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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 30.1914-1915

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PERSONAL - NACHRICHTEN H zutragen, sondern er gab in seiner

Kunst seinem eigensten Wesen,

BERLIN. Der Maler oskar Kraj^BS^^^^^^^^HB^Bfi das im besten Sinne schweizerisch
frenzel ist in seiner Ge- M^^HE- ^^^^^B war, Ausdruck. Eine unendliche

burtsstadt Berlin, wo er auch die Farbenfreude beherrscht seine Bil-

Akademie besucht hatte, im Alter ^BRK- 'I der— im Verein mit der Flächig-

von 60 Jahren gestorben. Beim keit seiner Malerei und seiner

Nennen seines Namens denkt man Vorliebe für die Konturen hat ihm

sofort an stimmungsvolle Bilder, das von manchen Seiten den Vor-

die im Scheine der Abenddämme- Ä JA wurf eingetragen, daß er eigent-

rung grüne Wiesen darstellen, aut Bj^^^^B 'ich keine Bilder, sondern Plakate

denen Vieh weidet. Dieses Motiv male. Natürlich ist ein solcher

hat er in zahlreichen Gemälden be- l^^^^^E&Fvii^ w*m' Anwurf falsch, denn sieht man

handelt, ohne daß es ihm jemals sich etwa ein Bild wie Buris

zum Schema erstarrte. Die Art, ■^^H^jB^MOJBlflBr „Brienzer Bäuerin" an, diese saft-

wie er das gefleckte Rindvieh schön geschwellte moderne Helvetia, so

im Raum verteilte und mit der ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^B beobachtet man daran eine Fülle
Landschaft zusammenbrachte, wie oskar frenzel f intimer malerischer Reize, eine

er die ruhig am Himmel stehen- so sichere und feste Geschlossen-

den Wolken in wechselnder Be- heit, eine so rein malerische Aus-

leuchtung sah und leicht und frei hinmalte, wirkte drucksweise, daß der Vorwurf der Plakatmäßig-
immer wieder neuartig und stark. Er war in gleich keit völlig in sich zusammenfällt. — Heute besitzen
gutem Maße Landschaftsmaler wie Schilderer des die meisten schweizerischen Sammlungen (Bern,
Viehs, dessen Gehaben er verständnisvoll und voll Luzern, Basel, Genf, Zürich) W erke des Künstlers,
eindringender Liebe zu beobachten wußte. In dem ein Gemälde von ihm hängt auch in der Seces-
kräftig behandelten großen Gemälde der Berliner sionsgalerie in München, in der Stadt, die für
Nationalgalerie „Stier im Wasser", dessen gesättigte Buris temperamentvolle und wurzelechte Kunst von
Farben voll und stark zusammenklingen, erreichte jeher viel Verständnis besaß und ihn bei der Inter-
sein malerisches Können die höchste Vollendung. nationalen Ausstellung 1905 im Glaspalast mit der
Nicht alle seine Bilder besitzen die Intensität dieses großen goldenen Medaille auszeichnete.
Werkes; seine Pinselführung wurde in der letzten RESDEN. Der Münchener Architekt Professor

Zeit manchmal ein wenig kraftlos und verschwom- |_J Dr. theodor Fischer, sowie die Maler Pro-
men und dem Kolorit gebrach es gelegentlich an fesSor max slevogt in Berlin und Professor
Klarheit. Immerhin besitzen selbst solche Werke LUDWIG von hofmann in Weimar sind zu Mit-
noch genug Stimmungsgehalt und Qualltat, um in gliedern des Akademischen Rates der Dresdener
der Großen Berliner Kunstausstellung, wo Frenzel Kunstakademie ernannt worden, insofern eine außer-
seit Jahren ausstellte, als die erfreulicheren Bilder ordentliche Ehrung, da bisher immer nur Dresdener
gelten zu können. Früher zeigte Frenzel seine Werke Künstler und Gelehrte an diese Stelle berufen
in den Ausstellungen derSecession. In beiden Lagern wurden.

fand seine Kunst die eebührendeWürdigungundauch _rpmnDCM t t-, a di j t j

- n \ , c - A j- ESTORBEN: In Dresden-Blasewitz der Land-
au äußeren Anerkennungen fehlte es nicht, wie die f _ ...___, D , .,,„,,„.„ „,_____,~ „„„

Verleihung der großen goldenen Medaille (1896) und V*■ schaftsmaler Professor august reinhardt
die Ankäufe seiner Schöpfungen durch Museen wie ■» A.lter ™" 84 Jah"n- ~ *?SP* p66 fJahre
die Nationalgalerie, die Drefdener Galerie und die ^t^JS^a^n^S^^^ic^k^
Münchener Pinakothek beweisen. In weitesten Krei- Hermann knackfuss, Lehrer an der Kgl. Kunst-
sen ist OskarFrenzel nichteigentlich populärgewor- akademl£ in Kassel, bekannt als Geschichtsmaler
den. Die aber, die Sinn für gute Malerei haben, ach- "nd ™_besonderen als Herausgeber der bekannten
teten ihn von jeher als einen aufrechten Künstler, VeIhafn & ^lasing erscheinenden Kunstler-

derinmitten vielfältiger Strömungen seiner Eigenart Monographien. - In Madrid, 52 Jahre alt, der
treu blieb und dessen Werke daher immer ehrlich *l?}eJ™t v!?"^* T 3mt a n^t"^' D.
und echt in der künstlerischen Absicht waren. pi. Salvador VlMEGRA, der auf dem Gebiet der Hl-

stonenmalerei tatig war, bei uns hauptsachlich

BURGDORF. Der Schweizer Maler MAX buri, durch seine genrehaften Darstellungen aus dem
dessen Ruhm und Künstler- Stierkämpferleben sich einen Ruf

tum weit über die Grenzen seiner ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ gemacht hat. — Am 28. März in
Heimat hinausdrang, istam 25. Mai Bergzabern im Alter von 37 Jah-

dieses Jahres, lange bevor seine «/' "•v''^';.' ren der Bildhauer JOSEPH HöFF-

Kunst sich erschöpft hatte, uner- ler, ein außerordentlich talentier-

wartet in Interlaken gestorben. ter Künstler, der, obwohl er so

Buri ist am 24. Juli 1868 in Burg- HM ' ^1 iung verstorben und erst spät zur

dorf in der Schweiz geboren, er bildenden Kunst gelangt ist, eine

studierte an der Akademie in Mün- U. Reihe hervorragender Werke, im

chen (indessen gewann hier beson- besonderen auf dem Gebiet der

dersBurisunakademischerLands- M Holzplastik, die von ihm eine
mann Albert von Keller Einfluß große Zukunft erhoffen ließen, ge-
auf ihn), und bezog dann die viel= H A^ftA schaffen hat. — In Wien im Alter
gerühmte Akademie Julien in Pa- von 69 Jahren der bekannte Kunst-
ris. Es währte geraume Zeit, bis B^Afl historiker und Kunstkritiker Dr.
sich der Künstler durchzusetzen Alfri-.d Wurzbach, der unter an-
vermochte, denn er ließ es sich derem ein von der Wissenschaft
nicht damit genügen, das, was er viel benütztes zweibändiges nie-
auf den Akademien gelernt, in derländisches Künstlerlexikon ge-
glatter und gefälliger Form vor- max buri f schrieben hat.

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