Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 51.1935-1936

DOI Artikel:
Aus der Sammlung Oskar Reinhart in Winterthur
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.16483#0144

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Carl Schuch. Zinnkrug und Äpfel. Berlin, Nationalgalerie

Ausstellung „Das Stilleben" im Kronprinzenpalais, Beriin

Aus der Sammlung Oskar Reinhart in Winterthur*)

Durch die Basler Ausstellung der deutschen Bilder
aus der Sammlung Oskar Reinhart hat auch die
weitere Öffentlichkeit erfahren, daß in Winterthur
im letzten Jahrzehnt eine der gehaltvollsten Samm-
lungen deutscher Kunst entstanden und noch im
Wachsen Begriffen ist. Als der Besitzer der Samm-
lung zu kaufen begann, interessierten ihn zunächst
die neuen französischen Meister, wie besonders Corot.
Renoir, Cezanne, von denen er sich eine Reihe schön-
ster Liebhaberstücke zu sichern wußte, und diese
Sympathie für den malerischen Stil führte auch zu
einigen Gelegenheitserwerbungen aus dem Gebiet
der alten Meister: Grecos Quevarabildnis, ein Stier-
kampf von Goya, der glänzende Entwurf von Rubens
zur Bekehrung Pauli, ein Veronese. ein kleiner Rem-
brandt. Einen niächligen Zuwachs auch im Sinne
der qualitativen Verdichtung erfuhr die Sammlung
dann etwa vor einem Jahrzehnt durch die beiden

*) R. Seiffert-Wattenberg. Aus der Sammlung Oskar Reinhart. Ver-
lag F. Bruckmaim AG., München. 10 RM.

Cranachschen Bildnisse des Ehepaars Cuspinian aus
dem ehemaligen Besitz Karls I. Bald gelangten auch
eine kleine Verkündigung des Meislers des Frank-
furterParadiesgärtleins, die Grünewaldzeichnung der
klagenden Magdalena und ein Holbeinbildnis nach
Winterthur. In den letzten Jahren landen auch die
deutschen Meister des 19. Jahrhunderts, besonders
die biedermeierlichen Romantiker und die Deutsch-
römer Runge, C. D. Friedrich. Wasmann, Krüger,
Rohden, Kobell und die Wiener Alt und Waldmüller
wachsende Berücksichtigung, so daß die früher er-
worbenen tonigen Bilder der Menzel, Leibi, Trübner
und Thoma. der in einigen Jugendwerken hervor-
ragend vertreten ist, nun umgeben sind von Land-
schaften und Bildnissen der norddeutschen Schule
aus dem Anfang des Jahrhunderts und andererseits
von den farbigen Kompositionen des Martin von
Hans von Marees, der Verführung des Antonius von
Feuerbach und von blühenden und starken Früh-
werken Böcklins und Hodlers.

130
 
Annotationen