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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 51.1935-1936

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Eberlein, Kurt Karl: Der Bildhauer Erich Kuhn
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https://doi.org/10.11588/diglit.16483#0054

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Erich Kuhn. Porträtbüste Julia Menz

Der Bildhauer Erich Kuhn. Von Kurt Karl Eberlein

Der Bildhauer Kuhn gehört heute als begabter viel-
versprechender Plastiker zu den bekannten Kunst-
persönlichkeiten der Rheinlande. Wenn man seinen
Werdegang überblickt, weiß man das Erreichte und
Errungene um so mehr zu schätzen, das sich immer
ernster und strenger die plastische Steinform zur
Kunstsprache bildet und auch die innere Form der
Beseelung immer reiner durchschimmern läßt. Erich
Kuhn stammt durch Vater und Mutter aus west-
fälischem Bauerngeschlecht und ist im Berliner Nor-
den am 51. Juli 1890 geboren. Er besucht 1900/08
das Gvmnasium des Grauen Klosters, 1908/9 als
Maler die Berliner Akademie, auch kurze Zeit die
Werkstatt Corinths. 1910 die Kunstschule und be-

steht 1911 auf Wunsch des Vaters das Zeichenlehrer-
examen mit Auszeichnung. Ein bitteres Brotverdienen
durch Bildnisse, Landschaften, Museumskopien führt
ihn zur Graphik. Er wird 1915 Meisterschüler der
Graphik und hat den ersten größeren Erfolg. Der
Krieg kommt. Der Kriegsfreiwillige erlebt als Feld-
artiUerist an der Westfront alle großen Schlachten
und Strapazen, die er als Batterieführer bis zum
Kriegsende durchhält. Die Folgen schwerer Gasver-
giftung heilt er oben auf dem Feldberg des Schwarz-
waldes aus, wo ihm in gastlicher Stille des Feld-
bergerhofs eine neue Heimat wird. Hier wird aus
dem Graphiker der Bildhauer, der bei den Bauern-
schnitzern des Schwarzwaldes in Bernau, Furtwan-

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