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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 30.1914-1915

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Wolf, Georg Jacob: Reiterdenkmäler
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https://doi.org/10.11588/diglit.13093#0178

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G. GRUPELLO

REITERSTANDBILD DES KURFÜRSTEN
JOHANN WILHELM IN DÜSSELDORF

REITERDENKMALER

Von Georg Jacob Wolf

Seit die Griechen den Siegern der olym-
pischen Spiele Denkmäler errichteten, ist
der plastische Heroenkultus in der ganzen
Welt Sitte geworden. Besonders der siegreiche
Feldherr, der Kriegsheld ist sein Ziel, und nach
jedem Krieg und Feldzug pflegen in dem Lande,
das den Sieg errang, die Reiterdenkmäler üppig
aus dem Boden zu schießen. Reiterdenkmäler
müssen es natürlich sein, denn einen Feldherrn
belieben sich nach altem Brauch die Daheim-

gebliebenen doch nur zu Roß vorzustellen, in
großer Pose, womöglich mit gebieterisch vor-
gestrecktem Marschallstab oder, wie das bei den
Vittore Emanuele- und Garibaldi-Denkmälern in
Italien besonders üblich ist, auf wild sich bäu-
mendem Roß, das pathetisch paradiert wird.
Wenn man aber in irgend einem Städtchen
einen Feldherrn ohne Roß, das heißt in einem
Standbild, verewigt, so ist in neunundneun-
zig von hundert Fällen der Grund dieser Selbst-

Die Kunst für Alle XXX. 9/ro. x. Februar 1915

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