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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 30.1914-1915

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Wolf, Georg Jacob: Die Sommerausstellung der Münchner Secession
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https://doi.org/10.11588/diglit.13093#0451

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Oder wenigstens keine ausreichende, keine auch und unsensationell, Max Beckmann hat seine
nur vorläufig abschließende. Dazu bilden die ungezügelte Wildheit ersichtlich „zurückge-
hier vereinigten Künstler doch zu sehr nur schraubt", und Ludwig Bock, der in mancher
einen Ausschnitt aus der Gesamtsumme der Hinsicht der Exzessivste dieser Ausstellung
deutschen Künstlerschaft und man muß wohl genannt werden muß, wirkt trotz mancher
auch abwarten, bis die vielen hundert Künstler, Verstiegenheit doch nicht unerträglich,
die heute noch in der Front stehen, zu ihren Ich halte solche Erscheinungen als „Zeichen
Staffeleien und Modelliertischen zurückgekehrt der Zeit" und als Dokumente des inneren
sind und ihre Erlebnisse in die reinen Höhen Kampfes der Kunst, als Beweise des einsetzen-
der Kunst hineinsteigern. Immerhin tritt in den Läuterungsprozesses, für wichtiger und
dieser Ausstellung eines hervor: die Nach- wertvoller als die durch das Thema, die Stoff-
ahmung ausschweifenden Franzosentums, die wähl bedingten äußeren Bekundungen der
wir kurz vor dem Krieg erleben mußten, scheint Kriegsstimmung. An denen fehlt es freilich
besserer Einsicht Platz gemacht zu haben. Es auch nicht. Das Soldatenbildnis in Feldgrau
bliebe — um im Rahmen der Münchner Schule gibt einen kräftigen Einschlag, und manche
zu verharren — dabei zu erwägen, wieviel die rücken ihm, über die reine Persönlichkeitsab-
einhellige und ehrlich entrüstete Ablehnung schilderunghinaus,machtvol!alsFarbenproblem
von Ausstellungen, wie uns z. B. die „Neue zu Leibe. Besonders Konrad Hümmel hat
Münchner Secession" eine bot, zu dieser Rück- es da zu überzeugenden Lösungen gebracht,
kehr der Gesinnung beigetragen hat. Diese Die Offiziersbildnisse von Fritz Rhein geben
Rückkehr ist vielleicht nicht immer freiwillig etwas von der kriegerischen Stimmung dieser
erfolgt. Immerhin: sie ist erfolgt. Adolf Tage. Stuck und Hengeler dagegen haben
Erbslöh, um einen bekannten Führer des sie in Allegorien einzufangen versucht. Stucks
Extremismus zu nennen, benimmt sich hier, Tafel, die mit einem Minimum von Farben
im Rahmen der Secession, recht „gesittet" auskommt und wohl besser eine Pinselzeich-

adolf hengeler kriegsfurie

Sommerausstellang der Münchner Secession

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