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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 15.1917

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Heft 6
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https://doi.org/10.11588/diglit.4744#0315

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mindertem Masse fortbestehen. Bedeutet die Parole
„Deutsche Kunst, deutsche Form!", die jetzt allent-
halben ausgegeben wird, mehr als eine flüchtige Äusse-
rung rasch verrauschenden Hurrapatriotismus, ist sie
ernst gemeint und darf man in ihr wirklich eine Be-
stätigung moderner Kunstinstinkte annehmen, so soll sie
uns willkommen sein. Dann würden wir sie als ein ver-
heissungsvolles Zeichen einer künftigen Wiedergeburt
des deutschen Kunstgeistes freudig begrüssen.

Mit dieser einleitenden Betrachtung ist das Gebiet,
dem sich das publizistische Interesse neuerdings mit
einer fast einseitig zu nennenden Vorliebe zugewendet
hat, schon umschrieben. Wir befinden uns auf dem
Wege zur publizistischen Entdeckung des unbekannten
Deutschland. In grossangelegten Abbildungswerken
wird der reiche Besitz an Denkmälern
bürgerlicher und monumentaler Bau-
kunst einem weiten Kreise von Kunst-
freunden zugänglich gemacht. Der Stoff
wird monographisch nach Provinzen und
Städten geordnet. Der Zweck dieser
Publikationen ist nicht baugeschichtliche
Forschung und Erweiterung der histo-
rischen Kenntnisse, sondern lediglich der,
die Anschauung zu bereichern. Darum
spielt auch der Texrteil in diesen Werken
eine nur untergeordnete Rolle; er giebt,
auf mehrere Seiten der Einleitung be-
schränkt, in der Regel nur die not-
wendigsten Daten. Die Thätigkeit der
Herausgeber ist hauptsächlich redaktio-
neller Art, sie erschöpft sich in der
Sammlung, Auswahl und Anordnung des
BilderstofFes. Nicht geringen Anteil an
dem Zustandekommen des Ganzen hat
der Verleger; seiner Obhut ist der bei
Abbildungswerken nicht gering zu
schätzende technische Teil, vor allem
die Überwachung der Reproduktionen,
anvertraut. Es liegt, wie man sieht, im
Wesen dieser Publikationen, dass sie vom
Autor ein starkes Zurückdrängen seiner
Persönlichkeit und eine entsagungsvolle
Thätigkeit als unpersönlicher, aber ver-
antwortlicher Redakteur, vom Verleger
dagegen mancherlei Risiko und ebensoviel
buchtechnisches als buchhändlerisches
Verständnis fordern.

Was bisher an Publikationen dieser
Art vorliegt, verdient uneingeschränkte
Anerkennung. An diesem Lobe, das sei
ganz allgemein im voraus betont, sind
Herausgeber wie Verleger in gleicher
Weise beteiligt. Eröffnet wird die Reihe
durch zwei neue Bände der rühmlichst
bekannten, im Verlage von Julius Hoff-

mann, Stuttgart, erscheinenden Bauformenbibliothek.
Der eine Band ist der Baukunst Schlesiens gewidmet
(„Alt-Schlesien", Architektur, Raumkunst, Kunst-
gewerbe. Herausgegeben und geleitet von Richard
Konwiarz, Lichtbildaufnahmen von Heinrich Goetz.
Mit 478 Abbildungen und Plänen), der andere der von
Westfalen („Alt-Westfalen". Die Bauentwicklung
Westfalens seit der Renaissance von Engelbert Frhr.
von Kerckerinck zur Borg und Richard Klapheck. Mit
410 Abbildungen). Beide Bände sind buchtechnisch wie
inhaltlich mustergültig. Der Band Schlesien giebt einen
umfassenden Überblick über die Entwicklung der schlesi-
schen Architektur vom frühen Mittelalter bis in die
Zeit des späten Klassizismus, der hier durch den jungen
Langhans, den Erbauer des Brandenburger Tores in

-----------!

NEUMARKT, GLOCKENTURM UND CHOR DER KATHOLISCHEN PFARRKIRCHE
AUS „ALT-SCHLESIEN" VERLAG JULIUS HOFFMANN, STUTTGART

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