Prinzessin. Freskomalerei aus einem Schloß in Isfahan
Iran, 17. Jahrhundert. Nachbildung von S. Katschadurian
Iranische Wandmalerei des 17. Jahrhunderts
Zur Ausstellung in der Islamischen Abteilung der Staatlichen Museen, Berlin
Schall Abbas der Große (1587—1629) hat am An- eindruck sehr nahe kommenden Guaschtechnik
fang des 17. Jahrhunderts seine Hauptstadt Isfahan ausgeführt sind und die ungemein zarte Wirkung
durch eine Reihe prächtiger Bauten verschönt und dieser Malereien gut vermitteln, war in der Islami-
die Räume dieser Paläste, Schlösser und Gartenpa- sehen Abteilung der Staatlichen Museen ausgestellt,
villons von persischen und abendländischen Künst- Damit tritt neben die bekannte Miniaturmalerei
lern unter Leitung des berühmten Riza Abbasi aus- Irans als zweiter Höhepunkt dieser letzten Blüte
malen lassen. Diese "Wandmalereien, die unter der persischer Malerei die Monumentalmalerei. Aller-
Zeit stark gelitten haben und wohl dem sicheren dings ist die Welt, die sich uns in diesen Fres-
Untergang geweiht sind, sind kaum bekannt, da sie ken erschließt, nicht monumental, sondern idvllisch.
sich photographisch nicht erfassen lassen. Es ist daher Schöne Knaben und Mädchen bevölkern einzeln
besonders zu begrüßen, daß der armenische -Maler oder in Gruppen, tanzend, plaudernd, trinkend oder
Sarkis Katschadurian sie in liebe- und mühevoller sich liebkosend die Wände. Zarte Pastelltöne herr-
Arbeitnacbgeschaffen hat. Ein Teil seiner ausgezeich- sehen vor, und die Eleganz der Linie, die wir in den
neten farbigen Wiedergaben, die in einer dem Fresko- Miniaturen bewundern, hat in diesen so viel größeren
- Figuren nichts von ihrer Feinheit und Sicherheit
verloren. Eine leichte, heitere Kunst..... orienta-
lisches Rokoko. e.
Die diesem Artikel beigegebenen Abbildungen sind nach Aufnahmen
des Fotografen Fritz Junghans, Berlin, hergestellt.
Kunst f. Alle. Jahrg. 51. Heft 7, April 1930
169
Iran, 17. Jahrhundert. Nachbildung von S. Katschadurian
Iranische Wandmalerei des 17. Jahrhunderts
Zur Ausstellung in der Islamischen Abteilung der Staatlichen Museen, Berlin
Schall Abbas der Große (1587—1629) hat am An- eindruck sehr nahe kommenden Guaschtechnik
fang des 17. Jahrhunderts seine Hauptstadt Isfahan ausgeführt sind und die ungemein zarte Wirkung
durch eine Reihe prächtiger Bauten verschönt und dieser Malereien gut vermitteln, war in der Islami-
die Räume dieser Paläste, Schlösser und Gartenpa- sehen Abteilung der Staatlichen Museen ausgestellt,
villons von persischen und abendländischen Künst- Damit tritt neben die bekannte Miniaturmalerei
lern unter Leitung des berühmten Riza Abbasi aus- Irans als zweiter Höhepunkt dieser letzten Blüte
malen lassen. Diese "Wandmalereien, die unter der persischer Malerei die Monumentalmalerei. Aller-
Zeit stark gelitten haben und wohl dem sicheren dings ist die Welt, die sich uns in diesen Fres-
Untergang geweiht sind, sind kaum bekannt, da sie ken erschließt, nicht monumental, sondern idvllisch.
sich photographisch nicht erfassen lassen. Es ist daher Schöne Knaben und Mädchen bevölkern einzeln
besonders zu begrüßen, daß der armenische -Maler oder in Gruppen, tanzend, plaudernd, trinkend oder
Sarkis Katschadurian sie in liebe- und mühevoller sich liebkosend die Wände. Zarte Pastelltöne herr-
Arbeitnacbgeschaffen hat. Ein Teil seiner ausgezeich- sehen vor, und die Eleganz der Linie, die wir in den
neten farbigen Wiedergaben, die in einer dem Fresko- Miniaturen bewundern, hat in diesen so viel größeren
- Figuren nichts von ihrer Feinheit und Sicherheit
verloren. Eine leichte, heitere Kunst..... orienta-
lisches Rokoko. e.
Die diesem Artikel beigegebenen Abbildungen sind nach Aufnahmen
des Fotografen Fritz Junghans, Berlin, hergestellt.
Kunst f. Alle. Jahrg. 51. Heft 7, April 1930
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