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Konsbrück, Hermann: Marianne und ihr Freund John Bull
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.13093#0511
mit vielen ein- und mehrfarbigen Bildern. Das
Wort Faschoda wird darin nicht erwähnt —
es ist indessen zweifellos, daß sich hier der
ohnmächtige Zorn der Republik gegen den ge-
walttätigen Sieger von Faschoda Luft machte.
Das Wesen Englands als Erobererland, das
Wesen und die Sitten seiner Bewohner wer-
den geschildert, verhöhnt und begeifert in einer
Form, an die wir Deutsche uns gewöhnen
müssen. Der französische Witz ist zynischer,
nackter und grausamer — als der deutsche,
er trifft schonungsloser in die zahlreichen ver-
wundbaren Stellen---des heutigen Ver-
bündeten.
Das Titelblatt weist auf die harten Kämpfe
der Franzosen und Engländer im Mittelalter
hin: Jeanne d'Arc, die auf den schamlosen
Wunsch der zuschauenden Engländer erst der
Kleider beraubt wurde, verbrennt auf dem Schei-
terhaufen. Der General Cambronne schreibt
mit blutigem Degen auf den von Klio gehal-
tenen Band mit dem Titel: „Histoire d'Angle-
terre" das berühmte Wort, das er bei Wa-
terloo sprach, als die Sache des Kaisers ver-
loren war.
Der Präsident Krüger ermuntert die schuld-
bewußt vor ihm kniende Königin Viktoria —
neben der am Boden liegen: Zepter, Reichs-
apfel und die berühmte Whiskyflasche — auf-
zustehen mit den Worten: „Sie sind nur ent-
thront in der Achtung aller anständigen Leute,
alte Dame!" Das nackt ans Kreuz geschla-
gene Irland, bewacht von einem englischen
Söldner und verspottet von englischen Kindern,
blickt verzweifelt nach dem andern Kreuz, mit
der Klage: „Großer Gott, zu dem ich so lange
gefleht habe — solltest du ein Engländer sein?"
Zu ergänzen ist wieder: „Weil du so grau-
sam bist!"
Auf diesen Blättern wird auf bestimmte ge-
schichtliche Ereignisse angespielt, die weitaus
größere Mehrzahl der Zeichnungen geißelt den
berühmten Spleen, das Heuchlertum, die An-
maßung und die sozialen Mißstände, die sich
trotz des unermeßlichen Reichtums in Eng-
lang vorfinden. Ein Bettler betrachtet die auf
der Themse liegende riesige Handelsflotte und
sagt: „Ich besitze Indien, Kanada, Aegypten,
die Hälfte von Afrika — und krepiere dabei
vor Hunger." Der aus dem Klub kommende
Lord gibt, ehe er in den Wagen steigt, das
eingenommene Mahl von sich und sagt ärger-
lich: „Ich besitze ein ganzes Viertel von Lon-
don, Indien, Kanada, die Hälfte von Afrika —
und ich sterbe vor Langeweile."
Zugereist in diese Gegend,
Noch viel mehr als sehr vermögend
In der Hand das Perspektiv
Kam ein Mister namens Pief.
L's »tt*i sfamul- — Saal cmar. *üe> U pUine.
ZEICHNUNG VON CARAN D'ACHE AUS LE RIRE
60«
DER ENGLISCHE GENERALSTAB IM TRANSVAAL
475
Wort Faschoda wird darin nicht erwähnt —
es ist indessen zweifellos, daß sich hier der
ohnmächtige Zorn der Republik gegen den ge-
walttätigen Sieger von Faschoda Luft machte.
Das Wesen Englands als Erobererland, das
Wesen und die Sitten seiner Bewohner wer-
den geschildert, verhöhnt und begeifert in einer
Form, an die wir Deutsche uns gewöhnen
müssen. Der französische Witz ist zynischer,
nackter und grausamer — als der deutsche,
er trifft schonungsloser in die zahlreichen ver-
wundbaren Stellen---des heutigen Ver-
bündeten.
Das Titelblatt weist auf die harten Kämpfe
der Franzosen und Engländer im Mittelalter
hin: Jeanne d'Arc, die auf den schamlosen
Wunsch der zuschauenden Engländer erst der
Kleider beraubt wurde, verbrennt auf dem Schei-
terhaufen. Der General Cambronne schreibt
mit blutigem Degen auf den von Klio gehal-
tenen Band mit dem Titel: „Histoire d'Angle-
terre" das berühmte Wort, das er bei Wa-
terloo sprach, als die Sache des Kaisers ver-
loren war.
Der Präsident Krüger ermuntert die schuld-
bewußt vor ihm kniende Königin Viktoria —
neben der am Boden liegen: Zepter, Reichs-
apfel und die berühmte Whiskyflasche — auf-
zustehen mit den Worten: „Sie sind nur ent-
thront in der Achtung aller anständigen Leute,
alte Dame!" Das nackt ans Kreuz geschla-
gene Irland, bewacht von einem englischen
Söldner und verspottet von englischen Kindern,
blickt verzweifelt nach dem andern Kreuz, mit
der Klage: „Großer Gott, zu dem ich so lange
gefleht habe — solltest du ein Engländer sein?"
Zu ergänzen ist wieder: „Weil du so grau-
sam bist!"
Auf diesen Blättern wird auf bestimmte ge-
schichtliche Ereignisse angespielt, die weitaus
größere Mehrzahl der Zeichnungen geißelt den
berühmten Spleen, das Heuchlertum, die An-
maßung und die sozialen Mißstände, die sich
trotz des unermeßlichen Reichtums in Eng-
lang vorfinden. Ein Bettler betrachtet die auf
der Themse liegende riesige Handelsflotte und
sagt: „Ich besitze Indien, Kanada, Aegypten,
die Hälfte von Afrika — und krepiere dabei
vor Hunger." Der aus dem Klub kommende
Lord gibt, ehe er in den Wagen steigt, das
eingenommene Mahl von sich und sagt ärger-
lich: „Ich besitze ein ganzes Viertel von Lon-
don, Indien, Kanada, die Hälfte von Afrika —
und ich sterbe vor Langeweile."
Zugereist in diese Gegend,
Noch viel mehr als sehr vermögend
In der Hand das Perspektiv
Kam ein Mister namens Pief.
L's »tt*i sfamul- — Saal cmar. *üe> U pUine.
ZEICHNUNG VON CARAN D'ACHE AUS LE RIRE
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DER ENGLISCHE GENERALSTAB IM TRANSVAAL
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