Georges Wasterlain. Bergarbeiter
Düsseldorf, Ausstellung Wallonischer Kunst der Gegenwart
Foto Dolf Sichert, Düsseldorf
tenden Lokalfarben und erschöpfender Gegenständ-
lichkeit die Welt mittelalterlicher Bilderhandschriften
heraufbeschwören. Sie greifen auf die Anfänge der
Bildiiiskunst zurück, nehmen reine Profil- oder Vor-
deransicht und stellen den hart konturierten, knappen
Figurenumriß altmeisterlich vor blauen Himmel oder
eine Landschaft. Alten Pflanzenbüchern ähneln ihre
zierlichen Blütenkompositionen. All diese kleinen
Werke haben den schimmernden Reiz kostbarer
Schmuckstücke und bestechen durch handwerkliches
Können. Von einer gewissen Absichtlichkeit sind sie
indes nicht ganz loszusprechen.
Frei und unverstellt gibt sich dagegen wallonisches
Wesen in der Landschaft, mag auch die Art der Dar-
stellung sich allgemein-europäischen Stilrichtungen
einordnen. Dunkle Schwermut liegt über den wal-
digen Höhen Walloniens, den tief eingeschnittenen
Flußtälern und einsamen Dörfern. Mit langgezoge-
nen, breiten, düsteren Pinselstrichen formen Edeline
oder Raty diese Berglinien nach, schildert Marceil
Gillis die trostlose Häßlichkeit der Industrieorte in der
Borinage, mit dunklen Schutthalden und Fördertür-
men am Horizont und dem gelegentlichen hellen Auf-
blitzen der dürftigen Häuserfronten. Klarer und
leichter ersteht die Landschaft dagegen in den Gemäl-
den des Henry Mathy oderLatinis. Impressionistische
172
Düsseldorf, Ausstellung Wallonischer Kunst der Gegenwart
Foto Dolf Sichert, Düsseldorf
tenden Lokalfarben und erschöpfender Gegenständ-
lichkeit die Welt mittelalterlicher Bilderhandschriften
heraufbeschwören. Sie greifen auf die Anfänge der
Bildiiiskunst zurück, nehmen reine Profil- oder Vor-
deransicht und stellen den hart konturierten, knappen
Figurenumriß altmeisterlich vor blauen Himmel oder
eine Landschaft. Alten Pflanzenbüchern ähneln ihre
zierlichen Blütenkompositionen. All diese kleinen
Werke haben den schimmernden Reiz kostbarer
Schmuckstücke und bestechen durch handwerkliches
Können. Von einer gewissen Absichtlichkeit sind sie
indes nicht ganz loszusprechen.
Frei und unverstellt gibt sich dagegen wallonisches
Wesen in der Landschaft, mag auch die Art der Dar-
stellung sich allgemein-europäischen Stilrichtungen
einordnen. Dunkle Schwermut liegt über den wal-
digen Höhen Walloniens, den tief eingeschnittenen
Flußtälern und einsamen Dörfern. Mit langgezoge-
nen, breiten, düsteren Pinselstrichen formen Edeline
oder Raty diese Berglinien nach, schildert Marceil
Gillis die trostlose Häßlichkeit der Industrieorte in der
Borinage, mit dunklen Schutthalden und Fördertür-
men am Horizont und dem gelegentlichen hellen Auf-
blitzen der dürftigen Häuserfronten. Klarer und
leichter ersteht die Landschaft dagegen in den Gemäl-
den des Henry Mathy oderLatinis. Impressionistische
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