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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 51.1935-1936

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Leitermann, Heinz: Neuere Werke von Carl Stock
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https://doi.org/10.11588/diglit.16483#0148

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Carl Stock. Faunbrunnen im Garten einer Villa im Taunus

Die Gartenanlage stammt von Gartengestalter Franz Wirtz, Heideiberg-Schlierbach

Neuere Werke VOn Carl Stock. Von Dr. Heinz Leitermann

Der Bildhauer Carl Stock wird in Kürze seinen
sechzigsten Geburtstag feiern. Er gehört zu einer
Generation von Künstlern, die wie kaum eine an-
dere in den letzten hundert Jahren verschieden-
artigste geistige und formale Wandlungen der
Kunst aufeinanderfolgen sah. Vom historizieren-
den Stil bis zu expressionistischer Verwilderung der
Form und bis zur heutigen "Wiederbesinnung auf
die eigentlichen Aufgaben der Kunst hat diese
Künstlergeneration sich oft überstürzende Ein-
drücke verarbeiten müssen. Es mußten sich schon
ein starker persönlicher Wille und das handwerk-
liche Können zur Realisierung dieses Willens in
einem Künstler vereinigen, wenn er in diesen gä-
renden Zeiten seinen einmal als richtig erkannten
Weg unbeirrt weitergehen wollte. Carl Stock ist
ein solcher Künstler. Wer auf seine Entwicklung
zurückblickt, wird überall eine gerade Linie erken-
nen und nirgends ein Nachgeben gegenüber modi-

schen Forderungen oder stilistische Experimente
feststellen.

Ein kurzer Rückblick auf den Werdegang des Bild-
hauers scheint uns deshalb am Platze zu sein. Seine
künstlerische Herkunft wurzelt im Kunsthandwerk-
lichen und in der dekorativen Kleinplastik. Stock ist
geborener Süddeutscher. Er war Meisterschüler von
Professor Wiese an der Akademie Hanau. Nach
Studienjahren in Berlin und München und lang-
jährigem Aufenthalt in Württemberg siedelte er
im Jahre 1908 nach Frankfurt a. M. über, wo er
bis heute lebt und arbeitet. In Frankfurt distan-
zierte sich Stock langsam vom Kunsthandwerk und
entwickelte mehr und mehr seine Fähigkeiten auf
dem Gebiete der Großplastik. Zunächst schuf er in
Verbindung mit einfach-ruhiger Architektur den
ausdrucksvollen bildhauerischen Schmuck von Grab-
denkmälern. Dann folgten größere Aufträge, wie
z. B. das Körner-Denkmal in Frankfurt a. M. Und.

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