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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 39.1996

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Nr. 4
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Aktuelle Themen
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Reinhart, Günter: Warum ich für Latein (und Griechisch) an der Schule bin
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Nicolai, Walter; Riedweg, Christoph: Alternativen zum Lehramts-Studium
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https://doi.org/10.11588/diglit.33062#0194

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Im Bereich der Naturwissenschaften, insbeson-
dere in Physik hegen ähnliche Erfahrungen
vor. Schüler aus sprachlichen Zügen sind in
aller Regel in der Lage, eventuelle Defizite aus
der Mittelstufe in der Oberstufe rasch auszu-
gleichen.
V. AUSBLICK
„Lmg Zg;'t, J;'g ibr Latein (nnJ Gn'ecbFcb)
veriemf, wirJ provbtzig J. Sie iauscLi Jen anti-
ken Universub's'mMS, Jer Zeiten nnJ Räame
ükergrei/t, gegen Jus* Spie/lerftan Jgs Rier anJ
Jetzt ein. Line solche Zeit w;JJ Jie Stimmen
niciit mein* verteilen, Jie am' Jen Bibbötbeken
an ibr Gin* Jringen. An/* Jen LiiJern in Jen
Mareen, in Jen Lurchen anJ Sciiiös'^ern wirJ
ihr hiinJes' Aage nichts* mehr erkennen. iVatär-
iich wirJ, wer in Jer Schale Latein anJ Grie-
chisch geiemt hat, Jie Liassiker später kaam
noch im Original iesen. Aber er wirJ sich in
einer Laifar. Jie von seinen Schaiaatoren in-
spiriert warJe, zaminJest nicht ganz heimatlos
/hhien."
(Jan Roß, F.A.Z. vom 15. April 1995)

Alternativen zum Lehramts-Studium
Bericht äher eine vom Seminar Jar Liossische
PbJo/ogic Jer Johannes Gatenherg-Universität
Mainz am 9. Mai 799d Jarchge/ahrte /n/brmati-
onsveranstaitang, an Jer Jrei yange Liassische
PbJo/ogen in Bera/en aa/lerha/h von Schale anJ
Universität aas ihrer Bera/se^fahrang Berichtet,
mögliche Bera/s/eiJer aa^ezeigt anJ Lmp/ehian-
gen zar Gestaitang Jes StaJiams sowie Bafschiä-
ge zam Linsh'eg ins Bera/siehen gegeben haben/
In der Einleitungsrede erinnerte Professor Nicolai
zunächst daran, daß es auf dem Arbeitsmarkt für
Gymnasiallehrer (und zumal für Lehrer der Alten
Sprachen) schon seit mehr als einem Jahrzehnt
nicht besonders gut aussieht. Während z. B. 1980
noch etwa 61% der Staatsexamensabsolventen in
den Schuldienst eingestellt wurden, waren dies

Sicher: Man kann ein kluger Kopf, ein recht-
schaffener Christ, ein treuer Staatsbürger und
ein kreativer Forscher auch ohne Latein und
Griechisch werden. Wen es aber interessiert,
sich über unsere Zeit Rechenschaft zu geben
und die Herkunft unserer Welt zu erkennen, um
aus dieser Herkunft Richtlinien und Maßstäbe
für die Zukunft zu gewinnen, der wird nicht
umhin können, zu den Quellen zurückzugehen.
Und wenn er sich bis zu den Quellen mit Emst
und Energie durchgearbeitet hat, wird er er-
kennen, dass ihm auch manches andere viel
leichter fällt. Er wird erkennen, dass die
„toten" Sprachen doch etwas nützen.
*) Leicht überarbeitete Fassung eines Beitrags aus
Heft 3/1996 der Zeitschrift „SchulVerwaitung -
Zeitschrift für Schuheitung und Schulaufsicht",
Ausgabe Baden-Württemberg, S. 63-67. Der Ver-
fasser ist Regierungsdirektor im Kultusministerium
te.
GÜNTER REINHART

1986 nur noch 19%/ Das, so Nicolai weiter, habe
in den meisten geisteswissenschaftlichen Fächern
zur Folge gehabt, daß die überwiegende Mehrzahl
der Studenten dort heute nicht mehr ein Staatsex-
amen, sondern ein Magisterexamen anstrebt/ Der
Trend dieser Schwerpunktverlagerung ist aller-
dings von der Klassischen Philologie
(jedenfalls in Mainz) bisher weitgehend unbe-
achtet geblieben, was vor allem für das Fach
Griechisch zwei erhebliche Nachteile mit sich
bringt: einerseits ist offensichtlich sogar die ge-
ringe Zahl der im Fach Griechisch Ausgebildeten
immer noch zu groß, als daß selbst die Guten
unter ihnen alle eine Stelle an der Schule finden
können; andererseits ist jedoch die absolute Ge-
samtzahl der Griechisch-Studenten in einem
solchen Ausmaß gesunken, daß dies (in

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