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Christoffel, Ulrich: Aus der Großen Deutschen Kunstausstellung München 1941, [2]: vom plastischen und malerischen Bildnis
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.16490#0071
die Damenbildnisse darin, daß sie weniger das Zeit-
gebundene als das Individuelle und oft das Zeitferne
betonen. Einige Bilder alter Damen sind, wie das
Bildnis der Mutter von Baffael Schuster-Woldan und
das Bildnis der Frau von B. von Constantin Gerhar-
dinger, zu herben Charakterbildnissen verallgemei-
nert, während die Bildnisse der Jugend wieder das
Phantasievolle, Dekorative und Elegante suchen.
Raffael Schuster-Woldan kleidet seine Modelle oft
in die Tracht oder wenigstens den malerischen Ton
des Rokoko, und auch der Wiener Andreas Patzelt,
gibt den jungen Mädchen und Schauspielerinnen eine
weiche, träumerische Gelöstheit, verbunden mit einer
koloristischen Pikanterie des Kostüms, daß sie wie
aus einer verblichenen Zeit, aber sprühend lebendig
genug in die Gegenwart blicken. Ganz entgegenge-
setzt sucht Bernhard Dörries in dem Bildnis einer
Dame, die in weißem Kleid und mit einem roten
Sonnenschirm unter Bäumen in einer Landschaft
sitzt, die Anordnung durch eine überlegte Komposi-
tion zu gewinnen und das einzelne durch eine fein-
linige intensive Formzeichnung zu verwirklichen.
Aus langer Erfahrung und gesellschaftlichem Takt
vermochte Fritz Rhein seinem Bildnis einen spezifi-
schen Stil zu geben. Seine Dame in Weiß mit schwar-
zem Schal auf rötlichem Grund ist ein Bildnis von
ungewöhnlicher Delikatesse des Malerischen und der
Linienführung.
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gebundene als das Individuelle und oft das Zeitferne
betonen. Einige Bilder alter Damen sind, wie das
Bildnis der Mutter von Baffael Schuster-Woldan und
das Bildnis der Frau von B. von Constantin Gerhar-
dinger, zu herben Charakterbildnissen verallgemei-
nert, während die Bildnisse der Jugend wieder das
Phantasievolle, Dekorative und Elegante suchen.
Raffael Schuster-Woldan kleidet seine Modelle oft
in die Tracht oder wenigstens den malerischen Ton
des Rokoko, und auch der Wiener Andreas Patzelt,
gibt den jungen Mädchen und Schauspielerinnen eine
weiche, träumerische Gelöstheit, verbunden mit einer
koloristischen Pikanterie des Kostüms, daß sie wie
aus einer verblichenen Zeit, aber sprühend lebendig
genug in die Gegenwart blicken. Ganz entgegenge-
setzt sucht Bernhard Dörries in dem Bildnis einer
Dame, die in weißem Kleid und mit einem roten
Sonnenschirm unter Bäumen in einer Landschaft
sitzt, die Anordnung durch eine überlegte Komposi-
tion zu gewinnen und das einzelne durch eine fein-
linige intensive Formzeichnung zu verwirklichen.
Aus langer Erfahrung und gesellschaftlichem Takt
vermochte Fritz Rhein seinem Bildnis einen spezifi-
schen Stil zu geben. Seine Dame in Weiß mit schwar-
zem Schal auf rötlichem Grund ist ein Bildnis von
ungewöhnlicher Delikatesse des Malerischen und der
Linienführung.
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