JOHANN SPERL RÜCKKEHR VON DER JAGD
Galerie Düsseldorf
Zug um Zug das Bild einer selbständigen Aiblinger Landschaften, die man dem besten
künstlerischen Persönlichkeit. Das hindert zuzählen kann, was in unserer Zeit auf dem
freilich nicht, den neun gemeinsamen Ar- Gebiet der Landschaftsmalerei geleistet wird,
beiten von Leibi und Sperl, von beiden sig- Langsam erfüllt sich auch Leibis Wort in
niert, in mancher Hinsicht den Vorzug zu einem Brief an seinen Freund Kayser: „Es
geben. Der „Bauernjäger" in der Münchner ist meine feste Ueberzeugung, daß Sperls
Galerie Thomas Knorr, der „Birkhahnjäger" Malereien noch einmal zu den gesuchtesten
bei Herrn Friedmann in Wien, sind von diesen Kunstwerken gehören werden." — Ueber
Zeugnissen einer idealen Arbeitsgemeinschaft, Sperls äußeren Lebensgang ist wenig zu sagen,
bei der Sperl mit seinen großräumigen Land- Johann Sperl wurde in Buch bei Nürnberg
schaffen für die Figuren Leibis eine prachtvolle am 3. November 1840 geboren und wuchs in
Folie schuf, die gelungensten und schönsten: den dürftigsten Verhältnissen auf. Erst ge-
Werke wie aus einem Guß. — Sperls Freunde, werblicher Lithograph, dann an der Nürn-
besonders Julius Mayr in Brannenburg, der berger Kunstgewerbeschule unter Kreling vor-
Leibi-Biograph, und Professor Hans Mackowky gebildet, kam er mit 25 Jahren an die Mün-
in Berlin, haben im Jahre 1910 eine Kollek- chener Akademie, trat bei Anschütz ein und
tion von Gemälden Sperls zusammengebracht erhielt von A. v. Ramberg die entscheidende
und, um den Siebzigjährigen zu ehren, bei Schulanregung. Er malte, nachdem er 1875
Cassirer in Berlin ausgestellt. Mackowsky die Akademie verlassen, häufig in Polling an
schrieb damals in dem Vorwort des illustrier- der Ammer, dann zusammen mit Leibi in
ten Katalogs der Cassirer'schen Ausstellung, Schondorf, Berbling, Aibling und Kutterling am
die Kunst Sperls habe sich erst in dem Jahr- Fuß des Wendelsteins. Dazwischen schuf er,
zehnt nach Leibis Tod zu ihrer letzten Höhe getrennt von Leibi, in Betzingen in Württem-
gesteigert, und tatsächlich sah man in der berg und in Kraiburg am Inn. Zuletzt hatte
Kollektion aus dieser Zeit Kutterlinger und er in Aibling seinen Wohnsitz genommen.
Die Kunst für Alle XXX.
153
Galerie Düsseldorf
Zug um Zug das Bild einer selbständigen Aiblinger Landschaften, die man dem besten
künstlerischen Persönlichkeit. Das hindert zuzählen kann, was in unserer Zeit auf dem
freilich nicht, den neun gemeinsamen Ar- Gebiet der Landschaftsmalerei geleistet wird,
beiten von Leibi und Sperl, von beiden sig- Langsam erfüllt sich auch Leibis Wort in
niert, in mancher Hinsicht den Vorzug zu einem Brief an seinen Freund Kayser: „Es
geben. Der „Bauernjäger" in der Münchner ist meine feste Ueberzeugung, daß Sperls
Galerie Thomas Knorr, der „Birkhahnjäger" Malereien noch einmal zu den gesuchtesten
bei Herrn Friedmann in Wien, sind von diesen Kunstwerken gehören werden." — Ueber
Zeugnissen einer idealen Arbeitsgemeinschaft, Sperls äußeren Lebensgang ist wenig zu sagen,
bei der Sperl mit seinen großräumigen Land- Johann Sperl wurde in Buch bei Nürnberg
schaffen für die Figuren Leibis eine prachtvolle am 3. November 1840 geboren und wuchs in
Folie schuf, die gelungensten und schönsten: den dürftigsten Verhältnissen auf. Erst ge-
Werke wie aus einem Guß. — Sperls Freunde, werblicher Lithograph, dann an der Nürn-
besonders Julius Mayr in Brannenburg, der berger Kunstgewerbeschule unter Kreling vor-
Leibi-Biograph, und Professor Hans Mackowky gebildet, kam er mit 25 Jahren an die Mün-
in Berlin, haben im Jahre 1910 eine Kollek- chener Akademie, trat bei Anschütz ein und
tion von Gemälden Sperls zusammengebracht erhielt von A. v. Ramberg die entscheidende
und, um den Siebzigjährigen zu ehren, bei Schulanregung. Er malte, nachdem er 1875
Cassirer in Berlin ausgestellt. Mackowsky die Akademie verlassen, häufig in Polling an
schrieb damals in dem Vorwort des illustrier- der Ammer, dann zusammen mit Leibi in
ten Katalogs der Cassirer'schen Ausstellung, Schondorf, Berbling, Aibling und Kutterling am
die Kunst Sperls habe sich erst in dem Jahr- Fuß des Wendelsteins. Dazwischen schuf er,
zehnt nach Leibis Tod zu ihrer letzten Höhe getrennt von Leibi, in Betzingen in Württem-
gesteigert, und tatsächlich sah man in der berg und in Kraiburg am Inn. Zuletzt hatte
Kollektion aus dieser Zeit Kutterlinger und er in Aibling seinen Wohnsitz genommen.
Die Kunst für Alle XXX.
153