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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 30.1914-1915

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Bredt, Ernst Wilhelm: Ein Handbuch moderner Graphik: [Rezension]
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https://doi.org/10.11588/diglit.13093#0244

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und Englands, Frankreichs und Viel zu kurz ist das inter-
des Nordens beschäftigt. Und essante Kapitel vom modernen
selbst wenn nur das „Thema" deutschen Holzschnitt. Auch die
die Blätternden fesselte—so ist \ Illustration dieses Kapitels ist
auch das ein Weg — ein alter, ; y^V^V - ^B zu spärlich. — Ueberhaupt hätte
vielleicht der erste beste zur • af der deutschen Kunst mehr Raum
Kunst. — Singers Buch schlägt ¥ *Ks^_ "" —^jjrfafl gehört und der wäre leicht ge-
viel Brücken zwischen Künst- ^kV*^ ^^^^^^^S^^B wonnen worden durch Strei-
lern und Betrachtern. Freilich, chung rein feuilletonistischer,
viele Künstler werden nicht zu- nicht zur Sache gehöriger Be-
frieden sein; die einen, weil sie flf ^^MB^^Oi^^^MR trachtungen. Ich finde die ent-
selbst nicht genug gerühmt, weil Wtm 1 sprechende Verteidigung des
sie mißverstanden wurden, weil Verfassers im Vorwort nicht
sie nicht gerade glücklich mit ^^j?B glücklich. Jeder Schriftsteller
anderen verglichen wurden — V \. schont am ehesten „das Auf-
und die andern, die in diesem nahmevermögen des Lesers"
Buche gar nicht oder nur so durch Weglassen aller unnötigen
eben erwähnt wurden, werden i Worte — und „die Ausdauer des
das den Rivalen gespendete Lob Schriftstellers" beurteile ich nach
über die Maßen unangebracht E Jfc seiner Arbeit des Ausmerzens
finden. — So ergeht es ' von Ueberflüssigkeiten von Wor-
allen, die über moderne Künstler ter]) Sätzen, Abschnitten,
schreiben, ausnahmslos. Für den f. zelezny der pfiffige (holz) Berücksichtigt der Autor dies
ehrlich Gesinnten gibt es kaum bei einer zweiten Auflage, die
eine undankbarere Aufgabe — wahrscheinlich bald nötig wer-
wenn sie auch die schönste ist. Noch keiner hat den wird, dann wird das Werk noch gehalt-
es nicht einmal den von ihm Höchstgelobten recht voller auch an berücksichtigten Künstlern wer-
gemacht. Das wird Singer gewiß erfahren. — Und den — und braucht doch nicht noch umfang-
wenn ich hier nur einiges tadele ohne aufs Ein- reicher zu werden als es heute ist.
zelne einzugehen, so ge- Doch diese kleinen Aus-
schieht es in der Ueberzeu- Stellungen an dem großen
gung, daß von Einseitigkei- hh^^^b Werke ändern nichts an
ten, von der tatsächlich oft dessen höchst erfreulicher
recht undeutschen Schreib- Bedeutung auf dem Bücher-
weise des Verfassers der .*• "^^*"™^^^H markt und in der Kunstge-
sehr starke propagandisti- Hb schichte unserer Zeit. Denn
sehe Wert des Buches gar zumal da, wo sich Singer
nicht berührt werden kann, eingehend mit einzelnen
nicht angegriffen werden ^E^^fl^fe^^V Künstlern beschäftigt, ist
soll. ' S ^as Buch eine so vorzüg-
Wenn auch tatsächlich «*i^MB liche QuelIe künstlerischer.
Radierer wie Whistler, V j£ ^^^B kunsttechnischer, biogra-
Bone, Haden, Brangwyn die Wm phischer und kunstsamm-
englische Graphik allein V lerischer Belehrung, daß
schon in die vorderste Reihe mf man nur ganz wenige und
stellen — so ist doch Sin- \ vereinzelte Sammler,Kunst-
ger in seinem ganzen Buche freunde, Künstler finden
zu stark von englischer Art ^BsC" dürfte, die aus dem Buche
eingenommen. Manchmal B nicht eine starke Verschär-
meint man eher die Ueber- H** fung des Auges, eine er-
setzung eines englischen W.+ weiterte Orientierung über
Buches vor sich zu haben, #§>; Kunstschaffen und Kunst-
ais ein deutsches Original- H.- markt gewinnen können.—
werk. Ueber die Stellung ^^^^^^H m^^l Das Singersche Buch ist
Singers zu den einzelnen so, wie es ist, außerordent-
Künstlern will ich nichts ^^^^^^H ^HBb lieh nützlich, nützlich und
sagen. Ich verstehe es frei- schön.

lieh beim besten Willen nicht, ^^^^^H ^^^H Im Juli 1914. e. w. bredt

wie Künstler wie Willi Gei- ^^^^^H ^EH

ger, Eugen Kirchner (im ^^^^^H ^H^h _

Register kommt er zwar B

vor), wie Jul. Diez, H. Vo- ^^^^H ^^^H

geler, Hegenbarth, Sieck, H Ein jeder Künstler, wenn
Heroux, Struck, Ilsted ganz ^^^^V ^H^Ib '' am wichtigsten wirken
von Singer übergangen wer- nlL,- will, müßte sich so lokal
den konnten. Ich verstehe ^^*"',«(i^^l~«»^to^>~^lBB '''~s m"?,'L'h machen, und
nicht, daß auch ^mh^^^^IhY^IiV nicht seine Kunst im
Scharff, Weinzheimer, Pam- i I ganzen an den Geist und
pel, Staeger, Caspar, Lehm- das Leben seines Vater-
bruck., Amiet, Stiefel, Tho- landes anschließen, sondern
mann, H. Frank, Falilejeff auch an den der allernäch-
gar nicht einmal erwähnt ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ stgn Umgebungen.
werden konnten. f. zelezny musikus (holz) Ludwig Richter

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