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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 39.1996

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Nr. 1
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Besprechungen
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Schmid, Christoph: [Rezension von: Gerhard Fink u.a. (Hrsg.), CURSUS CONTINUUS, Bd.1-3]
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Wölke, Hansjörg: [Rezension von: Alfred Bertram u.a., SALVETE. Texte und Übungen, Band 1 u. 2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.33062#0031

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tionen, von denen die letzten sechs mit Texten
des christlichen Mittelalters und der Humanisten
zur Lektüre hinführen. Der Wortschatz ist ent-
sprechend neuen Frequenzstatistiken auf 1400
Lernvokabeln beschränkt, wobei nie mehr als
28 Wörter pro Lektion zu lernen sind.
Die Lektionen beanspruchen durchgängig vier
Buchseiten und gliedern sich in folgende, je-
weils eine Seite umfassende Teile: I. Text. Un-
ter Variation der jeweiligen Darstellungsformen
(Erzählung, Rede, Brief, Dialog) sind hierbei
alle literarischen Gattungen vertreten. II.
Sachinformationen. dazu zwei bis drei kurze,
inhaltlich interessante Sentenzen aus der lateini-
schen Literatur. III. Übungen. Ein einleitender
E-Teil gibt nochmals eine leicht nachzuvollzie-
hende Einführung in den neuen Gramma-
tikstoff. IV. Lr?7?.r. Dieses sog.
„Unterhaltungsprogramm" beinhaltet eine äu-
ßerst abwechslungsreiche und bunte Sammlung
von Spielen und Rätseln. Daneben werden
Vergleiche mit romanischen Sprachen angestellt
und Fremdwörter auf ihre Bestandteile hin un-
tersucht: Wortassoziationen und Übungen zu
„lebendigem Latein" vermitteln dem Schüler
ein zunehmend intensives Gefühl für die „tote"
Fremdsprache. - Hinter jeweils vier Lektionen
ist eine vier Seiten umfassende gf/m-
ra/E" als „Ruhepause" eingeschaltet: Nach einer
zusammenfassenden Einleitung sollen vielfälti-
ge Übungen die beabsichtigten Lernziele über-
prüfen: gleichzeitig wird eine systematische
Einführung in Übersetzungstechniken gegeben.
Ein gesonderter grammatischer Begleitband
begleitet das Übungsbuch eng bis Lektion 30:
dann soll nach Empfehlung des Autorenteams
eine Systemgrammatik verwendet werden. - Im
Arbeitsheft 1 - ebenfalls an den Lektionen 1-30
ausgerichtet - setzt der herausnehmbare Lö-
sungsteil auch des Lateinischen unkundige Ei-
tern in die Lage, mit ihrem Kind die Übungen
durchzuführen und abschließend auf die Rich-
tigkeit zu überprüfen.
Cursus Continuus zeichnet sich als eine ergiebi-
ge Neubearbeitung der bewährten Cursus-
Lehrbücher aus. Hervorzuheben ist d i e wohl
kaum zu überbietende Vielfalt an

einfallsreichem und anschaulichem
Übungsmaterial, das besonders auf einen
spielerischen Erwerb von Sprachgefühl abzuzie-
len scheint. CHRISTOPH SCHMID, Berlin
4. „SALVETE" ist laut Vorwort „darauf ausge-
richtet. im Lateinunterricht ab Klasse 7 mög-
lichst effektiv auf die Übersetzung lateinischer
Originaltexte vorzubereiten". Originales antikes
oder mittelalterliches Latein findet sich in den
Texten freilich vergleichsweise wenig. Inhalt-
lich werden von den ingesamt 60 Lektionen
jeweils etwa drei unter Überschriften wie „Von
Troja nach Rom", „Im Archäologischen Park
Xanten", „Ferien, Feste. Feiertage" zu einer
Einheit zusammengefügt. Umfangreicher ist nur
die Sequenz der zehn einführenden Lektionen,
in denen Cordula und Marc aus Köln auf den
Spuren des Römers Rufus einiges aus dem All-
tag der Römer entdecken. Auch später stößt
man auf Figuren, die die Schüler durch mehrere
Lektionen begleiten, den gallischen Kaufmann
Bienus. den Veteranen Celerinus, den es von
Spanien nach Köln verschlagen hat. und andere.
Bereits hier wird ein Charakteristikum des Wer-
kes deutlich: stets betont wird die Verwurze-
lung der Gegenwart im Lateini-
schen und Römischen. Erhaltene Rö-
merbauten in Deutschland, ein Foto aus einer
Aufführung von Richard Strauss' „Ariadne auf
Naxos", Gebäude, die an antike Bauformen
anknüpfen, wie das Brandenburger Tor oder die
Münchner Glyptothek begegnen den Schülern
allenthalben. Sechsmal sind größere Einheiten
Latma .sw?!" eingelegt, in denen
bisweilen sogar kurze italienische oder spani-
sche Sätze verstanden werden sollen. Die Be-
gleitgrammatik enthält häufig Verweise auf
verwandte syntaktische Erscheinungen nicht nur
des Deutschen, sondern auch des Englischen
und Französischen. - Erhebliche Mühe haben
die Verfasser offenbar auf das Entstauben von
Vokabelübersetzungen verwendet: .rm777e7f
heißt hier z.B. „auf den Boden legen, bedecken,
bepflastern", r/c/ecra7f auch „Spaß machen"
und 77fgo7f (endlich einmal) auch „behaupten,
daß nicht".

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