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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 56.1920/​1921 (Oktober-März)

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Nr. 18
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Badische Schlösser nach der Revolution: auch ein Kapitel "Badischer Kunstpflege"
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Literatur / [Notizen] / Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.36986#0357

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Badikhe SAtöfler naA der Revofution — Literatur

347

gründen — diefe wiAtige Tätigkeit geradezu in die nur indirekt beteifigte
Sphäre des Finanzminifteriums gerüAt — diefeihe Initanz, gegen die auA die
Mannnheimer Ktagen offen und veriteAt geriAtet find. Man hat den Bin-
drudi, a!s ob das ArbeitsbereiA diefes Referenten, des Oberbaurats Dr. HiriA
— dem von baugekhiAttiAen Arbeiten vor affem die gründfiAe UnterfuAung
über das BruAfafer SAioß verdankt wird —, einen im Intereffe der SaAe
vieHeiAt etwas zu großen Umfang anzunehmen droht.
Es iff doA immerhin fragfiA, ob die den Minifterien unterteilenden Be-
zirksbauinfpektionen die geeigneten Inftanzen zur Handhabung einer faAtiAen
Denkmafpßege find. ZunäAft müßten affe Mitte! angewandt werden, um
diefe Steffen über die Grundfätze der Denkmafpßege zu unterriAten, wie fie
auf kirAfiAem Gebiete gang und gäbe find, und außerdem wäre zu forgen für
eine faAfiAe und faAfiAe OberauffiAt und ftändige Kontroffe. NiAts wäre
nahefiegender, afs wenn diefe Aufgaben mit der gfeiAfaffs laufenden Inven-
tarifation Hand in Hand gingen oder wenn die fonitigen MufeumsfaAfeute
auA hier die notwendige Auswirkung ihrer Tätigkeit fehen würden.
Man verfpottet — indem man es aAtungsvoff rühmt — das Mufter-
fändfe Baden. Was hier in Mannheim, Freiburg, Heidefberg und neuerdings
auA gerade in Karfsruhe auf dem Gebiete der Kunftpßege gefeiftet wird,
verdient affe AAtung und hat diefe BeaAtung auA ftets gefunden. Man
darf fiA aber auA niAt wundern, wenn die Sorgen und SAatten ebenfofehr
und mit gfeiAer Anteifnahme verfofgt werden. Darum: Videant consufes!
—fz

LITERATUR
fufius Baum, Baukunft und dekoc
rative Pfaftik der Frührenaiffance
in Itafien. Vertag von Jutius Hoffe
mann, Stuttgart 1920. <Bauformen=Bibtio^
thek, Band 11.)
In der rühmtiA bekannten vorzügiiAen
Ausftattung feiner Vorgänger ift der effte
Band der HoffmanntAen Bauformenbibfioc
thek erkhienen,- 467 meift ganzfeitige Abc
bedungen von untadetiger Ausführung iifuc
ftrieren den Formenkhatz der itafienikhen
Frührenaiflance, deren immergrünen Ju-
gendreiz wir naA iängerer äußerer und
innerer Abwendung mit doppeher Freu-
digkeit begrüßen. Diefer wie kaum ein
anderes Gebiet der Kunft in affe Detaifs
durAforkhte ReiAtum iit trotzdem über-
rakhend frikh gebfieben, etwas von der
Frühfingsitimmung feiner Werdefahre haftet
ihm an und die Generationen, die in ihm

die SAönheit fAfeAtweg fahen, haben den
herben Reiz diefes Stifs niAt ftumpf ge-
maAt. Mit jäh wiedererwaAter SehnfuAt
naA der Sonne bfättert man in diefen
Bifdern, die fufius Baum kfug gewähft
und fyitematikh geordnet und mit knappen
kunfthiftorikhen Unterkhriften und arAic
tektonifA Aarakterißerenden Anmerkungen
ausgeftattet hat. In kirAfiAen und proc
fanen Bauten, in Zentrafanfagen, in denen
ßA das Zeitideaf zur reinften Bfüte zu
entwiAefn kheint und in Langhausbauten,
die den durA das ganze Mittefafter güL
tigen Typus fortführen, in Kafteffen, in
deren Anordnung noA gotifAe Erinne-
rungen naAhängen, und Stadtpafäften, die
ein neues äfthetifAes Bedürfnis in hun-
dert provinzielfen, fokafen und individueffen
Varianten abwandefn, in Gefamtanfagen
und Baudetaifs — Höfen und Portaien,
Fenftern und Bafkonen, Brunnen und
 
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