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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 51.1935-1936

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Christoffel, Ulrich: Hermann Hubacher
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https://doi.org/10.11588/diglit.16483#0219

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Hermann Hubacher. Büste der Frau des Künstlers

Hermann Hubacher. Von Ulrich christoffei

Die Gestalten Ferdinand Hodlers schienen durch
die plastische Wucht ihrer Leiher und ihrer pral-
len, ausladenden Gebärden die Bildfläche hei nahe
sprengen und aus dem Zwang der Ebene in den
dreidimensionalen Raum heraustreten zu -wollen,
aber es lag nicht in der Zeit, daß sie das Gesetz der
Linie durchbrachen und sich aus den sinnlichen
Flammen der Farben ablösten. Hodler blieb Maler,
denn er lebte aus der Vorstellung der bewegten,
farbigen Welt. Jüngere Künstler wie Hermann

Haller und Carl Burckhardt haben sich aus maleri-
schen Anfängen zur Plastik durchgefunden, die
ihrem umgewandelten Ausdrucks- und Formver-
langeu besser entsprach, und in Hermann Hubacher
hat dann die Schweiz den geborenen Bildhauer er-
halten, der das Leben nicht mehr im Strömen der
Töne und des Lichts, sondern im ruhigen Beharren
der Körper in sich selber sucht und bis zum inner-
sten Zusammenhalt der Formen, zum Kern und der
Achse vordringt, die ihm mehr bedeuten als Ge-

Kunst f. Alle, Jahrg. öl, Heft 9. Juni 193G

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