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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 39.1996

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https://doi.org/10.11588/diglit.33062#0054

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Grußwort des Thüringer Ministerpräsidenten

Rgvergn&lmTwe praas'g.s' p/a/oiogorMW c7a.s.s;-
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Roet/ttnggr,
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Herkunft"), noy ^MO^Mg con/tJa/nM^ ;7tt ggnto
/oct/ QaoJ CM/n yM^ctpto, ^pgi /ni/:i non g/ggjt
^bng, nt orahnncn/an! /nga/n tntgt/ggatA, ^t poyt-
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non: cM/n p/*ogrg^M^ tn^tggt on'gtn;7/M^, tnnt
vo//A opnj gjt oratong, ent genant vgr/za.
Jena ist nicht nur eine technologische Zukunfts-
schmiede unseres Landes. Jena ist auch eine
Stadt mit großer humanistischer Tradition. Für
Goethe war Jena „eine Stapelstadt des Wissens
und der Wissenschaften". Die 1558 (als Ersatz
für Wittenberg) gegründete Universität Jena
gehört zu den ältesten in Europa. Sie ist mit
großen Namen verbunden: Fichte, Hegel und
Schelling, Novalis und Schiller, auch wenn
Schiller den Studenten hier viel zu schwäbisch
sprach und sie ihn deswegen für schwer ver-
ständlich hielten. Von Jenas Urburschenschaft
ging bekanntlich auch das erste Wartburgfest
1817 aus, wo zum ersten Mal die schwarz-rot-
goldene Trikolore wehte. Wir haben Anlaß zur

Freude, daß man heute auf der Wartburg genau-
so wie auf dem Hambacher Schloß sich treffen
und frei seine Meinung sagen kann.
Der Freistaat Thüringen, das Land der Kultur
und Klassik, darf es sich als Ehre anrechnen,
daß der Deutsche Altphilologenverband seine
erste Jahrestagung in den jungen Ländern bei
uns abhält. Hier in Jena, wo genau vor 75 Jah-
ren die „Versammlung Deutscher Philologen
und Schulmänner" stattfand. Und wenn 1996,
im Lutherjahr, Thüringen Gastgeber dieses
Symposiums ist, dann darf man daran erinnern,
daß der Reformator - vor allem mit seiner Bi-
belübersetzung ins Deutsche - eine große philo-
logische Tradition begründet hat.
Übrigens: Der Name „77/on'ngta" taucht erst-
mals 380 n. Chr. in der „MM/o/ngJicina", der
Tierheilkunde des Römers Flavius Vegetius
Renatus auf.
Diese Altphilologen-Tagung ist auch eine Reve-
renz an alle, die seit der Wende beachtliche
Aufbauarbeit bei der Wiedereinrichtung der
Alten Sprachen an Gymnasien und Hochschulen
in den jungen Ländern leisten. An den 10 Jenaer
Gymnasien steht der wiedererstandene La-
teinunterricht für die landesweite Renaissance
der humanistischen Bildung. Auch das macht
Mut.
Alte Sprachen sind keine „toten" Sprachen. Das
beweist der große Zuspruch, den Latein als
Fremdsprache an den Gymnasien bei uns in
Thüringen erfährt. [Über 12.000 Schüler lernen
heute wieder an Thüringer Gymnasien Latein.
Das sind fast 14 Prozent aller Gymnasiasten seit
dem Schuljahr 1992/93. Über 200 Teilnehmer
aus 28 Thüringer Gymnasien beteiligen sich in
diesem Jahr an dem Thüringer Altsprachen-
wettbewerb unter dem Motto „Cgrta/ngn 77m-
ringiag, Mt ^tM//ta Zatina 6t Gragca in ycAotA
novtrA ^g/npgr aMggantMr."]
Hier in Thüringen verwundert das Aufblühen
der humanistischen Bildung nicht. Schließlich
waren Wilhelm von Humboldt, Goethe und
Schiller eng befreundet. Und bekanntlich hat
Wilhelm von Humboldt eine ebenso kluge wie

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