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Burkhardt, Julia; Schneidmüller, Bernd [Bibliogr. antecedent]; Weinfurter, Stefan [Bibliogr. antecedent]
Reichsversammlungen im Spätmittelalter: politische Willensbildung in Polen, Ungarn und Deutschland — Mittelalter-Forschungen, Band 37: Ostfildern, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.34753#0051

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B. Polnische Reichsversammlungen

Kazimierz IV. im Jahr 1469, so berichtete es der Erzbischof von Gnesen den
polnisch-preußischen Ständevertretern, zu Beginn der Verhandlungen um die
Regelung und Bestätigung der Sitzordnung wie auch der Privilegien gebeten
werden/ Bei dem Zusammentreffen der eingeladenen Sejmteilnehmer, bei
der Demonstration ihrer Position und der Vertretung ihrer Ansprüche wur-
de die politische Gemeinschaft erkennbar. Für ihre räumliche Strukturierung
war die gesellschaftliche Hierarchie, waren Rang und Amt der Beteiligten
ausschlaggebend. Da es jedoch keine festgeschriebenen Vorschriften gab, war
im Zuge lebhafter Verhandlungen und energisch vertretener Ansprüche eine
Ordnung der Versammlung immer wieder neu auszuloten und zu bestätigen.
Die Existenz, Kenntnis und Akzeptanz einer solchen Ordnung wurde von den
Zeitgenossen als Voraussetzung für die politische Willensbildung in der Ver-
sammlung angesehen.

103 Von diesem Vorhaben setzte der Erzbischof von Gnesen die polnisch-preußischen Stände in
Kenntnis: Rem gad der uor uon dem gesesse der derrn im rafde czn Men sei/ne donigiiede gnade, das
sei/ne gnade sedieden gernede, das ei/n igiieder mocdfe siiezen an sei/ner gedoriicden sfaf nnd nacd
sei/nen wirden, nfdas se nicdf ezweireediig werden dedor^en, nnd das ei/n i/ederman dei/ sei/nen pri-
uiiegien mege diei/den nnd gereediidei/i, nnd dei^i nns, wir weiien ened weder dei^n. Rezess der
Stände Polnisch-Preußens vom Sejm in Piotrkow, in: TmjNERT, Acten 1, Nr. 25, S. 123-145, hier
S. 127. Was aus diesem Vorhaben wurde, ist nicht belegt.
 
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