunkt wunderungswürdigen Vervollkommnung ausge-
können wir jenes epochemachende Werk des arbeitet, so daß die kleinsten Details des Mo-
erst jüngst verstorbenen Hamburger Gelehrten dells peinlich genau in der Verkleinerung
Alfred Lichtwark verstehen. Er hat lediglich wiedergegeben werden. Es steht nun die Frage
auf die Wiederbelebung der Medaille hinge- zu beantworten, ob die Kunst, die aus dem
wiesen und sein Hinweis auf die nachahmens- Modell, das — nehmen wir an — in Lebens-
werten Vorzüge der französischen Medaillen- große ausgeführt ist, spricht, durch diese me-
künstler kann nur ent- chanische Reduktion abge-
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gen Annahme, daß jene ■ fv^.. gangenen Originalität der
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Verkleinerungsverfahren stets im Auge zu behalten,
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