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Büttner, Andreas; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Der Weg zur Krone Titelzusatz:: Rituale der Herrschererhebung im spätmittelalterlichen Reich — Mittelalter-Forschungen, Band 35,2: Ostfildern, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.34719#0066

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Sigismund (1410-1414)

501

Krone geschmückt gesehen hätten«.^ Von Heidelberg aus hatte Sigismund außerdem
am 12. September seine Frau Barbara von Cilli über den 21. Oktober als beabsichtigen
Krönungstermin informiert, verbunden mit der Aufforderung, sich ohne Verzögerung
zu ihm zu begeben: So wie Gott sie beide in der Einheit der Ehe verbunden habe, wün-
sche er sehnlichst, dass sie wie er gekrönt werde. »Daher eile und komm, liebste Gattin,
auf dass wir gemeinsam gekrönt werden«, schloss er sein Schreiben.'^ '
Die Königin begab sich zunächst nach Nürnberg, wo sie ebenfalls feierlich emp-
fangen wurde, und zog dann über Frankfurt weiter nach Mainz Hier traf das könig-
liche Paar am 27. Oktober zusammen, um dann gemeinsam über Bingen, Boppard und
Koblenz mit mehr als 120 Schiffen den Rhein hinab bis nach Bonn zu fahren.'"^ In Kob-
lenz kam es zur Aussöhnung des Königs mit Erzbischof Johann von Mainz, der wenige
Tage später zum Landvogt der Wetterau eingesetzt wurde und dessen Stift alle Privile-
gien und Besitzungen bestätigt bekamMittlerweile hatte sich die Nachricht von der
Belagerung Aachens weiter verbreitet, so dass man meinte, der König bedürfe für den
Zug besonderer Unterstützung.^ Diese wurde ihm durch den Herzog von Jülich-
Geldern sowie die Erzbischöfe von Köln und Trier zu Teil, die den König mit Heeres-
macht von Bonn nach Aachen führten: Nach Eberhard Windeck belief sich allein das
Gefolge des Herzogs auf 4000 Pferde, und Eigil von Sassen weiß sogar von insgesamt me
den ac/ifMüdzenzz^dzzsenf perde, als daz die denddem oFersian dahen zu berichten, was nicht
übermäßig zu hoch gegriffen sein dürfte.'"^' Der Erzbischof von Mainz hingegen nahm

1760 Finke (Hg.), Acta Concilii Constanciensis, Bd. 4, Nr. 458, S. 446f.: dozzec o/der/zz/ capzzf zzosfrzzzzz dz'cfa
coroaa z'zrzperz'a/z decoraüzzrz. Gemeint ist hier natürlich die Königskrönung, nicht die Kaiserkrö-
nung.
1761 Ebd., Nr. 457 S. 446: Proporafo zgz'Bzr cf zzezzz'fe, dz'/ecfz'ssz'zzza cozzz'Mzzx, rd z'zzsz'zzzzz/ corozzezzzzzr.
1762 Zu ihrem Einzug in Nürnberg siehe den nicht in die Reichstagsakten aufgenommenen Bericht:
Einzug König Sigismund's und der Königin Barbara in Nürnberg 1414, S. 344f. Am 27. Septem-
ber und 6. Oktober wusste Nürnberg noch nichts Genaueres über die Ankunft der Königin. Die
Stadt war jedoch sichtlich bemüht, an Informationen zu kommen, die sie am 8. Oktober dann
von Regensburg auch erhielt (RTA 7 Nr. 153, S. 216, Z. 8-13; Nr. 154, S. 216f., Z. 41-2 mit Anm. 2).
Die Straßburger Gesandten berichteten am 15. Oktober, sie wüssten, dass die Königin mit mehr
als zweitausend Pferden in Nürnberg eingezogen sei und am 16. oder 17 nach Frankfurt kom-
men wolle (Nr. 159, S. 230, Z. 19-22). Tatsächlich traf sie dort jedoch erst am 24. Oktober ein
(Nr. 167 S. 243, Z. 41f.)
1763 Am 22. Oktober erwartete man in Mainz das zzzzzzerzogezz/z'c/ze Eintreffen des Königspaars (RTA 7
Nr. 161, S. 233, Z. 19f.; dazu auch Anm. 2), doch verzögerte sich dessen Ankunft noch einige wei-
tere Tage (Bericht Eigils von Sassen, Nr. 167 S. 243f., Z. 42-3, nicht berücksichtigt bei HoENSCH
[Hg.], Itinerar, S. 93). Hinsichtlich der genauen Daten etwas anders der Bericht der Gesandten
des Grafen von Savoyen (Finke [Hg.], Acta Concilii Constanciensis, Bd. 4, Nr. 459, S. 447 dort
auch die Angabe der mehr als 120 Schiffe), dem jedoch der in diesem Fall genauere Bericht Ei-
gils von Sassen ebenso entgegensteht wie ein Schreiben vom 24. Oktober, dem zufolge Sigis-
mund am darauffolgenden Tag in Mainz erwartet wurde (Janssen [Hg.], Frankfurts Reichscor-
respondenz, Bd. 1, Nr. 479). AscHBACH, Geschichte Kaiser Sigmund's, Bd. 1, S. 407 verlegt das
Zusammentreffen fälschlich nach Nürnberg, HoENSCH, Kaiser Sigismund, S. 187 hingegen nach
Heilbronn.
1764 RI XI Nr. 1268-1270.
1765 RTA 7 Nr. 161, S. 233, Z. 27-29: mir sagefe azze/z Beeide?; aß der za E/üd/ gewest ist, zzzzser /zerre der /uz-
zzzg gewz'zzzze /zz Az'c/ze grossezz wz'dersfazzf, daz szz//e sz'c/z wo/ ezy/zzdezz, zzzzd /zedoz^e wo//o//res.
1766 Eberhart Windeck, Kaiser Sigismunds Buch, c. 57 S. 52f.: A/so zozze/z /cozzzg Szgezzzozzf de?z Rz'zz a/ze
go?z Bozzzze zzzzd wo/f a/so gozz Ac/ze zzz der crdzzMzzg. do /razzz dezzz /cozzzge /zofsc/zzzff, wz'e das der /zerzog zzozz
Pro/zazzf z'zz dezz weg werezz wo/fe. a/so sazzfe der /cozzzg zzz dezzz /zerzogezz zzozz Ge/Zerzz zzzzd Zzegerf /zz'/f zzozz
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