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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 39.1996

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Nr. 4
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https://doi.org/10.11588/diglit.33062#0207

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enthält interessante Spekulationen über die Be-
deutung des Fundes von Gliedmaßen von min-
destens 250-300 Individuen, denen einige Pfer-
deknochen und Waffen beigemischt waren:
handelt es sich um ein Massengrab nach einer
Schlacht, eine Nekropole mit speziellen Bestat-
tungsriten, um ein Massaker an Kriegsgefange-
nen? - Th. KlSSEL wertet in seinem Aufsatz
„Kriegsdienstverweigerung im römischen Heer"
(289-296) zahlreiche lateinische Quellentexte
aus, beschreibt die Ursachen der Verweigerung
und ihre Modalitäten. - Von der Bergung eines
mit Silen, Esel und Satyr dekorierten gallo-
römischen (in städtischen Nekropolen Nordgal-
liens höchst seltenen) Bleisarkophags in der
Stadt Toumai berichtet R. BRULET: „Dionysisch
in der Unterwelt" (297-304); der Fund bestätige
die Verbreitung des dionysischen Kultes im
Zusammenhang mit dem Glauben an ein Jen-
seits in Nordgallien zu Beginn der Spätantike. -
Von einem Fund, der „zu den größten archäolo-
gischen Entdeckungen der letzten Jahrzehnte in
Europa" gehört, erzählt S. 33ff. F.-R.
HERRMANN: „Wiedererstandene Keltenfürsten.
Keltische Großplastik vom Fürstengrabhügel
am Glauberg" (bei Büdingen, Wetteraukreis);
am 24. Juni diesen Jahres wurde eine lebens-
große Stele aus rötlichem Sandstein ausgegra-
ben, die durch zahlreiche vorzüglich erhaltene
Details (Blattkrone, Bewaffnung, Panzer, gol-
dener Ringschmuck usw.) einen Einblick in das
Denken und die Vorstellungswelt der frühen
Kelten gibt.
Mit dem antiken Griechenland befaßt sich ein
reich illustriertes Heft der Zeitschrift „P.M. -
Perspektive", herausgegeben von Peter Moos-
leitner im Verlag Grüner + Jahr, DM 9.80. Auf
14 Seiten wird zunächst „Ein Tag im alten
Athen" (4ff.) geschildert. Die Besiedlung des
Mittelmeerraums schildert S. MERKER „Neue
Heimat für die alten Griechen" (18f.). - Barbara
GEHRING erzählt die Grabungsgeschichte von
„Troja - auf den Spuren einer geheimnisvollen
Stadt" (20-25). - A. SECHE stellt die großen
Denker Griechenlands vor: „Der Philosoph
stirbt, doch seine Ideen leben weiter" (28-31). -
P. WOECKEL erzählt von den Olympischen

Spielen: „Werde Sieger in Olympia und du bist
ein Held" (32-37). - „In der ältesten Demokratie
der Welt hatten Frauen nichts zu sagen" (38f.)
überschreibt J. BECHER seine Anmerkungen zur
Rolle der Frau in Griechenland. - Wie sich For-
scher heutzutage der griechischen Geschichte
und Kultur nähem, zeigt Monika WEINER an
sechs Beispielen: „Forscher untersuchen die
Antike" (40-43 ). - R. WEBER beschreibt
„Krieger beim Angriff, in Reih und Glied. Wie
fühlt man sich hier mittendrin?", als Hoplit m
der Phalanx (44-48). - Was machen eigentlich
die vielen Wissenschaftler, die sich mit der An-
tike beschäftigen? G. WlSNEWSKI stellt vier vor:
„Die alten Griechen sind ihr Beruf" (50-53). -
Felicia ENGLMANN schreibt über die antike
Aufführungspraxis: „Griechisches Theater - Em
Rausch für die Sinne" (54-58). - Es folgt von
Bettina WINTERFELD ein Lexikonteil „Liebe
und Erotik von A bis Z: Nackte Tatsachen - Die
Griechen kannten keine Scham" (59-65). - Spe-
kulativ, doch nicht uninteressant ist die Frage:
„Berühmte Bauwerke der Antike: Was würden
sie heute kosten?" (66f.); das preiswerteste der
aufgeführten Gebäude ist danach das Theater in
Epidauros mit 70 Mio. DM, der Pergamon-Altar
kostete 75 Mio., es folgt der Leuchtturm von
Pharos mit 150 Mio., der Parthenon mit 360
Mio., der Zeus-Tempel in Athen mit 690 Mio.;
am kostspieligsten war der Artemistempel in
Ephesus mit 1,1 Mrd. DM - zum Vergleich
werden die Kosten des Commerzbank-Towers
in Frankfurt/Mam genannt: 600 Mio. DM. - H.
SCHMITZ schildert zwei Rivalen und ihre
Machtspiele: „Athens gefährlicher Gegner von
nebenan: Sparta" (69-73). - F. DoHN stellt Ora-
kelstätten der Antike vor: „Die Menschen fra-
gen - die Götter antworten" (74-79). - Hannah
HOFFMANN macht den Leser mit den olympi-
schen Göttern vertraut: „Götter - Im Himmel ist
die Hölle los" (80-83). - Mit P. BOCCARIUS
begibt sich der Leser auf die Spuren Alexan-
ders: „Sem Name: Alexander, Sein Alter: 20
Jahre, Sem Ziel: die Weltherrschaft" (84-89). -
Im letzten Beitrag geht es um ein heißes Eisen:
„Griechische Kunst: Gehört sie nach Berlin,
Paris, New York?" (90-97). JOSEF RABL

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