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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 39.1996

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Nr. 3
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Besprechungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.33062#0164

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Kurzbesprechungen und Buchhinweise
MMwAAg, /Winz. ßosinnMtrg im 3trow. Essays'
nnk Aphorismen ans Jem TVotizkack eines A7t-
pkiio/ogen. 3peyer 7996 (ErivatAnck), 74 Sei-
ten. 2 0,00 DM.
Das vorliegende Büchlein enthält Reflexionen
eines gestandenen Altphilologen, die er wäh-
rend und nach seiner reichhaltigen Erfahrung im
Leben außerhalb und innerhalb von Wissen-
schaft und Schule in geschliffener Sprache zu
Papier gebracht hat. Mit dem Abstand zum
Handlungszwang der Schulpraxis wächst die
Gelassenheit, die aus den insgesamt 50 kurzen
Kapiteln spricht, aber gerade für manche allzu
sehr vom Schulstress bedrängten Le-
ser/Lehrer/mnen eine willkommene geistige
Hausapotheke bieten dürfte. H. Munding ist den
deutschen Altphilologen kein Unbekannter, er
hat auch in unserem Mitteilungsblatt manchen
Aufsatz veröffentlicht, stets auf der Grundlage
eigener Forschung, Beobachtung und Erfahrung
und mit eigenem Urteil. Die einzelnen Kurzes-
says, gegliedert in vier große Gruppen (Natur,
Industriekultur, Pro konro, Vermischtes) lassen
sich unabhängig voneinander lesen, stets ist man
auf Anhieb mit einer interessanten Frage oder
einem diskussionswürdigen Aspekt eines
scheinbar alltäglichen Problems konfrontiert, z.
B. „Der lange und verzwickte Weg von trans-
zendenter Heilssuche zur Hochschätzung der
Arbeit", „Altsprachlicher Unterricht im Rahmen
einer ,multikulturellen' Welt" oder „Die Lehrer
als die Aschenputtel der Gesellschaft". Das Bü-
chlein dürfte sich auch als Geschenk gut eignen.
Es ist gegen ein Schutzgebühr von DM 20 di-
rekt zu beziehen beim Verfasser, Dr. Heinz
Munding, Beethovenstr. 18, 67365 Schwegen-
heim (Tel. 06344-447).
Dnternr Aernhih/ kes T/ercnies. Antikes in ker
Lyrik 4er Gegenwart. Dg. v. Rernk AAenstik-
ker nnk Peter TLahernreh/. /mW LaschenhMch
7759. Erank/hrt am Main ank Leipzig 7996,
262 5. 76.56 DM.
Bernd Seidensticker, der auf den Altphilologen-
kongressen der letzten Jahre mehrfach die Re-

zeption antiker Motive in der deutschen Litera-
tur und Kunst der Nachkriegszeit zum Thema
beeindruckender Vorträge gemacht hat, legt hier
zusammen mit Peter Habermehl eine größere
Frucht seines an der Freien Universität Berlin
eingerichteten Archivs für Antikerezeption vor.
Im Gegensatz zum Theater und zur Romanlite-
ratur scheint die Inspiration der Antike für die
deutschsprachige Lyrik auf den ersten Blick
weniger manifest zu sein, doch wird man hier
eines besseren belehrt: das antike Erbe trägt
gerade in der Lyrik, wie diese reichhaltige An-
thologie zeigt, „erstaunliche Früchte". Der Titel
des Bandes greift die Überschrift eines Gedich-
tes von Peter Hüchel auf, und so finden sich
„Unterm Sternbild des Hercules" tatsächlich
„die großen und kleineren Sterne der zeitgenös-
sischen Lyrik fast alle vereint". Die Gedichte
wurden in folgende Gruppen gegliedert: Begeg-
nungen - Geschichte - Literatur - Sinnbilder -
Odysseus - Götter und Halbgötter, Heroen und
Heroinen - Natur - Unterwelt - Abschied. Ein-
zelne Dichter, so der erwähnte P. Hüchel, fin-
den sich daher in mehreren dieser Gruppen wie-
der. Manches Gedicht (z. B. „Senecas Tod" von
Heiner Müller) ist nun bequem zugänglich
geworden. Auf den Seiten 187-247 finden sich
knappe, sehr hilfreiche Erläuterungen und Hin-
weise zu den Gedichten. Es folgen Quellenan-
gaben und weiterführende Literatur. Manche
Lehrer dürften schon lange auf einen solchen
Band gewartet haben. Dieses Buch wird sich
schnell seinen Platz in der Bibliothek jedes lite-
rarisch interessierten Altphilologen erobern.
Worte. RiMer, 7one. Ankien zar Antike nnk
Antikerezeption, kg. von Richark Daker nnr7
Demi/ ReAensticker. Rernhark Kytzier zn ekren.
WiirzkMrg.' Eonigskaasen nnr/ TVennrann 7996.
337 Akten. 53,66 DM (LSR/V3-3266-7779-7).
Bernhard Kytzler, seit 1970 Professor an der
Freien Universität Berlin, war Fellow mehrerer
internationaler Forschungszentren und Gastpro-
fessor in der Sowjetunion, in China und Taiwan
und nunmehr, seit seiner Pensionierung (1992),
in Durban, Südafrika. Er „hat die Klassische
Philologie stets als Einheit betrachtet", wie es

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