Foto y. Sa/m, Düsseldorf
Theo Champion. Am Niederrhein
Theo Champion. Von Hans Pels-Leusden
Der Düsseldorfer Theo Champion ist heute einer
der besten Landschafter Deutschlands. Überall, wo
man in den Ausstellungen den "bestrickend liebens-
würdigen Bildern dieses Kleinmeisters begegnet,
wird diese Begegnung zu einem Erlebnis, das noch
lange im Gedächtnis haften bleibt. Klar und unbe-
irrt ist der heute achtundvierzigjährige Künstler
seinen künstlerischen Weg gegangen, unbeküm-
mert um das Richtungschaos der vergangenen Jahre
und unbeeinträchtigt durch die Nervosität unserer
aufgewühlten Zeit. Diese Charakterfestigkeit und
Disziplin muß besonders hervorgehoben werden
angesichts der Tatsache, daß in den letzten Jahren
bei den Alalern das Experimentieren in erschrecken-
dem Umfange Mode geworden war und selbst be-
deutende Künstler ihren eigentlichen Stil vernach-
lässigten. Die Treue gegenüber sich selbst wird
schon dadurch gekennzeichnet, daß der Künstler
immer bei dem kleinen Bildformat blieb. Sie drückt
sich auch in der Beharrlichkeit aus, mit der er im-
mer wieder seine Motive in seiner niederrheinischen
Heimat sucht. Ein Zeichen für die Geradlinigkeit
seines Schaffens kann man auch darin erblicken,
daß er ausschließlich Landschaften und niemals
Stilleben usw. malt.
Champion besitzt ein außerordentliches technisches
Können, wie man es nur bei wenigen zeitgenössi-
schen Alalern antrifft. Seine Pinselführung ist be-
wundernswert sicher. Mit unnachahmlicher Mei-
sterschaft setzt er das kahle Geäst der Bäume oder
das zarte Blätterwerk der Baumkronen vor die Weite
der Landschaft und des Himmels. Wenige Andeu-
tungen genügen, um eine unendliche Ferne der
Landschaft zu erzielen. — Die etwas gefährliche
Kunst f. Alle. Jahrg. 51, Heft 9, Juni 1936
209
Theo Champion. Am Niederrhein
Theo Champion. Von Hans Pels-Leusden
Der Düsseldorfer Theo Champion ist heute einer
der besten Landschafter Deutschlands. Überall, wo
man in den Ausstellungen den "bestrickend liebens-
würdigen Bildern dieses Kleinmeisters begegnet,
wird diese Begegnung zu einem Erlebnis, das noch
lange im Gedächtnis haften bleibt. Klar und unbe-
irrt ist der heute achtundvierzigjährige Künstler
seinen künstlerischen Weg gegangen, unbeküm-
mert um das Richtungschaos der vergangenen Jahre
und unbeeinträchtigt durch die Nervosität unserer
aufgewühlten Zeit. Diese Charakterfestigkeit und
Disziplin muß besonders hervorgehoben werden
angesichts der Tatsache, daß in den letzten Jahren
bei den Alalern das Experimentieren in erschrecken-
dem Umfange Mode geworden war und selbst be-
deutende Künstler ihren eigentlichen Stil vernach-
lässigten. Die Treue gegenüber sich selbst wird
schon dadurch gekennzeichnet, daß der Künstler
immer bei dem kleinen Bildformat blieb. Sie drückt
sich auch in der Beharrlichkeit aus, mit der er im-
mer wieder seine Motive in seiner niederrheinischen
Heimat sucht. Ein Zeichen für die Geradlinigkeit
seines Schaffens kann man auch darin erblicken,
daß er ausschließlich Landschaften und niemals
Stilleben usw. malt.
Champion besitzt ein außerordentliches technisches
Können, wie man es nur bei wenigen zeitgenössi-
schen Alalern antrifft. Seine Pinselführung ist be-
wundernswert sicher. Mit unnachahmlicher Mei-
sterschaft setzt er das kahle Geäst der Bäume oder
das zarte Blätterwerk der Baumkronen vor die Weite
der Landschaft und des Himmels. Wenige Andeu-
tungen genügen, um eine unendliche Ferne der
Landschaft zu erzielen. — Die etwas gefährliche
Kunst f. Alle. Jahrg. 51, Heft 9, Juni 1936
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