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Neumann, Sarah; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Der gerichtliche Zweikampf: Gottesurteil, Wettstreit, Ehrensache — Mittelalter-Forschungen, Band 31: Ostfildern, 2010

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https://doi.org/10.11588/diglit.34909#0001

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Der gerichtliche Zweikampf (duetlum) ist ein
ausgesprochen langlebiges Phänomen des
mittelalterlichen Rechts, dessen Geschichte in
der Forschung häufig mit Blick auf das Duell
der Moderne unter dem Vorzeichen eines

linearen Entwicklungsmodells - vom Gottes-
urteil im Früh- und Hochmittelalter hin zur
Ehrensache im Spätmittelalter-interpretiert
wird.
Die Analyse erzählender Textzeugnisse, die im
Zentrum dieser Studie steht, belegt jedoch, dass
ein derartiges Modell die Komplexität des mit-


SARAH NEUMANN


Der gerichtliche
Zweikampf: Gottesurteil
Wettstreit - Ehrensache


THORBECKE

telalterlichen Gerichtszweikampfes nicht ad-
äquat fassen kann: Dynamik und Integrations-
kraft des duellurrt liegen vielmehr in seiner
Mehrdeutigkeit, denn sie ermöglicht seine
Rückbindung an religiöse Vorstellungen, an
politisch-administrative Zielsetzungen und an
gesellschaftliche Differenzierungsprozesse.
Und damit ist der Grundstein gelegt für die weit
über den rechtlichen Rahmen hinausweisende
Bedeutung des gerichtlichen Zweikampfes als
kulturelle Praxis.
 
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