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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 39.1996

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https://doi.org/10.11588/diglit.33062#0148

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essante Kombination dar. Aber auch hier muß
die Berufsmöglichkeit aus anderen Quellen, z.
B. aus dem Hauptfach, erwachsen, und Grie-
chisch liefert sozusagen nur noch das
(manchmal durchaus entscheidende) Tüpfelchen
auf dem I. Für diesen Fall muß die Universität
in verstärktem Maße die Möglichkeiten eines
Nebenfachstudiums des Griechischen bereit-
stellen; angesichts der bisherigen Anforderun-
gen und der immer geringer werdenden Voraus-
setzungen, die die Schüler mitbringen, kein
leichtes Unterfangen.
All diese Überlegungen sollen keine abschrek-
kende Wirkung haben und im Gegensatz zu
dem Brief von Nicolai und Riedweg nur Pro-
bleme und Schwierigkeiten aufzeigen. Aber
man sollte den Absolventinnen und Absolventen
des Gymnasiums keine trügerischen Hoffnun-
gen machen, sondern ihnen vor Augen stellen,
daß es für sie einerseits eine einzigartige Chance
ist, sich die Muße zu gönnen, die Ursprünge der
abendländischen Kultur kennenzulernen, daß
sich mit diesem Privileg andererseits aber ein
verstärktes Engagement um einen späteren Be-
ruf verbinden muß, wobei Kreativität und Be-
weglichkeit die wichtigsten Voraussetzungen
sind. Schülerinnen und Schülern, die über diese

Eigenschaften nicht verfügen, sollte man von
einem solchen Magisterstudium abraten. Wer
sich dagegen der Gefahren und Anstrengungen,
die dieses Studium neben dem eigentlichen
Fachstudium mit sich bringt, bewußt ist, für den
kann neben dem unschätzbaren persönlichen
Gewinn auch die erworbene Qualifikation, die
heutzutage eben nicht alltäglich ist, von großem
Nutzen sein. Insofern scheint auch ein Magister-
Studiengang der Gräzistik für Schülerinnen und
Schüler, die sich noch nicht auf einen Beruf
festgelegt haben, sehr sinnvoll, wenn ihnen im
Laufe des Studiums klar wird, in welche beruf-
liche Richtung sie später gehen wollen, und
welche Schritte sie dafür einleiten müssen.
Auch hier sollten der Universitätslehrer und die
beratenden Organe der Universität und Gesell-
schaft die nötigen Hilfestellungen geben und
immer wieder zu entsprechenden Überlegungen
ermahnen. Die Universitätslehrer dürfen sich
ihrer Verantwortung für die Studierenden nicht
entziehen, auch wenn und gerade wenn sie nicht
direkt für ein bestimmtes Berufsfeld ausbilden.
Neben dem Engagement für das Fach Grie-
chisch an der Schule scheinen die gräzistischen
Professoren hier in besonderer Weise gefordert.
JENS HOLZHAUSEN, Berlin

Zeitschriftenschau

A. Fachwissenschaft
Gymnasium 103, 1996, H. 3: E. Lefevre, Pli-
nius-Studien VI. Der große und der kleine Pli-
mus. Die Vesuv-Briefe, 193ff.; M. Haffner, Die
Kaiserin Eudokia als Repräsentantin des Kul-
turchristentums, 216ff.; B. Huss, Der Homo-
Mensura-Satz des Protagoras. Ein Forschungs-
bericht, 229ff.; U. Walter, Neue Forschungen zu
Isokrates, 258ff.; K. Szelenyi-Graziotto, Neue
Ansätze und Ergebnisse in der Erforschung des
alten Persiens, 265-270. - H. 4: R. Klimek-
Winter, Euripides in den dramatischen Agonen
Athens. Zur Datierung des Ion, 289ff.; E.

Heitsch, Friedensbemühungen bei Thukydides,
298ff.; G. Hellenkemper Salies, Kriegsbeute
oder Handelsgut? Das Wrack von Mahdia und
seine Fracht, 321ff. (mit Taf. 1-VIII); E. Le-
fevre, Plinius-Studien VII: Cicero das uner-
reichbare Vorbild, 333ff.; M. Laureys, Leuven
als Zentrum des niederländischen Humanismus,
354-374. - Hermes 124, 1996, H. 2: S.
O'Bryhim, A New Interpretation of Hesiod,
'Theogony' 35, 131ff.; C. Wefelmeier, Epile-
gomena zum elegischen Distichon, 140ff.; H.
M. Jackson, Euripides, Hippolytos 29-33,
150ff.; A. M. Biraschi, Teopompo e F uso del

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