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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 15.1917

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Heft 12
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Auktionsnachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.4744#0624

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die längst verdiente Schwächung erfahren. Nur ein
halbes Dutzend Blätter Meckenems' brachten es über
tausend Mark, wie zum Beispiel das Selbstbildnis, „das
Mädchen und der Falkonier", „das Liebespaar", „der
Schmerzensmann" (Kopie nach Meister E. S. 1600 M.)
und „die Maria am Fenster", gleichfalls nach Meister
E. S. die immerhin auf 1700 Mark stieg.

Dürer-Stiche wurden mit Rekordpreisen bezahlt.
Der „Hieronymus im Gehäus", sehr schön, aber durch-
aus nicht von höchster Vollkommenheit, wie der Kata-
log meint, kostete 8700 M., „Ritter, Tod und Teufel"
von ähnlicher Qualität, sogar 10800 M.. Dagegen war
der wirklich hervorragende Druck des „GrossenGlücks''
mit 8600 M. verhältnismässig vorteilhaft und der Preis
von 10700 M. für den „heiligen Eustachius" angesichts
seiner ebenfalls kaum übertroffenen Druckschönheit
schliesslich gerechtfertigt. Wir notieren noch: "Raub
der Amymone", 5000 M. — „Christus amKreuz"(B. 24),
2650 M., — „Maria-an der Mauer" (B. 40), 301 o M.,
- „Maria mit der Birne" (B. 41), 2850 M., — das
„Wappen mit dem Hahn", 2650 M.. — Von Einzel-
holzschnitten waren der „heilige Christophorus" mit
95o Mark und die sogenannte „Dreifaltigkeit" mit
1000 Mark gut bezahlt, die Stickmusterfolge brachten
1600 Mark. Das „Marienleben" in Probedrucken, trotz-
dem bei- einigen der Rand angesetzt war, stieg auf
11 500 Mark und die sehr seltene Ausgabe des „Triumph-
wagens" von 1522 mit deutschem Text, in prachtvollen
gut erhaltenen Drucken wurde erst mit 15600 Mark
abgegeben. -

Lucas Cranachs „Christophorus" in Helldunkelholz-
schnitt erreicht 950 Mark, seine schöne „Ruhe auf der
Flucht" 37oMark. Die Kleinmeister brachten die gewöhn-
lichenPreise, vielleicht etwas höheralssonst. Aldegrevers
„Knipperdolling" schien mit 550 Mark wohl teurer, wenn
man bedenkt, dass Altdorfers „Familie am Taufbecken"
trotz starker Beteiligung mit 680 Mark zu haben war.
Da man sich bei diesem Blatte wohl an den Lanna-Preis
erinnerte (23 5M.), legte man sich jenseits des doppel-
ten Betrages einige Zurückhaltung auf. Lucas von
Leyden war eigentlich recht billig, da die Drucke sehr
schön waren. „Abraham und die drei Engel" (B. 1 5),
725 M., — „Christus am Ölberg" (B. 66), 550 M., —
„die Rückkehr des verlorenen Sohnes" (B. 78), 1140M.,
— „der heilige Georg und die Prinzessin" (B. 121)
1520 M., — „der heilige Lukas" (B. 104), ioio M., —
„das Milchmädchen" (B. 158), 1000 M.

Billig waren auch die Italiener. Julio Campagnolas
schönstes Blatt mit einem Giorgione-Motiv „Christus
und die Samariterin am Brunnen" (B. 2 IL Zustand bei

Kristeller) brachte gerade 1000 Mark. Marc Antons
Stiche nach Raffael, zum Beispiel die „Galathea", blieb
sehr niedrig mit 200 Mark, trotzdem der Druck sehr
gut war. Nur die,,Dido"(74oM.), der „Guitarrenspieler"
(810 M.) und der „Raffael, auf einer Stufe sitzend",
(8 1 o M.) waren umstritten.

Dann kam Rembrandt. Auch ausser der grossen
Summe für die „Landschaft mit den drei Bäumen",
für die ein Amsterdamer Sammler 2 1000 Mark anlegte,
waren die Preise sehr ansehnlich. Wir notieren hier
die wichtigsten:

Nr. 721. „Rembrandt mit aufgestütztem Arm" (IL Zu-
stand), 1600 M. — Nr. 724. „Der Triumph des Mar-
docheus", 3000 M. — Nr. 725. „Die Verkündigung
an die Hirten-" 3800 M. — Nr. 726. „Die Darstellung
im Tempel" (IL Zustand), 1570 M. — Nr. 729. „Die
kleine Auferweckung des Lazarus" (I.Zustand), 820M.

— Nr. 731. „Die drei Kreuze" (IV. Zustand), 3400 M.

— Nr. 736. „Der heilige Hieronymus am Weidenbaume"
(II. Zustand), 2500 M. — Nr. 737. „Der heilige Hiero-
nymus in bergiger Landschaft" (II. Zustand), 7200 M.

— Nr. 743. „Der Bettler vor der Haustür" (I. Zustand),
2250 M. — Nr. 744. „Eulenspiegel" (IL Zustand),
2150 M. — Nr. 750. „Die Landschaft mit dem Zeich-
ner", 1500 M. — Nr. 752. „Die Hütte beim grossen
Baum", 1870 M. — Nr. 753. „Die Landschaft mit dem
Obelisk", 1910 M. — Nr. 754. „Die Landschaft mit
der Segelbarke", 2000 M. — Nr. 756. „Die Hütte mit
dem Plankenzaun" (IL Zustand), 2000 M. — Nr. 757.
„Rembrandts Mühle", 3900 M. — Nr. 758. „Die Land-
schaft mit der saufenden Kuh" (IL Zustand), 3600 M.

— Nr. 763. „Der junge Haaring" (III. Zustand), 2000M.

— Nr. 765. „Der grosse Coppenol, 6500 M. — Nr. 766.
„Brustbild eines jungen Mannes mit Samtbarett" (IL
Zustand), 1500 M. — Nr. 769. „Die grosse Juden-
braut" (IV. Zustand). 1920 M. — Nr. 771. „Rem-
brandts Mutter, sitzend, nach rechts" (IL Zustand),
3900 M.

Nikolaus Berghem.

Nr. 133. „Der Dudelsackpfeifer" (IL Zustand), ge-
nannt „der Diamant" 745 M.

Adriaen van Ostade.

Nr. 648. „Der Violinspieler und der kleine Leier-
mann" (B. 45. II), 480 M. — Nr. 649. „Die Familie"
(B. 46. I), 845 M. - Nr. 650. „Das Fest unter dem
Baum" (D. 48. I), 650 M.

Rupprecht von der Pfalz.

Nr. 739. „Kopf eines jungen Kriegers" A. G. (sehr
selten, eine Inkunabel derSchabkunstradierung).! 650M.

Emil Waldmann.

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