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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 15.1917

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Heft 3
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Auktionsnachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.4744#0159

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Mark. Der letzte grosse Schlag war die Erwerbung der
Wandgemälde Fragonards aus der Morgan-Sammlung,
von denen das Metropolitan gehofft hatte, sie würden
ihm aus der Erbschaftsmasse zufallen. E. W.

•&

Versteigerung der Gemäldesammlung Schmeil
bei Paul Cassirer, am 17. Oktober.

Die Versteigerung dieser an Qualität ziemlich ge-
mischten Sammlung brachte ein Gesamtresultat von
rund einundeinviertel Million Mark, also etwas mehr
als die vorgenommene Schätzung erwarten Hess. An
diesem Ergebnis waren die hohen Preise für gute Mittel-
ware in höherem Maasse beteiligt als die Preise für ein-
zelne hervorragende Stücke. Unter diesen stand ein
Exemplar der,,Konservenmacherinnen" von Liebermann
an erster Stelle mit 61200 Mark, dann ein Leibl mit
41000 Mark, ein andrer mit 41500; einer wurde mit
23000 Mark zurückgekauft. Schuch war (relativ) nicht
ganz so hoch, wie er vor vier Jahren gewesen wäre,
Trübner normal, Corinth wesentlich höher als bei Stern.
Dass die Courbets verhältnismässig billiger waren als
sonst, hatte wohl keine nationalen Beweggründe, sondern
lag daran, dass einige der Bilder nicht sehr schön
waren. Haiders „neuer Stutzen" ging mit 23000 Mark,
nicht zu hoch, an die Dresdener Galerie; eine Über-
raschung brachte Franz Eichhorst, dessen Spinnstube
bis auf 10200 stieg. Böcklins Susanna erzielte immer-
hin 20400 Mark, Spitzweg war sehr teuer, ebenso Fried-
rich Stahl, dessen süsslicher Archaismus in einem Falle
mit 7200 Mark bewertet wurde, was aber immer noch
nicht seine Preise von der Separatausstellung im Mün-
chener Glaspalast erreichte, wo ja jedes Bild verkauft
wurde. Habermann hatte Mühe, sich zu behaupten,
Albert von Keller war normal, Zügel mit einem grossen
Bilde, für das 17000 Mark bezahlt wurden, recht hoch.

Galerien kauften wenig, Händler sehr viel. Wer
bisher der Meinung war, die deutsche Malerei sei durch
die Liebe zu den Franzosen herabgewertet, wird ja nun
wohl beruhigt sein. Man konnte die Erfahrung machen,
dass auch, wer nicht besonders gewählt sammelt, mit
deutschen Bildern immer noch ganz vorteilhaft fährt.

Der Katalog war nicht gut gemacht. Die Abbildungen
sind zum Teil recht unzulänglich, und das Vorwort mit
seinem panegyrischen Ton sowohl wie die Bilder-
beschreibungen mit ihrer wahllos lobenden Tendenz
stehen nicht auf der Höhe, die man gewohnt ist.

Hier die Hauptresultate in Mark, ohne die zehn
Prozent Aufgeld.

1. Boecklin, Susanna: 20400. — 3. Corinth, Alte
Bäuerin: 4200. — 4. derselbe, Frau im Grünen: 6900. —
5. Courbet, Waldweg: 1200. — 6. derselbe, Frau mit
Handschuh: 10000. — 7. derselbe, Tal mit Rehen: 15000.

— 8. derselbe, Guits Noir: 15500. — 9. Defregger, Heim-
kehr des Siegers: 6500. — 10. Diez, Pick-Nick: 13500.

— 11. derselbe, Heiliger Martin: 5200. — 12. derselbe,

Aus napoleonischer Zeit: 7 2 o o. — 16. Eichhorst,Schwälmer
Spinnstube: 10200. — 27.Gysis, Am Krankenbett: 3000.—
28. Habermann, Selbstbildnis: 6000. — 29. derselbe,
Herbstlodern: 4400. — 30. derselbe, Das Schweigen:
2150. — 31. derselbe, Damenbildnis: 5200. — 32. der-
selbe, Damenbildnis: 2200. — 33. derselbe, Reue: 2700.

— 35. Hagemeister, Birkenwald: 9200. — 37. derselbe,
bewegtes Meer: 2650.— 39. Haider, Der neue Stutzen:
23000. — 43. Hodler, Mont Saleve: 12100. — 44. der-
selbe, SpanischeLandschaft; 7500. —45. derselbe, Thuner
See: 8100. — 47.Israels, Fischerhütte: 5100.— 50. Keller,
Frauenbad: 5500. — 51. derselbe, Am Feuer: 3100. —
52. derselbe, Es ist vollbracht: 2700. — 54. Kuehl, Fran-
ziskanerkirche: 5000. — 57. derselbe, Diener als Mäzen:
5500. — 60. Leibl, Reindl: 41500. — 61. derselbe, Frau
Rieder: 41000.— 62. derselbe, Der junge Reindl: 30800.

— 63. derselbe, Kopf einer Bäuerin: 23000. — 64. der-
selbe, MalerBodenstein: 23000.—65.Leibl-Sperl,Abend-
frieden: 6300. — 66. Leibl, Knabenbildnis, Zeichnung:
8300. — 67. derselbe, Jäger, Zeichnung: 8000. — 68. der-
selbe, Frau Reindl, Zeichnung: 3000. — 6<). Leipold,
Ahasver des Meeres: 5700. —75. Leistikow, Eifelland-
schaft: 5700. —78.Liebermann,Konservenmacherinnen:
61200. — 79. derselbe, Dorfteich: 27800. — 80. derselbe,
Noordwijk binnen: 15 100. — 87. Mayr-Graz, Frauen-
kopf: 3900. — 89. Munkacsy, Heuernte: 21200. —
95. Rousseau, Motiv bei Granville: 5300. — 96. Schleich,
Sommer: 4300. — 97. Schoenleber, Hafen: 3400. —
98. Schuch, Matteo-Stilleben: 40000. —99. derselbe,
Melone: 23300. — 100. derselbe, Spargel: 17500. —
101. derselbe, Azaleen: 17800. — 102. derselbe, Olevano:
15100. — 103. derselbe, Ferch: 8500. — 104. Segantini,
Ruhe im Schatten: 28000. — 105. derselbe, Herde:
14000. — 107—113. Spitzweg: 19500. — 10000. —
10800. — 5600. — 1 2000. — 7000. — 8100. •— 8100. —
118. Staebli, Sturm: 5900. — 123. Sterl, Steinbruch:
2000. — 125. Stuck, Nymphe und Kentaur: 8200.—
126. Thoma, Landschaft: 20500.— 127. derselbe, Unter
der Tür: 9000. — 128. Trübner, Stilleben: 21500. —
129. derselbe, Stillvergnügt: 14000. — 130. derselbe,
bei Heidelberg : 8350.— 1 3 1. derselbe, Schloss Lichten-
berg: 15000. — 132. derselbe, Ameronger: 4500. —
133. Uhde, Damenbildnis: 12100. — 134. derselbe,
Christus: 6300. — 135. derselbe, Abendläuten: 8500. —
i3 7.Welti, Frühmesse: 4000.— 142. K. G. E. Zimmer-
mann, Lustiges Lied: 4900. — 144. Zügel, Schwere
Arbeit: 17000. E. W.

Gemäldeauktion moderner Meister, aus den
Nachlässen Friedmann und Behmer, bei Lepke,
10. Oktober.
In dieser ziemlich bunt zusammengewürfelten Auk-
tion kamen auch einige Werke guter Meister unter den
Hammer, die zum Teil recht ansehnliche Preise er-
zielten. Wir verzeichnen hier die wichtigsten Resultate:

H3
 
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