Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Büttner, Andreas; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Der Weg zur Krone Titelzusatz:: Rituale der Herrschererhebung im spätmittelalterlichen Reich — Mittelalter-Forschungen, Band 35,2: Ostfildern, 2012

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34719#0145

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
580

Herrschererhebungen des Spätmittelalters

altar gemeinsam gebetet und das Te Deum gesungen wurde/'^ Abschließend wurden
Friedrich III. und Maximilian zu ihren jeweiligen Herbergen geleitet.
Am Abend desselben Tages erreichte Erzbischof Berthold von Mainz die Stadt, am
folgenden Tag Pfalzgraf Philipp, den Maximilian zum Mittagessen besuchte. Auch der
2. April diente der weiteren Kontaktaufnahme des neuen Königs mit den Kurfürsten:
Zunächst besuchten ihn die Erzbischöfe von Köln und Trier, dann hörte er mit dem
Trierer im Dom die Messe und aß anschließend mit ihm zu Mittag, um sich am Nach-
mittag mit den kurfürstlichen Räten zu besprechen/'^ Am 3. April erfolgte der Auf-
bruch, wobei der Kaiser in seinem Wagen und die Kurfürsten vorausreisten und Maxi-
milian etwas später nach folgte/ ' ^' In Düren wartete Herzog Wilhelm von Jülich-Berg in
Begleitung von etwa 200 schwarz gekleideten Berittenen und nahm zuerst den ankom-
menden Kaiser und die Kurfürsten sowie anschließend den König in Empfang/'
Nachdem am nächsten Morgen die Messe gehört worden war, begab man sich auf die
letzten dreißig Kilometer des Weges, so dass Kaiser, König, Kurfürsten und Fürsten am
Nachmittag des 4. Aprils feierlich in Aachen einziehen konnten/'^

2154 Die Quellen berichten uneinheitlich über die Vorgänge im Dom. In einer mit der Ankunft in
Köln einsetzenden anonymen Aufzeichnung über die Krönung heißt es: Rem als sie t/r; den ium
tarnen, Icm/ef der Kg./ur die 1?1. dret/ Kgg. und pefef, pif? man Te Deum iaHdamus sang. Alacdpolgenf ging
der Ks. und der Kg./ur den alfar t/n den Ico?; do WMMsedef im der senior im edor t/m siifi giilcir zu den irgi.
wirden. Darnach periieden st/ im die iMmdernp/rnnf nac/t alter gewon/teif nnd /?eri(MmeM; nnd sied t/m
seiner legi. Mt., sie het/ irn/ret/det/d^" nnd alten /?eri(MmeM zn heltalten. Elf? in der Ks. dHrc/t C/! Hangen
mit m'l Worten danlr sagen nnd sie itet/ soic/?er/ret//?ait nnd l?ericHmen /tant zn /talten rter/taissen (RTA
MR 1, Nr. 916, S. 945f.). Anders hingegen Nr. 917, S. 966, wo die Aufnahme unter die Domkanoni-
ker erst nach der Krönung am 13. April erfolgt. Andere Quellen berichten daher, dass der König
am Hauptaltar in einem ihm von den Erzbischöfen von Mainz und Trier gehaltenen Buch ain
coiiocfon gelesen habe (Nr. 875, S. 815f.; Nr. 915b, S. 930f.; Bericht des Ritters Ludwig von Eyb,
S. 3f.). Eher unbestimmt Nr. 917, S. 954 und Historia electionis et coronationis Maximiliani I.,
S. 31:... dMCOMfos cos procossiottalifot; ad maiorom Ecclesiam ante tros Reges, orafiotto ac doMofioMC eorum
iitidomydefa ef/taltifa, ittfraHorHttf c/torum adsummum altaro. QuiltHsdam coromottiis iltidom poractis,....
Ebenso Jean Molinet, Chroniques, Bd. 1, S. 502, ohne gesonderte Erwähnung der Heiligen Drei
Könige und des Te Deum vor dem Hauptaltar.
2155 Historia electionis et coronationis Maximiliani I., S. 31, wo auch die Geschenke der Stadt er-
wähnt werden (präziser und ausführlicher Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universi-
tätsbibliothek, 8° Jus Germ. III, 1550 Inc, f. llv-12r); Nr. 875, S. 816 verlegt die Ankunft des Pfalz-
grafen ebenfalls noch auf den 31. März, doch haben die anderen Quellen erst den 1. April
(Nr. 917, S. 954, allerdings mit der Historia verwandt (siehe unten, Anm. 2207); Bericht des Rit-
ters Ludwig von Eyb, S. 4).
2156 Nicht alle Berichte nehmen diese Trennung vor. Vgl. jedoch Historia electionis et coronationis
Maximiliani I., S. 31 und RTA MR 1, Nr. 930, S. 1013.
2157 Historia electionis et coronationis Maximiliani I., S. 31. RTA MR 1, Nr. 915b, S. 931 spricht von
300 Berittenen, doch haben auch Nr. 930, S. 1013 und Nr. 917) S. 955 die Anzahl 200 beziehungs-
weise 220. Während Friedrich, Maximilian und die Kurfürsten von Mainz, Pfalz und Sachsen
sowie der Erzbischof von Salzburg und die brandenburgischen und österreichischen Räte die
Nacht in Düren blieben, zogen die anderen Kurfürsten und Fürsten weiter, da nicht genügend
Übernachtungsmöglichkeiten vorhanden waren (vgl. dazu Nr. 885, S. 845 und Nr. 917) S. 955
sowie die Ordnung für das Nachtlager, Nr. 924, S. 985). Der mit nach Aachen gereiste Frankfur-
ter Stadtschreiberdiener weiß zu berichten, dass viele zu Fuß gehen mussten, da nicht genug
Pferde vorhanden waren und dass die Preise für die Benutzung einer Kutsche wie auch für das
Essen sehr teuer waren (Nr. 885, S. 845). Für die Ordnung des Zuges von Köln nach Aachen
siehe Nr. 925, S. 986.
2158 Historia electionis et coronationis Maximiliani I., S. 31 (circa /?oram t/Marfam de sero); RTA MR 1,
Nr. 874, S. 812 (in der/MM/fen sümd nacl? miüag).
 
Annotationen